Den Nude-Look richtig stylen

13.10.2009

Weniger ist mehr - so lautet in dieser Saison wieder einer der Trends beim Make-up. Der sogenannte Nude-Look zaubert mit natürlichem, hellen Teint jugendliche Frische in das Gesicht. Er ist das passende Pendant zum Wohlfühl-Trend in der Mode und passt zu jedem Typ - aber nur, wenn er richtig geschminkt ist.

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Und das ist gar nicht so leicht. Denn er soll möglichst ungeschminkt aussehen - und das ist schwerer als mancher Griff in den Farbtopf. Neben dem Trend zu dunklen Farben ist der Nude-Look die zweite Strömung in diesem Herbst und Winter. Er ist praktisch, denn er passt im Alltag genauso wie als Abend-Make-Up. Möglicherweise ist das der Grund, warum er bei so vielen Frauen beliebt ist: "Der Nude-Look ist so wandelbar, dass ihn jede Frau tragen kann", erklärt Visagist Boris Entrup aus München.

"Nude" heißt im englischen Nackt. Allzu wörtlich sollte man diese Übersetzung aber nicht nehmen. Denn die nackte Schönheit im Gesicht bedeutet nicht, ungeschminkt vor die Tür zu gehen - im Gegenteil: Hinter dem Trendlook steckt eine raffinierte Technik. Das Make-up muss perfekt zur Haut passen. "Ziel ist es, perfekt auszusehen, ohne geschminkt zu wirken", sagt Experte Martin Ruppmann.

"Wichtig ist eine schöne Haut", sagt Entrup und rät: Nicht zu viel Make-up benutzen. "Den Concealer nur dort auftragen, wo auch die Schatten sind." Sind diese versteckt, kommt das Make-up hauchdünn wie eine zweite Creme darüber. "Das Ergebnis ist dann sehr natürlich."

Star-Visagist René Koch aus Berlin schwört auf Mineralpuder als Foundation. "Puder hatte immer einen schlechten Ruf, aber der neue Mineralpuder ist anders." Seine Bestandteile schützen die Haut, statt sie zu belasten, hat er festgestellt: "Titandioxyd wirkt als Lichtschutzfaktor, Zinkoxyd hilft gegen gerötete Haut und Eisenoxyd liefert die Deckkraft gegen Pickel oder große Poren."

Die Wangen vertragen auch beim Nude-Look einen leichten Touch Rouge - das gibt dem Gesicht mehr Kontur und verleiht Frauen selbst an grauen Herbsttagen sommerliche Frische. Eines aber ist wichtig: "Kein Pink, kein Braun, eher Rosenholz", sagt Koch. Sein Kollege Boris Entrup rät: "Wenn das Rouge einmal zu knallig geworden ist, einfach mit Concealer oder Flüssig-Make-up ausblenden." Mit den Fingerspitzen wird der Concealer ganz sachte um die Wangen herum verteilt, bis das Ergebnis wieder stimmt. "Das ist sehr simpel, und der Effekt ist groß."

Strahlt erst die Haut, sind die Wimpern an der Reihe. "Bitte nicht nur die Spitzen tuschen, sondern wirklich die ganzen Härchen von der Wurzel an", sagt Koch. Ein vibrierender Mascara-Stift hilft dabei - einige Firmen haben ihn jetzt im Programm. Bei solch perfekt geschminkten Wimpern sprechen Visagisten von "Open Eyes": Die Augen strahlen, sagt Koch. Auch bei den Wimpern gelte: Nicht zu tief in den Farbtopf greifen. Statt knalligem Blau oder tiefem Schwarz passt ein warmer Braun- oder zarter Grünton.

War Lidschatten beim Nude-Look bislang eher verpönt, darf er jetzt das Strahlen der Augen unterstreichen. "Neu im Herbst ist ein wenig mehr Farbe", sagt Ruppmann. "Entweder man betont die Augen ein wenig oder setzt auf den Lippen einen Akzent." Die Farben orientieren sich dabei an der aktuellen Mode: "Gerade im Herbst wird mit sanften Beeren-Tönen gearbeitet, um so den Nude-Look trendy zu gestalten", sagt auch Entrup. Ob zartes Lila oder warmes Rosé: Nicht nur am Körper, auch auf den Augenlidern sind diese Töne jetzt en vogue.

Wer es klassisch bevorzugt, darf natürlich auch weiter zu den Naturfarben Olivgrün, Beige oder Braun greifen. Wichtig ist nur: Nicht zu viel Farbe auftragen. Leichte Akzente genügen. Ähnliches gilt bei den Lippen: Es reicht meist, sie in hellen, rosé- oder sandfarbenen Tönen zu schminken. Frauen mit kleinen oder unauffälligen Lippen rät Koch aber zu etwas mehr Farbe: Vor allem der Lippenrand kann mit einem Lipliner hervorgehoben werden. "Die Kontur darf eine Nuance dunkler sein als die Lippen. Das Gesicht wirkt sonst sehr flach, wenn alles nur "nude" ist." Mit Lipgloss als Finish glänzt es am Ende verführerisch, ohne aufdringlich zu wirken.

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