Brigitte Nielsen – ein Leben für die Schönheit

Mein Körper ist mein Kapital

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Beauty-OP. Brigitte Nielsen (44), der Kurvenstar der 80er, lässt sich vor laufender Kamera rundum erneuern. In MADONNA spricht die Stallone-Ex offen darüber. Plus: Der Runde Tisch zum Thema.

(c) AP Photo/Matt Sayles

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Ex-Model und Schauspielerin Brigitte Nielsen (44) braucht dringend einen neuen Körper! Gesagt, getan – der Termin beim Schönheitschirurgen steht fest. Doch während sich andere Stars und Sternchen für derlei Eingriffe dezent in exklusive Kliniken zurückziehen und das Rampenlicht meiden, geht die laute Dänin – wie immer – in die Offensive:

Mit ihrem Mann Mattia Dessi (c) photo press service, www.pps.atVor laufender Kamera lässt sich die Ex von „Rocky“-Star Sylvester Stallone von Kopf bis Fuß „erneuern“. Zu sehen ist das dreiteilige Spektakel im Juli auf RTL (Aus alt mach neu – Brigitte Nielsen in der Promi-Beautyklinik, So., 13., 20. und 27. Juli, jeweils um 19.05 Uhr). „Innerlich fühle ich mich wie 35 – äußerlich muss ich mich erst renovieren lassen“, so Nielsen, die derzeit mit dem 15 Jahre jüngeren Ex-Model Mattia Dessi (29) verheiratet ist, im ehrlichen MADONNA-Interview.

Die Lebenserfahrung einer Frau mittleren Alters und der Körper einer 30-Jährigen. Wie passt das zusammen?
Brigitte Nielsen: Zunächst einmal habe ich mich für die Operationen entschieden, weil ich mich jünger fühle, als ich es bin. Die modernen Methoden der Schönheitschirurgie erlauben es einer Frau, die Uhr um fünf bis zehn Jahre zurückzudrehen. Ich finde das ganz toll und ich frage mich, warum ich das nicht machen lassen sollte. Beim Auto ist es verboten, bei der Frau nicht!

Warum haben Sie sich dazu entschieden, sich öffentlich operieren zu lassen? Wen wollen Sie damit beeindrucken?
Nielsen: Ich will niemanden mit meiner Ehrlichkeit beeindrucken. Ich will aber ehrlich sein. Ich denke, dass wird Frauen gefallen, so wie mich die Offenheit anderer unweigerlich beeindruckt. Es fühlt sich einfach besser an, wenn jemand die Wahrheit sagt, als wenn jemand lügt. Es ist doch so: Man sieht den Frauen an, wenn sie unter dem Messer waren. Sie sehen plötzlich straffer, glatter, frischer aus. Und wir alle wissen, was davor passiert ist. Ich lasse mich operieren, um jünger auszusehen. Also lege ich die Karten auf den Tisch.

Brigitte Nielsen 1991 (c) photo press service, www.pps.atHoffen Sie, durch die Rundum-Erneuerung wieder ins Geschäft zu kommen?
Nielsen: Ich bin doch im Geschäft. Ich habe jetzt schon unzählige Anfragen für Talk-Shows und ich soll ein Buch über meine Operationen schreiben. Die Gesellschaft hat großes Interesse.

Würden Sie sich wieder für den Playboy ausziehen?
Nielsen: Es wäre mir eine Ehre, das wieder tun zu dürfen.

Was gefällt Ihnen nicht an ­Ihrem derzeitigen Äußeren?
Nielsen:
Dass der Alterungsprozess fortschreitet, während ich mich so sexy, jung und witzig fühle, wie mit 35.

Wie haben Sie sich auf die OP vorbereitet?
Nielsen:
Ich habe mir die Meinung vieler Ärzte angehört. Vielleicht ist es an dieser Stelle auch wichtig zu sagen, dass ich die Entscheidung für die Operationen Ende letzten Jahres für mich privat getroffen hatte. Erst, als ich darüber sprach, kam ein US-Sender auf mich zu. Als ich dann die RTL-Reporterin Martina Taubert im Februar in Los Angeles traf, sprach ich wieder von meinen Renovierungsarbeiten. Ihr Konzept und ihre Idee gefielen mir so gut, dass ich mich für die Zusammenarbeit mit RTL entschloss.

Und was, wenn Sie sich dann mit Ihrem neuen Äußeren nicht anfreunden können?
Nielsen:
Diese OPs werden mich nicht verändern. Sie werden mein Aussehen nur verbessern. Ich werde immer ich selbst bleiben. Das ist mir ganz wichtig.

Haben Sie denn keine Angst?
Nielsen:
Nein, ich lasse ja keine Extrem-OPs machen. Ich bin doch zum Teil selbst geschockt, wenn ich die Ladys in den USA – vor allem in Los Angeles – sehe: das sind ja zum Teil erschreckende Facelifts. Viele auch aus den 60er und 70er Jahren. Und oftmals sind die schon zum fünften oder sechsten Mal operiert. Die sind so gestrafft, dass man glauben könnte, die Schamlippen wären schon in den Nacken getackert.

