Miss Japan im Talk

'Ich bitte die Welt, uns zu helfen!'

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Elza Sasaki erlebte die Erdbebenkatastrophe in Japan und ist am 13. April zu Gast in Wien.

Wenn am 13. April beim 8. Ringstrassen-Galerien Designer Award acht talentierte Designer (u. a. Shakkei, Richter/Switala, Génése Akomi) um den begehrten – mit 3.000 Euro dotierten – Award kämpfen, sitzt ein ganz besonderer Gast in der Front Row: 'Miss Japan 2009', Elza Sasaki. Die 22-Jährige kommt nach Wien, um bei dem glamourösen Mode-Event als Repräsentantin ihres Landes zur Solidarität und Unterstützung für Japan aufzurufen.

NEIN zu Atomenergie
Zu einem politischen Statement und einem „NEIN“ zu Atomenergie lässt sich Sasaki – ganz Japanerin und ganz Miss – nicht hinreißen („Ich bin keine Politikerin“). Dafür stehen viele Stars, wie Anna Netrebko, gegen die nukleare Gefahr auf und rufen im Rahmen einer von Daniela Fally initiierten Aktion öffentlich gegen Atomkraft auf.

Im Interview spricht „Miss Japan 2009“ aber darüber, wie sie die verheerende Erdbebenkatastrophe am 11. März erlebte und wie wir helfen können.

Sie gehören zu den Stargästen des „RG Designer Awards“ am 13. April. Was ist der Grund für Ihren Wienbesuch?
Sasaki:
Austro-Designerin Anna Kos, deren Entwürfe ich sehr mag, hat mich nach Österreich eingeladen. Sie gibt mir damit auch die Möglichkeit, im Ausland über die Situation in Japan zu sprechen. Ich möchte den Award nutzen, um über den Wiederaufbau meines Landes nach dem verheerenden Erdbeben zu sprechen. Ich möchte zum Wiederaufbau Japans beitragen und Österreich auffordern, zu helfen. Ich hoffe, die Menschen werden mir zuhören.

Sie sind Miss Japan 2009. Was ist Ihr derzeitiger Beruf?
Sasaki:
Ich konzentriere mich aufs Modeln und auf TV-Auftritte. Ich versuche auch, mein Studium zu beenden.

Wie haben Sie das schwere Erdbeben am 11. März miterlebt?
Sasaki:
Ich war gerade in Okinawa auf der Straße spazieren, als die Erde bebte. Ich habe mich wahnsinnig gefürchtet. Was passiert ist – die vielen Opfer, die Zerstörung –, ist ein großer Einschnitt für mein Land. Aber wir sind ein starkes Volk. Wir werden uns von den immensen Verlusten erholen.
Die nukleare Katastrophe – ausgelöst durch Schäden am Atomreaktor Fukushima – hält derzeit die Welt in Atem.

Sind Sie dafür, dass alle Atomreaktoren geschlossen werden?
Sasaki:
Ich bin keine Politikerin und kann die Situation nicht so beurteilen. Was ich tun kann, ist, den Opfern zu helfen und ein Vorbild für alle Japanerinnen zu sein. Ich verehre die Menschen, die ihr Leben opfern, um andere Leben zu retten. Sie werden immer unsere Helden sein.

Wie kann die Welt Japan zurzeit helfen?
Sasaki:
Die Welt sollte näher zusammenrücken. Jedes Land, das die Möglichkeit hat, sollte auf individuelle Art Unterstützung bieten. Es geht nun darum, einander zu helfen – anstatt sich zu bekriegen. Wir sind doch alle Menschen – egal, ob wir Asiaten oder Europäer sind. Als „Miss Japan“ möchte ich meinen Titel nutzen, um in der Welt aufzuzeigen, wie schwer unsere Verluste sind und wie gravierend die Zerstörung war. Ich möchte die Menschen dazu auffordern, zu helfen.

 

Promis für Japan:
Daniela Fally (Opernsängerin): 
Ich sage NEIN zu Atomkraft, weil einmal verstrahlt worden zu sein, genügt. Treten wir ein für eine Welt, in der unsere Nachkommen noch leben können. Wenn wir nicht wieder 
lernen, im Einklang mit der Natur zu 
leben, wird die Natur uns zeigen, wie schnell sie den Virus Mensch loswerden kann.“

Anna Netrebko (Opern-Diva): „Ich sage NEIN zu Atomkraft, weil wir alternative Energieformen haben und unseren Planeten für uns und für nachfolgende Generationen sauber halten müssen!“

Angelika Kirchschlager (Opernstar): „Ich wäre persönlich lieber 
bereit, tageweise komplett auf Strom zu verzichten, als wochenlang im Keller zu hocken.“

Barbara Rett (Moderatorin): Ich 
sage NEIN zu Atomkraft, weil „überhaupt der Fortschritt das an sich hat, dass er viel größer ausschaut, als er wirklich ist“. (von Johann Nestroy)

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