Rom wegen Pilgerrückgangs in Sorge

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Auch der in Rom bisher florierende religiöse Tourismus bekommt die Krise zu spüren. Seit Jahresbeginn wurde im Vatikan ein Besucherrückgang von 15 Prozent gemeldet, berichteten italienische Medien. In den römischen Klöstern und anderen religiösen Institutionen, die Übernachtungsmöglichkeiten mit Tausenden Plätzen anbieten, ist der Pilgerschwund unübersehbar.

Viele Pilgerhotels blieben in diesen Sommer-Wochen leer. "Pilger reisen oft mit einem beschränkten Budget. Sie zählen zur sozialen Schicht, die am stärksten die Krise zu spüren bekommt", sagt Gianni Sensi, Präsident des Verbands für religiösen Tourismus in Rom. 180 Pilgerhotels wurden in den letzten Jahren in der Stadt eröffnet. Jeder Gläubige gibt durchschnittlich für Reise, Unterkunft und Verpflegung 390 Euro aus, das sind 20 Prozent weniger als ein normaler Tourist.

Bis zu drei Millionen Pilger besuchen jährlich die Ewige Stadt, bis Jahresende sollte der Rückgang zehn Prozent betragen. Von dem Schwund belastet sind auch die Busgesellschaften, die die Pilger nach Rom führen. "Die Zahl der Personen pro Pilgergruppe ist dieses Jahr von circa 55 auf 30 geschrumpft", sagt Anna Ialungo, Inhaberin der Busgesellschaft Ialungo-Bus.

Auch die Shops um den Vatikan, die Souvenirs für Gläubige verkaufen, klagen. "Heute ist der Pilgertourismus immer mehr Low Cost. Die Leute kommen mit Billigflügen nach Rom und wollen so wenig wie möglich ausgeben", sagt der Inhaber eines traditionsreichen Souvenirladens in der Via della Conciliazione, der Straße, die direkt zum Vatikan führt. Einziger Trost ist, dass der religiöse Tourismus nicht auf bestimmte Monate beschränkt bleibt, sondern auf das gesamte Jahr verteilt ist. "Wir hoffen auf eine Auflockerung der Lage in den nächsten Monaten", meinte Sensi.

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