Wie man der Schlaflosigkeit begegnen kann

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Fast jeder vierter Österreicher fühlt sich im Frühjahr matt und angeschlagen. Das vermehrte Licht reduziert die Ausschüttung des Hormons Melatonin, das nicht nur für die Hautpigmentierung, sondern auch für die Müdigkeit verantwortlich zeichnet. Ein Großteil der Österreicher leidet aber auch an Einschlaf- und Durchschlafstörungen, die tagsüber zu Abgeschlagenheit führen.

Da sollte man vor dem Zubettgehen auf Sekt, Weißwein und scharfes Essen verzichten, raten Experten. Alkohol und herbe Gewürze können aufputschend wirken und ein seliges Schlummern verhindern. Große Ausnahme sind Bier und Rotwein, die den Schlaf fördern. Noch besser sind Tees aus Melisse, Lavendel oder Baldrian, rät Johann Haberl, Geschäftsführer im Hotel Larimar in Stegersbach. Seit drei Jahren bietet Haberl in seinem Haus Seminare und Workshops für einen gesunden Schlaf, gegen Burn Out und Stress an. Und es ist nötig, wieder richtig schlafen zu lernen: "40 Prozent der Österreicher leiden an Einschlaf- und Durchschlafstörungen", so der Hotelier.

Bei der Ankunft im Hotel werden die Gäste des Programms vor dem Schlafengehen für zwölf Stunden einem Schlaf-Check unterzogen. Die Daten werden nach Wien geschickt, die Auswertung von den hauseigenen Ärzten mit dem Gast besprochen. Das Programm sorgt während des Aufenthalts für die richtigen Schlafbedingungen. "Im Zimmer darf die Temperatur nicht mehr als 18 Grad betragen. Bei 24 Grad kann man nicht schlafen", so Haberl.

Nach 19.00 Uhr sollte man nichts mehr essen, schon gar kein schweres, fettes und scharfes Essen. Kaffee, Schwarztee, Weißwein, Sekt und Kakao sind tabu. Schläfrig machen hingegen Bier, Rotwein, Kräutertees oder Milch mit Honig. Hilfreich können auch Kräuterkissen sein, die mit Kamille, Melisse, Lavendel, Minze, Thymian und Anis gefüllt sind. Auch Rosenöl auf den Polster geträufelt hilft beim schnelleren Einschlafen.

Der Schlafrhythmus sollte laut Haberl regelmäßig trainiert werden. Die Gäste können sich gleich beim Workshop angewöhnen, immer um die gleiche Zeit zu Bett zu gehen. Ganz schlecht ist für Haberl lesen oder fernsehen im Bett. "Man sollte immer im Sitzen ein Buch lesen oder eine Sendung anschauen. Zum Schlafen geht man dann bewusst in die Liegeposition über", so Haberl. Mit dem Lesen im Liegen wird dem Körper signalisiert, dass er nicht schlafen darf, weil er ja eigentlich lesen sollte.

Die meisten Gäste der Schlaf-Workshops im Larimar sind Unternehmer, die alleine leben. "Wenn Leute unter Dauerdruck stehen, spüren sie sich meist nicht mehr", meinte Haberl. "Schlafstörungen haben viel mit dem Lebensstil zu tun, wenn zu lange gearbeitet oder zu spät gegessen wird." Es sind ein paar hundert Betroffene, die dieses Programm nutzen. "Wenn dann der Anzug weg ist, ist auch der Schutz weg, und plötzlich sind sie alle gleich in ihrer Freizeitkleidung."

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