Hochzeitsglocken

Prinzessin wird Trainer heiraten

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Victorias Liebe zu einem 'einfacher Mann aus dem Volk'. Verlobungsessen im Schloss. Hochzeit im Frühsommer 2010.

(c) Reuters"Äntligen!" lautet der schwedische Ausruf, wenn "endlich" etwas lang Gewünschtes eintritt. Mit "Äntligen!" begannen zahllose Glückwunsch-Mails zur Verlobung von Kronprinzessin Victoria (31) mit ihrem Ex-Fitnesstrainer Daniel Westling (35).

(c) ReutersEndlich
"Endlich! Es war auch höchste Zeit, dass Victoria den Mann bekommen kann, den sie liebt", schrieb Winnie Hansen an die Zeitung "Expressen" in Stockholm. Sie traf damit ziemlich genau die vorherrschende Stimmung gegenüber der beliebten Prinzessin: Dass König Carl XVI. Gustaf (62) als Vater und Regent seinen Segen zur Verbindung mit dem aus bescheidenen Verhältnissen kommenden Bürgersohn lange verweigert haben soll, fand in Schweden kaum jemand verständlich.

"Einfacher Mann aus dem Volk"

All das schien auch für das frischgebackene Brautpaar und die künftigen Schwiegereltern vergessen zu sein, als der König zu einem Verlobungsessen in das Stockholmer Schloss lud. Daniel Westling, Sohn eines Beamten und einer Postangestellten aus der Kleinstadt Ockelbo, konnte sich mit dem guten Gefühl an die royale Festtafel setzen, dass er seinen ersten Auftritt als künftiges Mitglied der Königsfamilie gut bewältigt hatte. Victorias Auserwählter, aus dem mit der Hochzeit 2010 Prinz Daniel, Herzog von Västergötland, wird, äußerte sich bescheiden und zugleich bestimmt auf die Frage, ob er als "einfacher Mann aus dem Volk" Angst vor der neuen royalen Rolle habe: "Nein, ich glaube, ich ruhe genug in mir selbst und kann das schaffen."

Begeisterung
Es gefällt fast allen Schweden, dass Victoria sich ohne großes Grübeln über die Zukunft der Monarchie oder "blaublütigen" Familienzuwachs einfach beim Besuch eines Fitnessstudios in ihren Trainer verliebt und an ihren Gefühlen festgehalten hat. Allerdings stießen sich Medien hörbar an der nach wie vor vorgeschriebenen Genehmigung zur Eheschließung von Königskindern durch den König.

Debatte
"Sydsvenskan" verwies auf die auch bei den Skandinaviern geführte Debatte über arrangierte Zwangsehen für junge Frauen aus muslimischen Familien: "Wenn andere Frauen in Schweden nicht selbst über Leben und den Ehepartner frei entscheiden können, nennt man das eine überkommene patriarchale Kultur. Wenn es um Victoria geht, nennt man es Monarchie."  "Dagens Nyheter" plädierte denn gleich für deren Abschaffung: "Monarchien sind nicht demokratisch und auch nicht menschlich."

An der begeisterten Vorfreude in Schweden auf die 2010 anstehende Traumhochzeit von Victoria und Daniel dürften solche Kommentare nichts ändern. Kerstin Stockum mailte an die beiden: "Liebe Verlobte! Endlich mal eine richtig gute Nachricht! Darauf haben wir lange gewartet. Jetzt haben wir einen herrlichen Frühling und Sommer voller Vorfreude vor uns. Alles Gute!"
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