Miss-World-Tagebuch

Uns Missen fehlt Testosteron...

09.11.2009

Miss-World-Tagebuch: Fünfzehn durchtrainierte, halbnackte Kerle sorgen für Atemnot!

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© Inge Prader
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Sonntag, 29. November

Uns Missen fehlt Testosteron...

Unterhaltung pur gab’s bei der Talentshow in Johannesburg! Die Gewinnerin erhielt wieder ein Ticket für das Finale der Miss World-Wahl. Platz eins teilen sich Miss Canada und Miss Sierra Leone. Aber noch viel beeindruckender war die zweistündige Tanz-Show Umoja, die wir uns danach ansehen durften.

Es war aber definitiv nicht die tolle Musik, die bei uns allen für gute Stimmung gesorgt hat... Als die fünfzehn halbnackten, durchtrainierten Tänzer das erste Mal die Bühne stürmten, blieb uns allen kurz mal die Luft weg. Das Gekreische und Gepfeife, das folgte, erinnerte weniger an Missen, sondern eher an eine Horde pubertierender Mädchen bei einem Boyband-Konzert und hat fast den Gesang übertönt.

Bei 120 Frauen auf einem Haufen fehlt nach gewisser Zeit einfach etwas Testosteron...

Sonntag, 22. November

Panikattacken und Notlandung

Schweißtreibend. Hartes Training für Miss World Sports! Resultat: Mehrere Mädchen sind umgekippt, einige haben sich übergeben und eine hatte einen Asthma-Anfall. Siegerin wurde übrigens Miss Japan.

Ein kleines Drama überschattete das Camp. Der Lift ist unter dem Gewicht von zwanzig Missen eingegangen und für eine Stunde stecken geblieben. Panikattacken inklusive!

Am nächsten Morgen der zweite Schreck: Am Flughafen (Richtung Johannesburg) fiel auf, dass zwei Mädchen fehlten. Die schlummerten noch im Hotel, wurden aber von einem Polizeiauto nachgebracht und haben den Flug gerade noch erwischt.

Nicht alle Gruppen sind in Johannesburg angekommen. Eine musste notlanden, weil das Wetter hier eine Katastrophe ist ...

Dienstag, 17. November

Erste Fashionshow: Ups! Mein Busen ist zu klein

Next Stop: Abu Dhabi. Die Anprobe für unsere erste Fashionshow ist vollbracht! Es waren mehrere Designer im Haus, die alle lange, goldene Abendroben für uns entworfen hatten. Ich musste viele Kleider probieren, bis ich endlich eines gefunden hab, wofür mein Busen nicht zu klein war...

Ganze zehn Minuten haben sie uns dann Zeit gegeben, um uns für die Show herzurichten. Das war der reinste Witz, weil wir nicht mal duschen konnten. Wir haben alle schnell Make-up auf unsere Gesichter geschmiert und sind zum Treffpunkt gehetzt, wo ich – hätte ich mir denken können – zwei(!) Stunden am Boden gesessen bin und gewartet hab, dass ich fürs Foto aufgerufen werde.

Dann ging’s zum Flughafen nach Südafrika – dort im Hotel hatte ich endlich Zeit für Fitness. Die 45 Minuten am Laufband waren göttlich! Aufgrund des vielen Essens haben hier alle ein bisschen Angst davor, dass sie beim Finale nicht mehr ins Kleid passen werden ;-)

Samstag, 14. November

Miss USA im Vollrausch

Wieder stand ein Charity-Dinner am Plan: Der Erlös geht an arme Dörfer in Südafrika. War ein netter Abend. Miss USA hat sich wieder mal volllaufen lassen und am nächsten Tag dementsprechend ausgesehen... Unter den Missen werden schon Wetten abgeschlossen, dass sie trotzdem ins Finale kommt – nur aufgrund ihrer Herkunft. Es gibt ohnehin nur dieses eine Thema: Wer wird von der Organisation/Presse bevorzugt und wer gewinnt. Es ist ärgerlich, dass Favoritenländer wie Venezuela, Mexico und Südafrika immer an den wichtigen Tischen sitzen und die „unwichtigen“ Länder nicht mal angesehen werden.

Das kränkt nicht nur mich, sondern viele andere auch. Der Großteil der Mädchen ist wirklich hübsch und es ist schade, dass man aus einem bestimmten Land kommen muss, um Chancen zu haben. Außerdem ist es unfair, wenn Lizenznehmer bestimmter Länder beim Dinner mit Organisatorin Julia Morley am Tisch sitzen und für ihre Kandidatin Werbung machen.

Lobbying gehört anscheinend dazu, leider...

Mittwoch, 11. November

Wenn Missen zu tief ins Glas schauen ...

Eine Sightseeing-Tour durch London hört sich lustiger an, als es wirklich ist. Wir Missen durften nicht gemütlich durch die Stadt spazieren, sondern sind langweilig mit einem Bus herumgefahren. Es wurden drei kurze Stopps gemacht, nach dem Motto: Ihr habt zehn Minuten, macht schnell Fotos! Die Fahrt war so spannend, dass alle geschlafen haben ...

