Berufsprinzessin

'Prinzessin sein ist nicht so leicht'

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Xenia von ­Sachsen zieht es ins Rampenlicht. Im Talk rechnet sie mit Adelsklischees ab.

Ein prunkvolles Schloss, weiße Pferde, ein Heer an Dienstboten, ein Leben im Luxus –  schlicht: Müßiggang pur. „Es gibt viele kuriose Vorstellungen davon“, so Xenia von Sachsen (24), „wie Prinzessinnen im 21. Jahrhundert leben. Leider stimmen sie nicht so ganz.“ Die Ururenkelin des letzten Königs von Sachsen (sie entstammt dem Adelsgeschlecht der Wettiner) wuchs mit ihrer drei Jahre jüngeren Schwester Xandra bei ihrer Mutter Iris Prinzessin von Sachsen Herzogin zu Sachsen in bürgerlichen Verhältnissen auf. Sie lebt in einer Mädchen-WG, fährt Roller, wollte Britney Spears werden (2004 nahm sie bei Popstars teil) und ist auf der Suche nach ihrem Traumprinzen.

Pop-Prinzessin
Auch wenn das Leben moderner Prinzessinnen nicht so glamourös und sorglos wie dazumal ist, einem Brotjob muss sie nicht nachgehen. Ihr Name und ihre Herkunft sind ihr Kapital. Xenia trat in diversen Reality-Shows (Die Burg) auf, machte sich für BBC als Undercover Princess auf Männerjagd und veröffentlichte ihre Biografie Xenia.

Offenes Gespräch
Im Interview spricht die Adelige über ihr wenig behütetes Leben (sie wurde von ihrem Vater missbraucht), Vorurteile, die royale Hochzeit von Prinz William und Kate Middleton und erklärt, warum diese uns so fasziniert.

Sie waren bei „Popstars“ und in diversen Reality-Shows. Woher kommt der Drang, in der Öffentlichkeit zu stehen?
Xenia von Sachsen:
Ich hatte, wie fast jedes kleine Mädchen, den Traum, wie Britney Spears die Bühne zu rocken. Mit 17 sah ich im TV die Werbung zu Popstars – jetzt oder nie, und das nahm ich dann wörtlich. Heute habe ich verstanden, dass es nicht darum geht, als Popstar im Mittelpunkt zu stehen. Ich möchte die Aufmerksamkeit, die ich durch meinen Namen bekomme, für Dinge nutzen, die mir wichtig sind – wie das Verbessern der Welt und die Hilfe für Kinder, die Opfer sexuellen Missbrauchs geworden sind. Denn ich weiß, wie das ist. Ich wurde von meinem Vater als Kind missbraucht und schreibe auch offen in meinem Buch darüber, um wachzurütteln.

Wie sind Sie mit dem Missbrauch umgegangen?
von Sachsen:
Eine Therapie wäre nicht schlecht gewesen, aber ich habe mich lieber selbst therapiert. Natürlich sind durch diese Erlebnisse Beziehungen zu Bruch gegangen.

Der Missbrauch war aber nicht das einzig Schlimme, was Sie erlebt haben. In Ihrem Buch schreiben Sie auch, dass bei Ihnen ein Schädeltumor diagnostiziert wurde, der aber erfolgreich entfernt werden konnte.
von Sachsen:
Das hat mich wirklich lange begleitet. Mit 15 Jahren hat mir das alles noch viel Angst bereitet. Heute bin ich sehr glücklich über die zweite Chance, die ich bekommen habe. Wichtig ist, dass man der Krankheit nie die Macht gibt, über das eigene Leben zu bestimmen.

Mit welchen Vorurteilen werden Sie als Adelige konfrontiert?
von Sachsen:
Ich werde oft gefragt: Lebst du in einem Schloss? Hast du Diener? Ich bin mit meiner Mutter und meiner Schwester in einem Einfamilienhaus aufgewachsen – mit Garten und Teich. Für mich war das wie ein Schloss, und ich hätte es gegen kein Zuhause der Welt getauscht. Im letzten Jahr habe ich mir einen großen Wunsch erfüllt und bin in eine Mädchen-WG nach Berlin gezogen.

Sie tragen einen großen Namen. Was bedeutet er Ihnen?
von Sachsen:
Nichts hat mein Leben stärker beeinflusst als mein Name. Ich habe großen Respekt vor dem kulturellen Erbe meiner Vorfahren.

Ist der Titel Bürde oder Privileg?
von Sachsen:
Ich würde sagen, ich habe einen guten Mittelweg gefunden: den Weg zwischen Prinzessin sein und dem Mädchen von nebenan.

In Österreich wurde der Adelstitel offiziell abgeschafft. Was halten Sie davon?
von Sachsen:
Abschaffen kann man einen Adelstitel natürlich. Doch die Historie, die hinter einer Person steht, kann man nicht ausradieren. Würde man mir die Worte Prinzessin und Herzogin aus dem Ausweis streichen, wäre ich trotzdem noch die Ururenkelin des letzten Königs von Sachsen. Es würde nichts ändern.

Am 29. April heiratet Prinz William seine Kate Middleton. Was sagen Sie dazu, dass sie eine Bürgerliche ist?
von Sachsen:
...

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MADONNA Cover 23.04.2011
© MADONNA

MADONNA vom 23.04. 2011

Prinzessin Xenia: 'Prinzessin sein ist nicht so leicht'
© Nico Klein-Allermann/ Schwarzkopf & Schwarzkopf Verlag

„Xenia – aus dem Leben einer Prinzessin im 21. Jahrhundert“ von Xenia von Sachsen (Schwarzkopf & Schwarzkopf), um 14,95 Euro.

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