Junges Glück im Liebes-Talk

'Der Mann, der mich verwöhnt!'

28.03.2011

Seit 18 Monaten sind Kurt Mann und Joanna Szyndal ein Paar. 2012 wird geheiratet.

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© TZ Oesterreich Fuhrich Roman
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Punkt 8.30 Uhr in der „Der Mann“-Zentrale in Wien-Liesing. Für Senator Kommerzialrat Kurt Mann (60) ist es bereits später Vormittag, als wir ihn und seine Lebensgefährtin zum Interview treffen. „Ich bin immer um sechs Uhr im Büro.“ Stillstand ist nichts für den Topunternehmer mit inzwischen 78 „Der Mann“-Filialen. Beruflich wie privat. Vor 18 Monaten lernte Kurt Mann die Universitätssportlehrerin (ihren Master holt sie gerade nach) Joanna Szyndal (37) kennen. Zu Silvester hielt der Vater zweier erwachsener Söhne um die Hand der gebürtigen Polin – seit ihrem 18. Lebensjahr lebt sie mit ihrer Mutter in Österreich – an. In MADONNA spricht das Paar erstmals offen über Liebe, Altersunterschied, Treue und Nachwuchs.

Herr Mann, Ihr Tag beginnt um ­5 Uhr – sind Sie Workaholic?
Kurt Mann:
Ich denke, ohne Workaholic zu sein, erreicht man nichts. Aber man muss auch genießen können, sonst wird man ungenießbar. Wobei mein Beruf für mich nicht Arbeit, sondern mein Hobby ist. Und was man gerne macht, wird zum Vergnügen.

Wie würden Sie Ihren Lebensgefährten beschreiben?
Joanna Szyndal:
Da müsste ich ein ganzes Buch schreiben. Dynamisch, humorvoll, ehrlich, liebevoll, … Und: jemand, auf den man sich zu hundert Prozent verlassen kann!

Sie haben im Jänner Ihren 60. Geburtstag gefeiert – denken Sie manchmal ans Aufhören?
Mann:
Sicher nicht! Ich habe eine junge Frau, die mich sehr glücklich macht. Und wer glücklich ist, ist auch erfolgreicher. Außerdem ist die Arbeit auch mein Hobby – und mit einem Hobby hört man auch nicht einfach auf.

Wann und wie hat Ihr gemeinsames Liebesglück begonnen?
Szyndal:
Vor 18 Monaten, an dem Tag, der das Leben von uns beiden völlig verändert hat. Wir waren beide ohne Begleitung im Theater, in Ti Amo. Ich wusste nicht, dass er der „Herr Mann“ ist. Deshalb war ich ganz verwundert, als er mich fragte, wo ich mein Brot kaufe (lacht). Dann haben wir uns wunderbar unterhalten, wobei wir nicht ahnen konnten, dass das der Anfang einer großen Liebe ist. Liebe ist ein großes Wort, aber es stimmt.

Herr Mann, Sie waren 35 Jahre verheiratet. Hätten Sie gedacht, dass Sie sich noch einmal so verlieben können?
Mann:
Meine Ex-Frau und ich waren 37 Jahre lang zusammen – vor mehr als zwei Jahren haben wir uns getrennt und im August letzten Jahres haben wir uns scheiden lassen. Eines Tages hatten wir uns einfach auseinandergelebt. Das ist wie in einem Betrieb: Man kann gewisse Dinge nicht vorhersehen – aber wenn es nicht mehr geht, muss man einen Schlussstrich ziehen. Natürlich ist das traurig, schließlich haben wir viel miteinander erreicht. Ich habe meiner Ex-Frau viel zu verdanken, denn ich war kein einfacher Mensch! Ich war sehr erfolgsorientiert, zielstrebig, …
Szyndal: ... stur (lacht).
Mann: (lacht) Das Wort ist mir jetzt nicht eingefallen.

Hat Sie Joanna verändert?
Mann:
Ja, aber man lernt auch mit dem Alter. Das Leben ist ein Lernprozess.
Szyndal: Das Gute ist, dass Kurt zugibt, dass er Fehler gemacht hat und, dass er daraus lernt und an sich arbeitet. Das ist wichtig für unsere Beziehung. Ich war lange Single, auch ich war in gewissen Strukturen festgefahren. Jetzt verändern wir uns gemeinsam.