Im Hotel wieder angekommen, hatten wir dann zwei Stunden Zeit, um uns für das große Charity-Dinner im Zuge des „Miss World Travel Market“ herzurichten. Gemeinsam mit unseren Landsmännern haben wir ein Drei-Gänge-Menü und gute Unterhaltung in Form von Tanz und Gesang genossen. Die Veranstaltung hat sich dann aber doch ziemlich gezogen: Und leider hatten nur einige wenige das Privileg, früher schlafen gehen zu dürfen. Wie sich herausgestellt hat, haben ein paar Missen etwas zu tief ins Glas geschaut und sind schon am Tisch eingeschlafen. Mehr von mir morgen ...

Dienstag, 10. November

Wie gut würde jetzt bitte ein Burger schmecken!

Stellen Sie sich vor: Vier Missen sitzen in einem Taxi. Mit Miss Kroatien und Miss Slowenien habe ich auf den Fahrer gewartet, der uns zum Hotel bringen sollte. Beide sind wirklich ausgesprochen freundlich, Slowenien hatte gleich die halbe Family im Schlepptau und Kroatien spricht sogar Deutsch! Als wir drei dann endlich im Taxi waren, hat sich auch noch Miss Sierra Leone zu uns gesellt. Das war schon eine lustige Fahrt! Kroatien hat erfahren, dass sie zu BBC gebracht wird und dort ein Interview geben muss – ich hoffe für sie, dass sie dort einen Übersetzer bekommen hat. Sie kann nämlich keinen ganzen englischen Satz sprechen, oder verstehen. Aber dafür sieht sie richtig gut aus!

Sierra Leone hat zwischendurch angefangen zu singen und von der Bibel erzählt. Außerdem wäre sie so gern ein bisschen dicker, aber sie kann essen, was sie will und bleibt spindeldürr. Slowenien hingegen meint, sie kann am Tag nicht mehr, als einen Apfel essen, weil sie sonst zu dick wird... Ich bin dazwischen gesessen und hab mir nur vorgestellt, wie gut mir jetzt ein Burger schmecken würde... :-)

Montag, 9. November

Miss Puerto Rico: Ich sehe nur Silikon...
Anna teilt ihr Zimmer jetzt mit Miss Belgien.

Jetzt habe ich mein Zimmer leider nicht mehr für mich allein. Denn Miss Belgien ist angekommen. Sie scheint ganz nett zu sein, aber sie redet nicht viel.

Tuschel-Thema im Missen-Camp: Miss Puerto Rico soll Geheimfavoritin sein, weil sie auf einer Wett-Website Nummer eins ist. Sie sieht auf den Fotos auch richtig Bombe aus, aber in natura stechen mir leider nur die Silikonbrüste ins Auge. Sonst fällt sie nicht wirklich auf. Beim Abendessen ist sie neben mir gesessen und kommt ziemlich steif und unsympathisch rüber.

Um wen ich mir aber wirklich Sorgen mache, ist Miss Russland. Die hat Arme, die so dick sind wie meine Handgelenke. Erschreckend!

Was mich positiv überrascht: Viele der Mädchen geben sich natürlich und scheinen auch nicht operiert zu sein. Das hab ich mir ganz anders ausgemalt...

Sonntag, 8. November

"I am from Austria, not from Australia".
Bis jetzt erlebte unsere Miss Austria noch nicht viel Glamour der Miss World-Wahl.

Der erste Tag des Projektes Miss World lief turbulent für Anna Hammel. Die 22-jährige Miss Austria kam in London an, um am Sonntag bei einem Charity­Dinner dabei zu sein.

Doch gleich am Flughafen musste sie sich ärgern. "Zwei Stunden musste ich warten. Erreichbar war niemand, weil das Handynetz überlastet war! Es schien, als hätten die meine Ankunft, mit der von Miss Australia verwechselt! Mit den Missen aus Slowenien und Sierre Leone ging es dann nach Stunden ins Hotel..."

Samstag, 7. November

Abflug zum Abenteuer Miss World. Jetzt geht's los: Miss Austria hebt ab!

Besonders fesche "Fracht" hatte Freitag der Flug OS 952 an Bord. Um 11.50 Uhr von Linz, via Wien, flog Miss Austria Anna Hammel (22) in Richtung London, um von dort aus nach Johannesburg zur Miss World-Wahl am 12.12. zu jetten.

"Ich wollte mich noch in aller Ruhe von meinen Eltern verabschieden!" so Hammel, der ein sechswöchiges Abenteuer bevorsteht. "Die Anna wird das schon machen!", wusste Miss Austria-Chef Emil Bauer, der sie auch am Flughafen verabschiedete, während sie ihr Gepäck – 100(!) Kilo – eincheckte.

Annas erster Termin beim Zwischenstopp in London erfolgt am Montag: Ein Charity Dinner mit allen 120 Miss-World-Teilnehmerinnen.

Sehen Sie hier Bilder von Annas Abreise!

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