Posthumer Geldsegen

Jackson: Seit Tod 100 Millionen

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Allein Jacksons "Moonwalk"-Handschuh soll bis zu 60.000 Dollar einbringen.

Michael Jackson © APA/EPA

Popstar Michael Jackson hat seit seinem Tod mit einem Filmvertrag undmehreren Werbeverträgen bereits 100 Millionen Dollar (70 Millionen Euro)verdient. Weitere 100 Millionen Dollar erwarten seine Nachlassverwalter bisEnde des Jahres. "Das ist ein neuer Rekord, den so schnell niemand brechenwird", sagte der langjährige Jackson-Anwalt und derzeitigeVermögensverwalter John Branca nach Angaben der "New York Times" vomDonnerstag.

Handschuh könnte 60.000 Dollar bringen
Die geplanteVersteigerung von Jacksons "Moonwalk"-Handschuh könnte im November weitere40.000 bis 60.000 Dollar einbringen. Diesen Schätzwert nannte dasAuktionshaus Julien's Auction am Donnerstag in einer Ankündigung. Jacksontrug den Glitzer-Handschuh 1983 bei seinem berühmten "Moonwalk"-Auftritt zudem Song "Billie Jean" während einer Motown-Fernseh-Gala.

Schuldenberg hinterlassen
Ein guter Teil des posthumen Geldsegensdürfte zunächst Löcher stopfen: Der "King of Pop" hat bei seinem Tod am 25.Juni mehrere hundert Millionen Dollar Schulden hinterlassen. Sein Vermögen -einschließlich eines 50-Prozent-Anteils an den lukrativen Beatles-Rechten -dürfte das Minus jedoch klar überwiegen. Einen genauen Überblick hat bisherallerdings noch niemand.

Branca und der als Mitverwalter eingesetzte Musikunternehmer John McClainrechnen dem Bericht der "New York Times" zufolge mit 50 bis 100 MillionenDollar zusätzlichen Einnahmen im Jahr. Ihr Vorbild ist das Finanzimperiumvon Elvis Presley, dem 1977 gestorbenen "King of Rock'n'Roll". Sein Nachlasshat allein im vergangenen Jahr 55 Millionen Dollar eingebracht. "Wenn mandas Presley-Erbe anschaut, sieht man die Chancen bei uns", sagte Branca.

Mutter und Kinder bekommen Geld
Jeweils 40 Prozent von JacksonsVermögen sollen seiner Mutter Katherine und den drei Kindern zugutekommen.Die restlichen 20 Prozent sind für soziale Zwecke vorgesehen. Ein Gerichtversagte der Mutter kürzlich jedoch die Mitsprache in Geldentscheidungen.Die Kinder leben bei ihr, bekamen jedoch einen eigenen Anwalt fürFinanzfragen.

Privatarzt unter Verdacht
Bei den Ermittlungen zum Tod desSängers häufen sich die Verdachtsmomente gegen dessen Privatarzt ConradMurray. Der Kardiologe habe dem Sänger am Morgen von Jacksons Todestag dasstarke Narkosemittel Propofol gegeben, ihn dann aber alleine gelassen, umeinige Telefonate zu führen. Dies berichtete die "Los Angeles Times" amDonnerstag unter Berufung auf drei Personen, die mit den Ermittlungen derPolizei vertraut sind. Als Murray in das Zimmer des Sängers zurückkam, habeJackson schon nicht mehr geatmet. Der Arzt habe bei einer Befragungzugegeben, dass er Jacksons Schlafstörungen mit Propofol behandelte, hieß esweiter. Gegen den 51-jährigen Mediziner wird wegen Totschlags ermittelt.

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