Bester Film

Der Oscar lässt die Bombe platzen

10.03.2010

„The Hurt Locker“ läuft jetzt endlich in Österreich an – vorerst nur in Wien und Graz. Trailer!

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© Reuters, AP Photo
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Der Oscar-Triumph von The Hurt Locker trägt dazu bei, dass das Irakkriegsdrama einen Kinostart in Österreich erhält.

Am Donnerstag hat der Film, der bisher nur bei Sondervorstellungen zu sehen war, im Wiener Stadtkino Premiere (Originalfassung). Die deutsche Version mit dem Titel Tödliches Kommando – The Hurt Locker läuft ab Freitag in Wien (Apollo, UCI Millennium, Village) und Graz (Geidorf Kunstkino). Erst später kommt der Film in die anderen Bundesländer. Denn, so der Constantin-Filmverleih: „Wir haben nicht mehr Kopien“.

Venedig
Der späte Start des mit sechs Oscars ausgezeichneten Films ist bezeichnend für die Geschichte von The Hurt Locker. Der Action-Reißer, der den „Krieg als Droge“ schildert, kam schon 2008 beim Filmfest Venedig heraus und wurde dort von der internationalen Presse heftig akklamiert.

Der Publikumserfolg blieb jedoch aus – wie bei fast allen Filmen, die den Irakkrieg zum Thema haben. Die Independent-Produktion (Kosten: ca. 15 Millionen Dollar) spielte bisher weltweit erst 21,4 Millionen Dollar ein. In Deutschland lockte der Film 2009 mickrige 55.000 Besucher an, woraufhin man in Österreich beschloss, ihn erst gar nicht ins Kino zu bringen. The Hurt Locker ist bereits auf DVD erschienen.

Doch jetzt, dank des Oscar-Triumphs, könnte das Kriegsdrama noch eine späte Kinokarriere machen. Stadtkino-Chef Claus Philipp spricht von großem Publikumsinteresse und will den Film mindestens sechs Wochen lang zeigen.

Eine Frau gewinnt mit Machofilm
The Hurt Locker ist, wie berichtet, der erste Film, für den eine Frau den Regie-Oscar bekam. Pointe am Rande: Kathryn Bigelow gewann ihren Preis mit dem „machohaftesten Film der letzten Jahre“ (Süddeutsche Zeitung). Die charmante Regisseurin, die in ihren Filmen auf knallharte Action setzt, analysiert den sinnlosen Krieg aus der Perspektive eines Bombenentschärfers, der süchtig auf die Adrenalinschübe ist, die ihm sein lebensgefährlicher Job Tag für Tag beschert.

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