Die schönste Frau der Welt

"Miss World 2009" kommt aus Gibraltar

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Unspektakuläre Show und ein Hauch von Skandal bei der Kür der "Miss World": Die schönste Frau der Welt kommt erstmals aus Gibraltar.

Kaiane Aldorino (23), Schönheitskönigin aus dem britischen Gebiet an der Südspitze Spaniens, setzte sich am Samstag in der südafrikanischen Metropole Johannesburg gegen ihre Konkurrentinnen aus 111 anderen Staaten durch.

Zweite wurde die Vertreterin Mexikos, Perla Beltran Acosta, Dritte die schönste Frau Südafrikas, Tatum Keshwar. Die amtierende "Miss Austria", Anna Hammel, schaffte den Sprung unter die letzten 16 nicht. Sie hatte sich aber bereits vor der Entscheidung selbst wenig Chancen eingeräumt. "Ich werde nur irgendwo im Hintergrund stehen und mit dem Popo wackeln. Ich hab' schon nach der ersten Woche gemerkt, dass mein Typ hier nicht gefragt ist", sagte die 22-Jährige. Teilnehmerinnen aus "exotischen Ländern" würden bevorzugt.

Gibraltar gewann erstmals den Titel der "Miss World". Die meisten Siegerinnen des seit 1951 ausgetragenen Wettbewerbs stammten aus Indien und Venezuela, die jeweils bereits fünfmal die Krone der schönsten Frau errangen. Viermal gewannen Kandidatinnen aus Großbritannien, dreimal jeweils Schönheiten aus Island, Schweden und Jamaika. Für Österreich haben das begehrte Krönchen bisher Ulla Weigerstorfer (1987) und Eva Rueber-Staier (1969) geholt.

"Ich habe keine Worte, ich bin wirklich glücklich", sagte die strahlende Kaiane Aldorino in ihrem weißen, Spitzenbesetzten Abendkleid unmittelbar nach der Wahl. "Ich werde einen Monat brauchen, bis ich das wirklich kapiert habe", so die Verwaltungsangestellte, die vor kurzem schon in Südafrika den Wettbewerb als "Strandschönheit 2009" im Badeanzug gewonnen hatte. Gekrönt wurde sie nun von der "Miss World 2008", der Russin Xenia Suchinowa. Im Unterschied zu vielen ihren Vorgängerinnen als "Miss World" war die brünette, hochgewachsene Frau aus Gibraltar dabei nicht den Tränen nahe, sondern genoss selbstbewusst und lachend den Beifall der Zuschauer im Gallagher-Kongresszentrum von Johannesburg.

Allerdings hatte die zweistündige Galashow mit viel südafrikanischer Folklore, einigem Hip-Hop und anderen künstlerischen Darbietungen der Bewerberinnen auch die rund zweitausend Zuschauer nicht sehr aufgewühlt. Zwar sahen nach Angaben der britischen Veranstalter etwa eine Milliarde Menschen an den Fernsehschirmen in aller Welt das direkt übertragene Spektakel um die angeblich schönste Frau. Aber die Veranstaltung selbst riss dort niemand von den Sesseln, die chinesische Star-Moderatorin Angela Chow mühte sich mit ihren Mitstreitern vergeblich, den "größten Abend dieses Jahres" mit etwas Temperament und Begeisterung zu füllen.

Ein Hauch von Skandal umwehte die diesjährige "Miss World"-Kür. Ein südafrikanisches Gericht wies Stunden vor der Veranstaltung eine einstweilige Verfügung gegen die südafrikanische Wochenzeitung "Mail & Guardian" zurück. Das Blatt hatte behauptet, die Kandidatin aus Indonesien sei Mitglied einer amerikanischen Sekte, die Sex mit Kindern propagiere. Zudem hatte "Mail & Guardian" geschrieben, der Rummel um die Schönheitskönigin 2009 koste die Stadt Johannesburg 90 Millionen Rand (8,1 Millionen Euro), also doppelt so viel wie offiziell angegeben worden war. Der südafrikanische Richter Rami Mathapo wies laut der südafrikanischen "Sunday Times" den Antrag der britischen Veranstalter, die wegen Geschäftsschädigung geklagt hatten, als grundlos zurück.

Die Galaveranstaltung am Samstagabend verlief ohne Zwischenfälle. Zum 59. Mal wurde von einer vom Veranstalter ausgesuchten Jury - vor allem Experten der Modewelt und aus dem Show- Business - eine "Miss World" gekürt. Die meisten Siegerinnen des seit 1951 ausgetragenen Wettbewerbs stammten aus Indien und Venezuela, die jeweils bereits fünfmal die Krone der schönsten Frau errangen. Viermal gewannen Kandidatinnen aus Großbritannien, dreimal jeweils Schönheiten aus Island, Schweden und Jamaika. Austragungsort der nächsten "Miss World"-Wahl wird 2010 Vietnam sein.

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