Gehobene Schneiderkunst

Was versteht man unter 'Haute Couture'?

25.01.2011

Paris im Zeichen edler Frauenmode. Wer und was zählt zur 'Haute Couture'?

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© EPA, AP Photo, Getty Images, Reuters
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Paris steht wieder im Zeichen der ganz edlen Frauenmode: Die Haute-Couture-Schauen für Frühjahr und Sommer 2011 sind voll im Gange. Drei Tage zeigen 20 Modehäuser ihre Entwürfe der Hohen Schneiderkunst, darunter befinden sich Namen wie

, Chanel, Gaultier und aus Italien Giorgio Armani sowie Valentino. Daneben gibt es noch einige Off-Präsentationen von Designern außerhalb des offiziellen Mode-Kalenders.

Entstehung und Herkunft
Der Begriff 'Haute Couture ' ('gehobene Schneiderer') geht auf Charles Frederick Worth (1825 - 1895) zurück, der als erster in Paris ein Modehaus ('maison couture') gründete und Kleidung unter seinem Namen als Marke verkaufte – dadurch wurden bestimmte Stile zum ersten Mal mit den Namen der Modeschöpfer verknüpft. Worth war auch der erste, der seine Mode von Mannequins präsentieren ließ. Die alltägliche Mode wurde durch die Haute Couture von Worth, und später von seinem ehemaligen Assistenten Paul Poiret, beeinflusst. Es folgten u.a. Patou, Jeanne Lanvin, Coco Chanel, Schiaparelli, Balenciaga und

. Viele der Haute Couture-Häuser fingen in den 20er Jahre an, auch exklusive Parfums zu entwickeln, von denen einige noch heute erhältlich sind, zum Beispiel No.5 von Chanel, Amour Amour von Patou oder Arpège von Lanvin.

Haute Couture und Prêt-à-porter
Heute wird Modedesign grundsätzlich in zwei Kategorien unterteilt: Haute Couture und Prêt-à-porter. Haute-Couture-Kollektionen sind maßgeschneidert und werden für eine wohlhabende Klientel exklusiv auf Maß und meist als Einzelstück angefertigt. Prêt-à-porter hingegen ist Kleidermode, die 'fertig zum Tragen' ist, d. h. Kleidung, die im Gegensatz zur Haute Couture nicht nur für den Laufsteg gefertigt wurde, sondern in Standardgrößen und im fertigen Zustand auf die exklusiven Stores kommt. Im Englischen wird der Begriff ready-to-wear verwendet. Das italienische Pendant zur französischen Haute Couture ist die in Rom beheimatete Alta Moda.

Ein offizielles 'Haute-Couture-Haus' muss zur Vereinigung für Haute Couture, dem Chambre Syndicale de la Haute Couture, gehören. Es gibt drei Kriterien, die erfüllt werden müssen, um als Haute Couture-Haus zu gelten: Das Modelabel muss mindestens 15 Beschäftigte haben, die Mode muss mindestens zweimal jährlich in Paris präsentiert werden, und dabei müssen mindestens 35 verschiedene Modelle gezeigt werden. Ein Label müssen sich jedes Jahr neu für die Aufnahme in die Chambre Syndicale de la Haute Couture bewerben.

Zurzeit sind folgende  Modelabels im Chambre Syndicale de la Haute Couture vertreten:
Adeline André, Alexandre Vauthier**, Alexis Mabille**, Anne Valérie Hash, Armani Privé*, Bouchra Jarrar**, Chanel, Christian Dior , Christophe Josse, Elie Saab*, Franck Sorbier, Givenchy, Gustavo Lins, Jean-Paul Gaultier, Josephus Thimister**, Julien Fournié**, Lefranc-Ferrant**, Maison Martin Margiela*, Maison Rabih Kayrouz**, Maurizio Galante, Maxime Simoens**, Stéphane Rolland, Valentino*.
Mode et accessoires: Loulou de la Falaise, Maison Michel, Massaro, On aura tout vu.
Haute Joaillerie: Boucheron, Chanel, Chaumet, Dior, Mellerio dits Meller, Van Cleef & Arpels

* korrespondierendes Mitglied (nicht-französische/ausländische Mitglieder)
** eingeladenes Mitglied

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