Schwarzer muss Kritik einstecken

Wo sind die Frauen hin?

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Für Alice Schwarzer hagelt es zum 70. Geburtstag neben Jubel auch heftige Kritik.

Von der einstigen ­stolzen Frauenbewegung sei nur ein kleiner Rest übrig, behauptet die deutsche Historikerin und Journalistin Miriam Gebhardt. Schuld an der Misere soll ausgerechnet die „Übermutter“ des deutschen Feminismus, Alice Schwarzer, sein, die am 3. Dezember ihren 70. Geburtstag feiert. In dem Buch Alice im Niemandsland. Wie die deutsche Frauenbewegung die Frauen verlor erklärt Gebhardt warum und versucht herauszufinden, wie man den Feminismus noch retten kann.

Eitel und verbohrt
Immer weniger junge Frauen können sich mit der Vorreiterin der Frauenbewegung identifizieren. Das habe, so Autorin Gebhardt, vor allem damit zu tun, dass Schwarzer „fanatisch und verbohrt ist und sich seit vier Jahrzehnten inhaltlich nicht mehr bewegt hat“. Das Einzige, worin sie wirklich gut sei, ist die Selbstvermarktung. „Schwarzer hat selbst alles Erdenkliche für ihre Omnipräsenz getan, indem sie sich hierzulande über Jahrzehnte zur einzig relevanten Figur stilisiert hat“, so die Autorin kritisch. Neben ihr als Galionsfigur habe niemand anderer Platz, und genau das bereite der Frauenbewegung große Probleme. Vor allem weil Alice Schwarzer stets ein ex­tremes „Frauenbild ohne Grautöne“ gezeichnet habe, das kaum den Vorstellungen moderner Frauen entspricht. Für ihre starren Ansichten, von denen sie sich stets weigerte, auch nur einen Millimeter abzuweichen, musste sie viel Kritik einstecken – auch seitens feministischer Mitstreiterinnen. Doch bei allen Vorwürfen, die Gebhardt in ihrem Buch erhebt, spricht sie der Feminismus-Ikone in keiner Zeile ihre Verdienste ab.

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Wo sind die Frauen hin?
© oe24

Kritik an Schwarzer. „Alice im Niemandsland“ von Journalistin Miriam Gebhardt. Erhältlich bei DVA um 19,99 Euro.
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