Kritik für „Fatsuit“

Barbara Schöneberger provoziert mit Cover

15.02.2019

Die Moderatorin sorgt mit dem Titelblatt ihres Magazins für Wirbel.

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© Barbara Magazin
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Eigentlich sollte die aktuelle Ausgabe von Barbara Schönebergers Magazin Barbara der Bodypositivity - also dem Trend zur Körpervielfalt - gewidmet sein, doch jetzt hat sich die Moderatorin den Ärger jener eingehandelt, die sie mit dem Thema ansprechen wollte. Am Cover ließ sich die 44-Jährige mit einem "Fatsuit" ablichten, was bei vielen Frauen als Provokation aufgefasst wird. Der Vorwurf: Statt ein kurviges Model am Titelblatt zu zeigen, wird das Dicksein durch den Fatsuit karikiert. Wer an Übergewicht leidet, wird mit dieser Form der Darstellung keine mediale Spiegelung erfahren da Schöneberger - eine Frau die das gängige Schönheitsideal verkörpert - die Kostümierung jederzeit abwerfen kann. Auch wenn die Schlagzeilen des Covers "Ein Hoch auf die Vielfalt" und "Wer entscheidet eigentlich, was heute als normal gilt?" lauten, spießen sich diese Botschaften mit der Darstellung.

 

Auch das Backstage-Video zum Covershooting beschwörte einen Shitstorm auf Instagram herauf. Die Moderatorin macht sich mit dem Fatsuit über eine Schüssel Pasta her und scherzt: „Entschuldigung, nichts gegen Dicke, bin selber eine.“

Kurvige Frauen fühlen sich verhöhnt

"So etwas habe ich von Ihnen nicht erwartet", kommentiert ein (Ex-)Fan das Video. "Frau Schöneberger, dafür sollten Sie die rote Karte kriegen. Ich habe mein Abo gekündigt", schreibt eine andere Userin. Auch wenn manche Schönebergers parodistischen Zugang zu dem Thema beklatschen, überwiegt die Empörung.

Blogger und Plus-Size-Influencer haben in den vergangenen Tagen eigene Versionen des umstrittenen Coversujets gepostet und richten sich mit ihrer Kritik direkt an Schöneberger: "Ich sehe dich in der Verantwortung für Vielfalt einzustehen, denn das macht deine Zeitschrift eigentlich aus. Sie uns lächerliche zu ziehen ist nicht deine Aufgabe", schreibt Bloggerin Tanja Marfo.

 

 

Mittlerweile hat die Redaktionsleitung Stellung bezogen. Gegenüber der Bild-Zeitung sagt Stefanie Hellge vom Barbara-Magazin, dass man niemanden mit dem Cover vor den Kopf stoßen wollte: „Überrascht hat mich die teils heftige Reaktion von Menschen, die wir feiern und unterstützen wollten. Dass einige sich angegriffen fühlen, war natürlich nicht unsere Absicht. Die Irritation beim ersten Blick schon“, zitiert sie Bild online.

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