‚Sie sind nicht so dünn!‘

Karl Lagerfeld über magersüchtige Models

16.10.2012

Der Modedesigner äußerte sich zu den Vorwürfen, dass Models viel zu abgemagert seien.

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© Getty Images
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Karl Lagerfeld ist bekannt für seine spitze Zunge. Von Kommentaren wie Sängerin Adele sei „zu fett“ bis „Pippa sollte nur ihren Hintern zeigen“ und ihr Geischt sei nicht schön, durfte man schon einiges von dem berühmten Modeschöpfer an Meinungen hören.

 

Jetzt äußerte sich Lagerfeld erneut kritisch zu den ewigen Vorwürfe, dass die Modeindustrie schuld an der Magersucht vieler Models sei. Die Vorwürfe kamen vor allem deswegen wieder auf, weil die internationalen Vogue-Chefredakteurinnen sich heuer auf ein neues Abkommen einigten, das besagt, dass keine offensichtlich untergewichtigen, essgestörten oder minderjährigen Models mehr beschäftigt werden sollten. Die Regeln haben die japanische und chinesische Vogue bereits gebrochen.

Mehr dicke als dünne
In einem Interview mit Englands „Channel 4 News“ sagte Karl Lagerfeld zu der offensichtlichen Vorliebe der Modeindustrie für besonders dünne Models folgendes: „Die Models sind dünn, aber nicht so dünn.  Die Sache mit den anorexischen Mädchen ist die – niemand arbeitet mit anorexischen Mädchen. Das hat nichts mit Mode zu tun. Menschen die das haben haben Probleme mit der Familie und solche Sachen. Es gibt weniger als 1% magersüchtige Mädchen in Frankreich, aber über 30% übergewichtige, sehr, sehr dicke Mädchen!“

Das Problem mit untergewichtigen Models scheint trotz vieler Initiativen nicht gelöst zu sein. Auch Vogue Italia Chefin Franca Sozzani setzt sich immer wieder gegen den Magerwahn in der Modeindustrie ein. In Israel wurde ein neues Gesetz festgelegt: Models dürfen künftig nur mit einem Attest vom Arzt über ihren gesundheitlichen Zustand gebucht werden. Allerdings scheint in der Modewelt für den Begriff „zu dünn“ eine ganz andere Vorstellung zu gelten, als jene, die die meisten von uns haben...

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