Fliegen in der "Zwischenklasse"

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Dass Manager stets in der Business Class reisen, ist passé. Angesichts der Wirtschaftskrise in die Economy Class zu wechseln, dürfte vielen aber schwerfallen. Alternativ gibt es immer mehr Angebote zwischen den beiden Klassen. Sie heißen Economy Extra oder Premium Voyageur und bieten "ein bisschen Business" zum nicht ganz so üppigen Preis.

Die Sitzklassen zwischen Eco und Business sind eine Erfindung der vergangenen zehn Jahre. British Airways, United Airlines, Air New Zealand und die skandinavische SAS machten den Anfang. Inzwischen haben auch der Ferienflieger Condor und Air France nachgezogen.

Wie sehr die Krise Reisende umsteigen lässt, zeigen Zahlen zur Economy Plus bei United Airlines. Bei der US-Fluggesellschaft lag die Zahl der Reservierungen von Januar bis August 2009 um 25 Prozent über dem Vorjahreswert, sagt Sprecher Werner Claasen in Alsbach.

Was dürfen Passagiere in den Zwischenklassen erwarten, und wie teuer wird für sie der Spaß? Hier eine kurze Übersicht:

Mehr Platz für die Beine

Der größere Sitzabstand als in der Eco dürfte vielen als Erstes auffallen. Am meisten bietet die Air New Zealand, nämlich 102 bis 104 Zentimeter. Je nach Flugzeug sind das 15,6 bis 22,7 Zentimeter mehr als in der Economy, erklärt die Airline.

Die Angaben der Konkurrenz zum Vergleich: British Airways (97 Zentimeter Abstand, 18 mehr als in der Eco), Air France (97 Zentimeter, 15 mehr), SAS (96 Zentimeter, 15 mehr), United Airlines (92 Zentimeter, plus 13) und Condor (91,4 Zentimeter, plus 15,2).

Ein anderes Essen - oder auch nicht

In der Zwischenklasse bekommen Gäste teilweise mehr Service als in der "Holzklasse". Überall ist das aber nicht so. Air France und United lassen Essen und Getränke wie hinten in der Maschine auftragen. Air New Zealand dagegen serviert Getränke und Speisen wie in der Business. Bei British Airways und der SAS enthält das Menü in der Zwischenklasse drei Gänge, bei Condor wartet ein "Premium-Menü".

Und wie viel mehr kostet das Ticket?

Bei United beträgt der Aufschlag 80 bis 120 Euro pro Flug und Person. British Airways verlangt auf der Strecke London-New York für ein World-Traveller-Plus-Ticket ab 648 Euro. Das sind mindestens 234 Euro mehr als in der Eco. Und bei Air France ist ein Flugschein Paris-New York und zurück in der Premium Voyageur für 1038 Euro zu haben - 390 Euro mehr als das reguläre Economy-Ticket.

Ziehen weitere Fluggesellschaften nach?

Konkrete Pläne weiterer Airlines seien ihm nicht bekannt, sagt Martin Gaebges, der Generalsekretär des Fluggesellschaften-Verbundes Barig. Dass First und Business Class aus den Flugzeugen verschwinden könnten, erwartet er nicht. Wenn es der Wirtschaft wieder besser geht, werde es auch wieder mehr Buchungen für diese Sitzreihen geben.

Auf diesen Flügen gibt es eine Zwischenklasse

Air France: Geplant ist, die Premium Voyageur bis Ende 2010 auf allen Langstreckenflügen mit Boeing 777, Airbus A340 und A330 anzubieten. Nach New York und Tokio sollen Beirut, Peking, Singapur und Hongkong als Ziele folgen. Im Schnitt sind 22 Plätze an Bord.

Air New Zealand: Die Langstreckenflugzeuge vom Typ Boeing 747-400 und 777-200 bieten 36 bis 39 Sitze in der Premium Economy. Eingesetzt werden sie zum Beispiel bei den Flügen von London nach Neuseeland.

British Airways: Die Zwischenklasse World Traveller Plus ist mit jeweils 32 bis 40 Sitzen in allen Langstreckenflugzeugen vertreten.

Condor: Der Ferienflieger steuert Langstreckenziele wie San José in Costa Rica oder Mombasa in Kenia mit ihren Boeing 767-300 an. In diesen Maschinen sind jeweils 35 Premium-Economy-Plätze vorhanden.

SAS: Die Langstreckenmaschinen vom Typ Airbus A330 und A340 sind mit jeweils 28 bis 35 Sitzplätzen in der Economy Extra ausgestattet.

United Airlines: Die Economy Plus gibt es in allen Maschinen der Flotte. Maximal sind es bis zu 100 Plätze in den Langstrecken-Jumbos.

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