Niki Lauda hat mit 60 noch Nachwuchs bekommen. Können Sie sich vorstellen, noch einmal Vater zu werden?
Mann:
Das lassen wir an uns herankommen. Man weiß ja auch nicht, ob es funktioniert. Aber was uns Gott gibt, nehmen wir gerne an.  
Szyndal: Das sehe ich genauso. Ich würde mich darüber freuen, aber wenn es nicht klappt, ist das auch okay. 

Zunächst steht ohnehin die Hochzeit an, nicht wahr?
Mann:
Ja! Ich will ja keine unehelichen Kinder (lacht).

Gab es einen romantischen Heiratsantrag?
Szyndal:
Ja, der Antrag kam vor drei Monaten sehr überraschend für mich. Auf einer Silvesterreise in Peru auf 4.000 Meter Seehöhe. Am 31. Jänner um Mitternacht sagte Kurt plötzlich: „Ich habe einen Wunsch …“ Es war unvergesslich und wunderschön.
Mann: Dabei hatte ich wegen des geringen Luftdrucks solche Kopfschmerzen (lacht).

Haben Sie schon einen Hochzeitstermin?
Szyndal:
Nein, aber im nächsten Jahr soll die Hochzeit stattfinden. Wahrscheinlich im kleinen Kreis.  

Sie haben 23 Jahre Altersunterschied. Tut es weh, mit Vorurteilen konfrontiert zu werden?
Szyndal:
Nein, das beachte ich gar nicht. Wenn es passt, dann passt es. Vorurteile bezüglich des Altersunterschieds sind mir auch nicht so aufgefallen. Vielmehr war Gesprächsthema, dass ich Polin bin und angeblich nicht einmal Deutsch könne …

Dabei sprechen Sie fehlerfreies Hochdeutsch …
Szyndal:
Das hat mich schon gestört, weil ich es als Beleidigung empfinde. Schließlich komme ich selbst aus gutem Haus, habe Kunstgeschichte und Schauspiel studiert, habe immer gearbeitet und für mich selbst gesorgt. Aber getratscht wird eben immer. Hauptsache uns beiden geht es gut.  
Mann: Ich glaube, mich hat das Gerede wegen des Altersunterschieds mehr gestört als Dich! Ich wollte nie eine so viel jüngere Frau haben. Ich fand es nicht so schön, wenn ältere Männer mit ihren jungen Freundinnen unterwegs waren. Aber jetzt, gebe ich zu, bin ich sehr stolz auf meine Joanna.
Szyndal: Außerdem ist Kurt jugendlicher als so mancher 30-Jährige. Keiner der jüngeren Männer, die ich kannte, hatte so viel Power wie Kurt.

Viele werfen Ihnen wohl vor, Sie seien nur wegen des Geldes mit Kurt Mann zusammen …
Szyndal:
Kurt hat mich gefragt, ob ich ihn auch genommen hätte, wenn er Straßenkehrer wäre. Vermutlich nicht! Aber nicht wegen des Geldes, sondern, weil ich immer einen Mann wollte, zu dem ich aufschauen, von dem ich noch etwas lernen kann und mit dem ich Ziele und Weltanschauungen teile. Das ist für eine glückliche Partnerschaft wichtiger als Geld.

Wie wichtig ist Ihnen Treue?
Mann:
Einer meiner größten Fehler in meiner ersten Ehe war, dass wir wohl zu jung geheiratet haben und ich dachte, etwas nachholen zu müssen … Daraus habe ich gelernt – heute ist mir Treue das Wichtigste in einer Beziehung.
Szyndal: Ich bin sehr streng. Eine konservative Polin (lacht). Ich habe lange auf den Richtigen gewartet. Jetzt ist er da und wir werden unsere Liebe hegen und pflegen.

© TZ Oesterreich Fuhrich Roman

Bild: (c) TZ ÖSTERREICH Fuhrich Roman
Kurt Mann und Joanna Szyndal im Talk mit Daniela Schimke.

Japan-Weckerl
Das Motto des Unternehmers lautet „Glück teilen“, weshalb Kurt Mann viele karitative Einrichtungen unterstützt, aber auch oft Direkthilfe für Bedürftige leistet. Demnächst wird in den Bäckereien „Der Mann“auch ein Japan-Weckerl angeboten. 50 Cent pro verkauftem Stück werden gespendet.

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