Protest gegen Figur-Mobbing

Mutter hat es satt, Körper zu verstecken

Teilen

Nachdem die fünffache Mutter Tanis Jex-Blake am Strand wegen ihrer Dehnungsstreifen gemobbt wurde, verfasst sie einen Protest-Brief auf Facebook.

Das sich der Körper nach fünf Schwangerschaften verndert, ist natürlich und sollte keinesfalls Grund zum Schmämen sein. Nach 13 Jahren traute sich die Kanadierin Tanis Jex-Blake zum ersten Mal Im Bikini an den Strand. Doch anstatt einen entspannenden Tags an Meer, sah sich die 33-jährige mit wüsten Beschimpfung konfrontriert.

Tanis Jake Blake
© Tanis Jake Blake Facebook

                                                                                              Foto: Tanis Jake Blake Facebook

Zwei Männer und eine Frau mobbten sie aufgrund ihres Bauches und lachten lauthals über ihre Dehnungsstreifen - so das auch Tanis ihre Beschimpfungen hörte. Zunächst bewahrte sich Fassung, doch am Heimweg überkam sie ein Heulkrampf. Eines wollte sie aber keinesfalls: sich wieder verstecken. Der Einschüchterungsversuch der Gruppe am Strand zeigte zum Glück nicht die erwünschte Wirkung: Tanis wehrt sich nun öffentlich gegen Figur-Mobbing und postete einen offenen Internet-Brief auf Facebook.

 

Tanis Jex-Blake
© Tanis Jex-Blake Facebook

                                                                                      Foto: Tanis Jake Blake Facebook

 

Protest-Brief
Tanis fasst den Mut, ein Foto ihrer Dehnungsstreifen auf ihrem Profil zu posten. Dem Bild fügte sie ein Schreiben bei, in dem sie sich direkt an die Mobber wendet:

„Es tut mir leid, dass euch mein erster Versuch, mich nach 13 Jahren in der Sonne zu baden, ‚angewidert‘ hat. Es tut mir leid, dass mein Bauch nicht flach und straff ist. Es tut mir leid, dass mein Bauch übersäht ist von Dehnungsstreifen. Es tut mir NICHT leid, dass mein Körper FÜNF fabelhafte, gesunde, intelligente, wunderbare Menschen beherbergt hat, die darin wuchsen, dass er sie beschützt und genährt hat. Es tut mir leid, dass mein 33 Jahre alter 56 Kilo schwerer Körper euch so sehr entsetzt hat, dass ihr das Bedürfnis hattet auf mich zu zeigen, mich auszulachen und so zu tun, als ob ihr mich treten wolltet. Aber ihr solltet wissen, dass ich mich, als ich eure 'perfekten' jungen Körper gesehen habe, gefragt habe: „welche großartigen und wunderbaren Dienst  hat EUER Körper geleistet? Danke, dass ihr meinen Tag ruiniert habt. Es sind Leute wie ihr, welche diese Welt zu einem hässlichen Ort machen. Ich kann gar nicht anders, als Mitleid für die Frauen zu empfinden, die eines Tages eure Kinder austragen und dann in euren Augen ‚widerlich‘ erscheinen werden, wenn sich ihre Körper während diesem wundersamen Prozess der Schwangerschaft verändern werden. Ich kann nur hoffen, dass ihr eines Tages erkennt, dass die Narben meines Kampfes etwas sind, worauf ich stolz sein kann “.

Medienecho
Was auf dieses Posting folgte, damit hat Tanis niemals gerechnet: Tausende haben ihr Facebook-Posting geliked und geteilt. Auch das Medienecho ist überwältigend. Ihre offenen Worte sind nicht nur ermutigend, sondern auch ein starkes Statement gegen surreale Schönheitsvorstellungen, die gegen die weibliche Natur gehen.

Fehler im Artikel gefunden? Jetzt melden.