Der ADAC sieht nur wenige Sicherheitsmängel auf zehn der beliebtesten Skipisten in den Alpen und im Bayerischen Wald. Das hat der Autoclub als Ergebnis seines ersten Pisten-Checks mitgeteilt, an dem auch der Deutsche Skilehrerverband (DSLV) mitgearbeitet hat. Bei Sicherung und Markierung der Pisten habe dennoch keine der geprüften Strecken die Tester zu 100 Prozent überzeugen können, hieß es.
"Doch trotz Optimierungsbedarf an diesen Stellen sind alle Abfahrten ohne Bedenken befahrbar und sicher." Die Tester von ADAC und DSLV hatten die Pisten in der vergangenen Wintersaison bewertet. Dabei achteten die Prüfer unter anderem darauf, ob auf Kreuzungen und Gefahrenpunkte hingewiesen wurde und wie Hindernisse und mögliche Absturzstellen abgesichert waren. Zu den Bewertungskriterien gehörte auch, ob Wegweiser und Panoramatafeln vorhanden und ob auf den Liftpässen Notfallnummern vermerkt waren. Zur Entscheidung des ADAC, erstmals einen Pisten-Check vorzunehmen, hatte auch der Skiunfall des damaligen thüringischen Ministerpräsidenten Dieter Althaus vom 1. Jänner beigetragen, bei dem eine 41 Jahre alte Skifahrerin ums Leben gekommen war.
Untersucht wurden die Abfahrten Großer Arber im Bayerischen Wald, Kandahar in Garmisch-Partenkirchen, Nebelhorn bei Oberstdorf, Schlegelkopf (Lech/Österreich), Familienstreif (Kitzbühel/Österreich), Zehnerkar (Obertauern/Österreich), Lauberhorn (Wengen/Schweiz), Corvatsch (St. Moritz/Schweiz), Sylvester (Bruneck/Italien) und Saslong (St. Christina im Grödnertal/Italien). Der Pistentest soll in dieser Wintersaison weiter ausgebaut werden, kündigte ADAC-Sprecher Michael Ramstetter an. Dabei sollen auch der Service rund um die Skilifte sowie die Parksituation genauer angeschaut werden.
Der frühere Skirennläufer Christian Neureuther lobte die zunehmende Akzeptanz von Skihelmen. "Das was unter dem Helm ist, ist aber das Wichtigste - dass wir nämlich unser Hirnkastl einsetzen", sagte Neureuther mit Blick auf die Grundregel, auf den Pisten immer so zu fahren, dass man niemanden gefährdet.