Frauen-Freundschaft

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Die beiden Power-Frauen Andrea Buday und Franziska Weisz sprechen erstmals über ihre ungewöhnliche Freundschaft.

"Bleiben Sie so, wie Sie sind. Egal, wohin der Erfolg Sie trägt.“
Ein aufrichtiges Kompliment mit Folgewirkung, denn seit Society-Lady Andrea Buday (42) diese Worte vor drei Jahren an Shootingstar Franziska Weisz (29) richtete, sind die beiden das, was man „dicke Freundinnen“ nennt.
„Mich hat das völlig umgeschmissen damals“, gibt Weisz, die gerade für den Kinofilm „Der Räuber“ mit Preisen überhäuft wurde, im MADONNA-Gespräch zu. „Ich kannte Andrea natürlich vom Sehen, war aber überrascht, dass sie mich erkennt.“

Lebens-und Liebesbund
Einige Veranstaltungen und Feste später (O-Ton Weisz: „Andrea hat mich mit großem Tam-Tam vorgestellt“) sind beide unzertrennlich. „Sie ist begabt, attraktiv und so erfrischend natürlich“, streut Buday, sie leitet das Ressort Gesellschaft & Menschen im Echo-Verlag, ihrer „Franzi“ Rosen. „Ich schätze Andreas Authentizität“, kontert die.
„Sie ist ehrlich und direkt. Genau das, was ich in Menschen suche und nicht allzu oft finde.“
Nebstbei ist Buday auch ein bisschen für das Liebesglück von Weisz verantwortlich. Denn just vor einem Jahr besorgte sie der Freundin eine Opernballkarte und bat profil-Herausgeber Christian Rainer, sich der schönen Mimin ein wenig anzunehmen, derweil Buday ihre Arbeit am Society-Parkett erledigte. Der Rest geht vor allem Weisz und Rainer etwas an, die seither ein glückliches Paar sind.

Im sehr offenen Interview mit MADONNA sprechen die beiden Power-Frauen (und das sind sie wirklich!) erstmals über ihre ungewöhnliche Freundschaft, die oft oberflächliche Unterhaltungsbranche und Kuppeleien.

Sie haben einander eher auf ungewöhnliche Weise kennen gelernt. Wie war das?

Andrea Buday: Ich habe ein TV-Interview mit ihr gesehen und dachte sofort: Die ist entzückend und natürlich. Keine, die sich so herumziert. Später habe ich Franzi dann auf einem Event gesehen, mich vorgestellt und gesagt: „Sie haben mich tief beeindruckt. Bleiben Sie so, wie Sie sind! Egal, wohin der Erfolg Sie trägt.“ (Zu Weisz:) Das ist überhaupt eine Qualität, die dich ausmacht: Du bist anders als etliche deiner Kolleginnen. Du zickst auch nicht rum.

Franziska Weisz: Ich war paff und fand es schön, dass ein Mensch, den ich aus den Medien kenne, zu mir kommt und sagt: Gut gemacht!

Buday: Später habe ich Franzi dann zu einem Mode-Award eingeladen. Alle kamen gestylt und im Cocktailkleid, nur sie in Jeans und T-Shirt.

Weisz: Ich kam direkt vom Set, ungeschminkt und hatte die Haare zusammen gebunden. Aber eigentlich war es mir wurscht. Die von der Security haben gedacht, ich sei ein Botendienst (lacht). Ich wurde nur kategorisiert als die ungeduschte Freundin von Andrea Buday – was so natürlich nicht stimmte. Aber du hast das wett gemacht, weil du mich selbstbewusst untergehakt und jedem mit großem Tam-Tam vorgestellt hast. Deine enorme Herzlichkeit und das starke Selbstbewusstsein, das du ausstrahlst, das bewundere ich an dir. Allein mit welcher Grandezza du Hüte trägst! Ich kaufe mir welche, um sie letztlich nie aufzusetzen.

Wie definieren Sie den Begriff Freundschaft?

