Mit deutschem Palermo-Stadtplan gegen die Mafia

Teilen

Deutschsprachige Sizilien-Urlauber können jetzt ihren Teil zum Kampf gegen die Mafia beitragen. "Tschüs Schutzgeld" ist das Motto einen neuen Palermo-Stadtplans und -tourenführers mit all jenen Läden, Restaurants und Hotels, die sich verpflichtet haben, der Cosa Nostra kein "Pizzo" zu zahlen.

Die deutsche Botschaft in Rom hat der sizilianischen Bürgerinitiative "Addiopizzo" unter die Arme gegriffen und die deutschsprachige Ausgabe eines "pizzo-freien" Stadtplans und -tourenführers ermöglicht. Die Anti-Mafia-Bewegung beweise Mut und verdiene Hilfe, sagte Botschafter Michael Steiner bei der Vorstellung des "Führers für kritische Verbraucher" in Rom.

In der sizilianischen Metropole und Mafia-Hochburg haben sich bereits 400 Ladenbesitzer, Händler, Restaurantbetreiber und Hoteliers zusammengetan, weil sie den Clans keine "Schutzgelder" mehr bezahlen wollen. Wer nicht zahlt, der lebt gefährlich: Oft werden die Autos oder Geschäfte der "Nichtzahler" angesteckt oder demoliert. Schwere Körperverletzung oder sogar Mord sind ebenfalls nicht selten. Allein auf Sizilien bezahlen schätzungsweise 50.000 Betriebe Schutzgeld. In Palermo arbeitet deshalb bereits seit 2004 die Kampagne "Addiopizzo". Die Anti-Pizzo-Pläne gibt es am Bahnhof und Flughafen, in Hotels und Restaurants, die bei der Kampagne mitmachen, sowie in Tourismusbüros.

Fehler im Artikel gefunden? Jetzt melden.