Was sagt Ihr Mann dazu?
Nielsen:
Mein Mann war von Anfang an zurückhaltend. Er liebt mich so, wie ich bin. Wäre es nach ihm gegangen, würde ich einfach so vor mich hinaltern. Die Männer machen uns nicht verrückt, die Männer üben keinen Druck aus: Es sind die Frauen, die einander Druck machen. Und es sind Frauen, die Frauen in Sachen Schönheitsoperationen anlügen.

Finden Sie Falten hässlich?
Nielsen:
Nein, ganz und gar nicht. Falten sind schön, sie erzählen ein Leben. Aber ich will nicht, dass meine mein Leben erzählen. Noch nicht. Die Falten müssen warten. Ich will noch mal zehn bis 15 gute, faltenfreie Jahre. Bitte!!!

Finden Sie es korrekt, sich grundlos, also nicht krankheitsbedingt unters Messer zu legen?
Nielsen:
Ich finde grundsätzlich all das richtig, was ein Mensch meint, tun zu müssen. Jeder entscheidet das für sich. Diese Operationen gibt es, die Risiken sind jedem bekannt, der Preis, den man dafür zahlt auch. Man wird über alles aufgeklärt, man selbst sagt Ja oder Nein. Es gibt nicht falsch oder richtig, es gibt nicht korrekt oder unkorrekt. Es gibt nur: Ich will, oder ich will nicht.

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(c) NiesnerDebatte: Pro und Kontra
Ist das normal? Es ­diskutieren Experten, Befürworter und Gegner über Schönheits-Operationen.

Es gehört nun einmal zum heutigen Lifestyle dazu, gut auszusehen“, so der plastische Chirurg Wilhelm Wolff. Doch übertreibt es unsere Gesellschaft inzwischen? Was kann die ästhetische Chirurgie wirklich? Und wo liegen ihre Grenzen?

Runder Tisch
MADONNA bat Befürworter und Gegner, Operierte und Experten zum Runden Tisch: Designerin und Beauty-OP-Freak Isabella Meus (26) mit ihrem Mann, dem Schönheitschirurgen Artur Worseg (48). Schauspielerin und Kritikerin des Schönheits-Wahns Krista Stadler (65), Moderatorin und Ex-Miss-Austria Tanja Duhovich (26), die selbst schon über eine Brustvergrößerung nachdachte, und den plastischen Chirurgen Wilhelm Wolff (51).

Was halten Sie von Schönheitsoperationen und im Speziellen von Ex-Starlet Brigitte Nielsen, die sich vor laufender Kamera operieren lässt?
Krista Stadler: Man gibt etwas von sich her, wenn man sich verändern lässt. Und man sendet dann die falschen Signale aus. Ich glaube auch nicht, dass ein gängiges Schönheitsideal glücklich macht. Wir haben alle etwas, das uns zu einem Original macht. Und das fehlt dann.

Isabella Meus: Warum sollte sich jemand, der sich verändern will und das Geld dazu hat, nicht operieren lassen? Die Zeiten haben sich geändert. Und wenn man damit umgehen kann und es nicht so ernst nimmt, finde ich das völlig in Ordnung.

Herr Worseg, es gibt nicht Wenige, die hinter vorgehaltener Hand sagen: Wie kann er seine Frau nur so verschandeln?
Artur Worseg: Ich wurde schon so oft darauf angesprochen, was ich mit meiner Frau gemacht habe. Dieser Diskussion bin ich müde. Wir Chirurgen erfüllen oft Wünsche, die uns selbst nicht entsprechen. Ich habe auch schon Leute weggeschickt. Die Probleme liegen oft im Kopf.

Meus: Ich bin Halb-Philippinin und Halb-Polin. Meine Lippen sind von Haus aus sehr groß. Und meine Gesichtszüge waren nie anders. Zu Brigitte Nielsen kann ich nur sagen, dass ich sehr gut verstehen kann, warum sie das macht. Sie braucht die Medien. Wenn die Bezahlung stimmen würde, würde auch ich mich vor der Kamera operieren lassen. Auch ich mache das aus Werbegründen. Für meinen Mann und das, was er macht.

Aber die Reaktionen auf Ihr Aussehen sind eher negativ.

Worseg: Ich mag nicht mehr erklären, was wer an meiner Frau gemacht und nicht gemacht hat. Es ist ihre Entscheidung. Das ist kein Thema bei uns.

Meus: Die Lippen spritze ich mir sowieso selber. Im Moment nicht, weil ich es nicht brauche. Aber ich habe bemerkt, dass Frauen meine Lippen anschauen und eifersüchtig sind und die Männer starren sie an und haben sexuelle Wünsche.

