Hundefriseure machen Vierbeiner schick

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Glänzendes Fell, der richtige Schnitt und perfekt geschnittene Krallen: Immer mehr Halter gönnen ihrem Vierbeiner die Pflege in einem Hundesalon. Hier wird das Fell mit speziellem Shampoo, Trimmmesser und Schermaschine auf Linie gebracht. Dabei geht es nicht um einen möglichst exotischen Look: Trend ist ein natürliches, rassegerechtes Aussehen - und viel wohltuende Pflege.

Lange wurden vor allem die Lieblinge der oberen Zehntausend von vorn bis hinten verwöhnt. Heute ist der Besuch beim Tier-Friseur auch für Allerweltshunde keine Seltenheit mehr. Neben den üblichen Pudeln frisiert Angelika Siebert - Vorsitzende des Bundesverbands der Groomer und Leiterin eines Salons in Bad Salzungen (Thüringen) - vor allem kleinere Rassen wie Shi Tzu, Dackel und Yorkshire Terrier.

Ein guter Hundefriseur muss sich trotzdem mit fast allen Rassen auskennen. Immerhin soll die "Frisur" natürlich aussehen und den Rassestandards entsprechen. Siebert erfüllt deshalb auch nicht alle Wünsche der Halter. Für kleinere Extravaganten lässt sie dennoch Raum: "Ab und zu mache ich mal ein buntes Haarsträhnchen ins Ohr."

Auch die Fellbeschaffenheit muss berücksichtigt werden. So sei es falsch, Drahthaar-Hunde wie West Highland White Terrier zu scheren, sagt Christa Estrich, Hundefriseurin aus Blankenheimerdorf bei Euskirchen. Sie werden getrimmt: Die alten, schon lockeren Haare werden abgezupft. Das sehe vielleicht unangenehm aus, tue aber nicht weh. Werden diese Haare nicht entfernt, verursachen sie Juckreiz.

Das seidige Fell eines Yorkshire Terriers dagegen wird mit einer Schere gekürzt. Auch dabei achtet ein guter Friseur auf die Details. "Seine Ohren zum Beispiel sollten sehr spitz aussehen", sagt Estrich. Das Fell unter dem Bauch kann man etwas schneiden, damit es nicht auf dem Boden schleift.

Eine bis drei Stunden dauert der Friseurbesuch. Für manche Tiere ist das stressig, da sie die meiste Zeit ruhig auf dem Schertisch stehen müssen. "Diese Hunde schauen sich dann die ganze Zeit nach einem Fluchtweg um", erzählt Estrich. Um sie zu beruhigen, solle ein Friseur ruhig mit ihnen sprechen und sie mit Leckerchen bestechen. Die meisten Vierbeiner lassen sich die Prozedur aber gern gefallen.

Aus tierärztlicher Sicht sind Besuche beim Hundefriseur nicht unbedingt notwendig: "Auch wenn das Fell mancher Rassen nur schwer sauberzuhalten ist, können Halter das auch allein schaffen", sagt Ute Tietjen von der Bundestierärztekammer in Bonn. Bei großer Hitze raten aber auch Tierärzte zum Friseurbesuch: "Besonders dichtes Fell sollte man dann kürzen lassen, damit es dem Tier nicht zu warm wird." Auch das Säubern der behaarten Ohren sei eine Aufgabe für den Friseur. Denn hier könnten sich Krankheitserreger einnisten.

Das gelte gerade für Tiere mit herabhängenden Ohren, sagt Estrich: "Da kommt keine Luft rein, dann entzünden sich die Ohren schnell." Deshalb kontrolliert sie diese Stellen und zupft die Haare aus. Krallenpflege und eine Kontrolle auf Zecken hin sind ebenfalls ein wichtiger Teil jedes Besuchs im Salon. Denn die lästigen Blutsauger säßen oft an für den Halter schwer zugänglichen Stellen wie der Innenseite der Schenkel oder direkt vor den Ohren.

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