Scheich will Modehaus Christian Lacroix kaufen

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Ein arabischer Scheich will das vom Untergang bedrohte Pariser Luxusmodeunternehmen Christian Lacroix retten. Hassan ben Ali al-Naimi aus dem Emirat Ajman (VAE) habe ein Übernahmeangebot für das Haus abgegeben, berichtete die französische Wirtschaftszeitung "La Tribune" am Donnerstag.

Er sei bereit alle rund 120 Arbeitsplätze zu erhalten. Zudem wolle er die millionenschweren Forderungen von Gläubigern begleichen und die Gruppe mit 70 Mio. Euro Eigenkapital ausstatten, um die Geschäfte wieder zum Laufen zu bringen. "Das ist der Weihnachtsmann, mit dem ich nicht mehr gerechnet hätte", kommentierte der Insolvenzverwalter. Das Emirat Ajman ist das kleinste der sieben Emirate, die gemeinsam die Vereinigten Arabischen Emirate (VAE) bilden.

Weitere Übernahmeangebote liegen von einer Beteiligungsgesellschaft sowie von dem Geschäftsmann Prosper Amouyal vor. Bei beiden Angeboten ist allerdings unklar, ob alle Arbeitsplätze gerettet würden. Die italienische Unternehmensgruppe Borletti soll nicht mehr interessiert sein.

Bei den derzeit laufenden Pret-a-porter-Schauen für die kommende Frühjahrs- und Sommersaison in Paris ist Christian Lacroix erstmals seit Jahren nicht vertreten. Der Designer, der einst für Hermes arbeitete, hatte das Modehaus 1987 mit Hilfe des Milliardärs Bernard Arnault gegründet. Der Chef des Luxuswarenkonzern LVMH Moet Hennessy Louis Vuitton pumpte jahrelang Geld in die Kreationen seines Freundes. LVMH bezog daraus Prestige. Aber der Konzern wollte nicht ständig draufzahlen und verkaufte das Modehaus 2005 an die Falic-Gruppe. Auch sie verdiente kein Geld mit Lacroix und reichte Ende Mai für das Modehaus einen Insolvenzantrag ein.

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