Schönheitswahn

Miss-Wahlen: 'Es ist wie ein Wettbewerb der Beauty-Operationen!'

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Miss-Wahlen sind in Venezuela nicht umsonst so beliebt - doch der Preis dafür ist hoch.

Mit mehr Miss World-Titeln, als jedes andere Land auf der Welt und über 50 Millionen TV-Zuschauern sind Miss-Wahlen in Venezuela das ganz große Business. Nicht umsonst, schließlich gelten lateinamerikanische Frauen als eine der schönsten weltweit.

Doch die Natur-Schönheit ist es nicht, die man schließlich bei den Wahlen im Fernsehen sieht. Sechs Monate Bootcamp vor der großen Show und auch Operationen, die mittlerweile Routine sind, gehören dazu. Äußerliche Makel werden von der Miss-Jury sofort gesehen und nicht geduldet. Zu einer Kandidatin sagte Unternehmer und Organisator der Miss Venezuela-Wahl Osmel Sousa (67) sie solle sich ihre zwei vorderen Zähne noch gerader schleifen lassen.

Chance auf bessere Zukunft
Die jungen Frauen machen alles was von ihnen verlangt wird. Der Grund ist einfach erklärt, denn die Miss-Wahl ist meist das einzige Ticket, um der Armut zu entkommen: "Ich möchte, dass die Menschen wissen, dass auch jemand aus dem Slum erfolgreich sein kann!", erklärte die 18-jährige Maya Nava. Über 7000 Dollar investierten ihre Eltern in Schönheitsoperationen, damit ihre Tochter bei der Miss-Wahl teilnehmen kann, darunter eine Nasenkorrektur und Brustimplantate.

Die Mutter einer weiteren Kandidatin namens Lara hat es ihrer Tochter verboten sich Operationen zu unterziehen, denn dann wäre der Wettbewerb nicht fair. Das ist er jedoch schon lange nicht, wie es scheint: "All diese Operationen... ist es ein Wettbewerb, um zu sehen wer der beste Chirurg ist oder wer das schönste Mädchen ist?"; fragt sie sich. Dafür hat Organisator Sousa leider kein Verständnis. Perfektion ist gefragt: "Zu manchen Frauen war die Natur nicht sehr nett!", stellt er fest.

Miss Universum 2013

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