Frau Duhovich, als ehemalige Miss Austria sind Schönheits-OPs für Sie wohl kein Thema?
Tanja Duhovich: Mit 18 wollte ich mir die Brust vergrößern lassen. In der Klinik habe ich es mir dann noch einmal überlegt. Jetzt komme ich gut damit zurecht. In einem Job, wo man sein Aussehen verkauft, muss man nun einmal perfekt aussehen. Es ist schon eine Belastung, wenn man ständig unter Beobachtung steht. Aber mein Selbstbewusstsein ist mit den Jahren gewachsen. Heute würde ich mich nicht mehr operieren lassen.

Aber gerade in diesem Geschäft ist es wichtig, jung und frisch auszusehen?

Duhovich: Das stimmt schon. Da haben es Männer nicht so schwer. Die müssen nicht immer perfekt aussehen. Speziell Frauen wie Brigitte Nielsen, die immer über ihr Aussehen definiert wurden, und die auch mit ihrer Schönheit Erfolg hatten, haben es schwer im Alter.

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Auch Schauspielerinnen beklagen sich, dass sie ab einem gewissen Alter keine guten Rollen mehr angeboten kommen. Frau Stadler, haben auch Sie diese Erfahrung gemacht?

Stadler: Ich war bis zu meinem 50. Lebensjahr sehr intakt. Das liegt wohl an meinen guten Genen. Jetzt mit über 60 ist es wieder super. Dazwischen war es etwas schwierig, Rollen zu bekommen. Aber ich hätte mich deswegen niemals operieren lassen.

Ich bin heute noch traurig, dass mir nach einem Unfall meine Nase operiert werden musste. Ich hätte gerne meine alte Nase wieder. Die war nicht so stupsig. Ich kann nicht verstehen, dass Frauen sich Nasen verkleinern lassen. Eine kleine Nase zu haben, ist sehr kontraproduktiv. Sich ohne medizinische Gründe, also völlig grundlos operieren zu lassen, finde ich generell nicht gut.

Herr Dr. Wolff, was sagen Sie als plastischer Chirurg dazu?
Wilhelm Wolff: Grundlos ist Schönheitschirurgie nicht. Die Menschen, die sich operieren lassen, haben einen Leidensdruck. Sie wollen ihr äußeres Erscheinungsbild verändern. Wenn ein Kind abstehende Ohren hat und gehänselt wird, ist der Leidensdruck auch sehr hoch. Wenn eine Frau unter ihren Brüsten leidet, dann leidet sie wirklich. Man kann heute alles verändern, was einem die Natur mitgegeben hat. Es ist auch ein Leidensdruck, wenn man sich noch jung fühlt, aber nicht so aussieht.

Wenn jemand daraus eine ethische, moralische oder philosophische Frage machen möchte, dann kann er das tun. Wir leben hier und es gehört nun mal zum Lifestyle dazu, gut auszusehen, so wie es dazu gehört, ein schnelles Auto zu fahren, teure Weingläser zu verwenden. Notwendig ist das alles nicht. Aber das ist nicht die Frage. Man lebt hier und spielt die Spielregeln, die bei uns gelten. Abgesehen davon gibt es viele Chirurgen, die in der dritten Welt Menschen kostenlos operieren, die eine plastische Wiederherstellung benötigen.

Worseg: Wir werden auch oft gefragt, wie sehr sich unsere Klientinnen von medialen Vorbildern leiten lassen. Die Frauen, die zu uns kommen, haben genaue Vorstellungen und sind sehr gut informiert. Wenn die eine oder andere sich durch ein Vorbild leiten lässt und damit dann glücklicher ist, finde ich das nicht schlecht. Ich kann nicht sagen, wer womit glücklich ist. Die meisten meiner Klientinnen kommen nicht zu mir, weil sie per se unglücklich sind. Ein Detail an ihrem Aussehen gefällt ihnen nicht, und das wollen sie verändern.

Wolff: Man weiß, dass viele Probleme mit dem Äußeren von Innen kommen. Man spürt, wenn jemand unreif oder depressiv ist und weiß, dass sich auch nach einer Operation daran nichts ändern würde. Und die schicken wir dann weg.

Duhovich: Aber es könnte doch sein, dass man gerade nach der OP zufriedener ist.

Wolff: Bei der Brust ist das oft so, das stimmt. Aber psychische Probleme können wir sicher nicht lösen.

Brigitte Nielsen lässt sich auch operieren, weil ihr Mann viel jünger ist. Machen viele Männer ihren Frauen Druck?
Wolff:
Das ist seltener, als man allgemeinhin annimmt. Aber viele Frauen machen es wegen ihrer Männer. Und den Männern fällt das dann nicht einmal auf.

Stadler: Das kann ich mir nicht vorstellen. Das fasst sich doch anders an!

Wolff: Der Partner ist in erster Linie froh, dass sich seine Frau nicht mehr vor ihm versteckt und offener ist.

Auch Männer lassen sich operieren. Würden Sie sich unters Messer legen?
Wolff:
Ich überlege mir schon, ob ich mir nicht ein paar Haare einpflanzen und die Zähne herrichten lasse.

Worseg: Ich lasse mir nichts machen. Ich versuche mich fit zu halten. Schon alleine damit ich glaubwürdig bin.

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