Weisz: Für mich heißt das, dass man total authentisch sein und darauf vertrauen kann, dass einen der andere genau so mag, wie man ist. Andrea ist tolerant und großzügig. Ich habe mich noch nie vor ihr verstellt!

Buday: Was uns verbindet, ist, dass wir beide nicht fordernd sind. Ich weiß wochenlang nicht, was du machst. Aber wenn wir dann wieder telefonieren ist es so, als hätten wir gestern das letzte Mal miteinander gesprochen. Wir sind beide Stier im Sternzeichen. Das heißt, wir stehen mit allen vier Hax‘n im Leben.

Sie sind auch nicht ganz unbeteiligt daran, dass Franziska Weisz Christian Rainer kennen gelernt hat!

Buday: Ich habe ihr letztes Jahr eine Opernballkarte besorgt, aber hatte dann keine Zeit für sie, weil ich dort arbeiten musste. Aber ich wollte, dass sie die Eröffnung sieht und habe überlegt, wie ich das mache. Also habe ich den Christian Rainer angerufen und gefragt, ob er Franzi in seine Loge einladen kann, damit sie wenigstens die großartige Eröffnung sieht – aber den Christian habe ich dir schon vorher beim Mode-Award vorgestellt.

Er gilt als Womanizer. Haben Sie Ihre Freundin gewarnt?

Weisz: Natürlich hat sie das. Aber das müssen wir jetzt nicht breit treten (lacht).

Buday: Ich habe ihr gesagt, dass er als Charmeur und Herzensbrecher bekannt ist – nur, damit du nachher nicht sagen kannst, ich hätte dich nicht gewarnt (lacht). Aber sie ist eine erwachsene, gescheite, selbstständige Frau, die weiß, was sie will. Es gibt diesen herrlichen Spruch: Am Ende unserer Tage bereuen wir nie, was wir getan haben, sondern nur, was wir nicht getan haben.

Weisz: Ich glaube, im Leben ist es so: Du triffst jemanden, verspürst Seelenfreundschaft und Gleichklang und magst den anderen, ohne dass du es groß erklären kannst – oder es funktioniert überhaupt nicht.

Sie beide verbindet noch viel mehr: Nämlich das Kreative.

Buday: Franzi war bei all meinen Ausstellungen. Sie hat in ihrer Berliner Wohnung bereits ein Bild von mir – und zu deinem Geburtstag (am 4. Mai feiert Weisz ihren 30., Anm.) bekommst du noch eins.

Weisz: Ich habe dein Bild allerdings falsch rum aufgehängt. Aber für mich gehört es so. Ich schaue es an und entdecke immer wieder etwas Neues. Außerdem habe ich immer ein Stück Andrea bei mir.

Gibt es für Sie neben der Schauspielerei andere Ausdrucksformen, Ventile?

Weisz: Ich bin bildnerisch eine Pfeife, singe aber total gern.

Buday: Du trittst ja auch auf.

Weisze: Pst! Das mache ich nur zum Spaß. Es ist eine Coverband, und wir spielen alles von Mothers Finest bis Nena. Aber ich tanze auch mit Leidenschaft. Wenn ich mich spüren will, mache ich das. Oft spät in der Nacht. Ich habe tolerante Nachbarn (lacht).

Sie werden 30. Eine Zäsur?

Weisz: Mit sechszehn dachte ich, dass man mit 30 sozusagen ein fertiger Mensch ist. Aber bei mir sind alle Richtungen noch offen. Eigentlich bin ich heute genauso unfertig wie mit sechzehn.

Was wünschen Sie Ihrer Freundin zum Geburtstag?

Buday: Dass sie so bleibt, wie sie ist. Ruhig, professionell, erfrischend, ungekünstelt, echt und natürlich.

Weisz: (schmunzelt) Ich bin eh‘ schon verlegen.

Buday: Und dass du bald einen Oscar gewinnst. Weil ich nicht nach Hollywood will, wenn ich 7.000 Falten im Gesicht habe.

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