Christoph Waltz wurde in Wien gefeiert

23.03.2010

Oscar-Preisträger Waltz zog Empfang für die österreichischen Filmschaffendendie meiste Aufmerksamkeit auf sich.

Zur Vollversion des Artikels
© Kernmayer
Zur Vollversion des Artikels

Von eingekehrter Ruhe kann keine Rede sein, bestätigte Waltz bei seinem ersten Wien-Besuch nach dem Triumph in Los Angeles vor rund zwei Wochen. Und auf die Journalistenschar um ihn herum zeigend: "Oder halten Sie das für normal?"

Anfangs sichtlich wenig angetan vom großen Medienandrang im Bundeskanzleramt, taute der Hollywoodstar im Kreise der Oscar-Nominierten und -Preisträger aber schnell auf. Wo steht der Oscar? "Der wandert im Moment, der wird schon seinen Platz finden." War die Figur des SS-Mannes Hans Landa in "Inglourious Basterds" vielleicht die Rolle seines Lebens? "Ich hoffe nicht, ich bin 53. Es könnte schon sein, aber lassen Sie uns in 30 Jahren noch einmal darüber reden." Warum ist er einst aus Wien weggegangen? "Das ist sehr lange her. Es ist eine alte Tradition, dass man sich als Gesell' auf die Wanderschaft begibt - und dass man unter Umständen woanders hängen bleibt, nimmt man billigend in Kauf." Was sind die direkten Oscar-Folgen? "Zum Beispiel diese illustre Runde hier."

Wie auf die boulevardesken Fragen antwortete Waltz auch auf die arbeitsbezogenen Fragen stets mit sanfter Ironie. Gab es nach dem Oscar neue Filmangebote? "Ja, schon. Aber ob sich diese nicht ergeben hätten, hätte ich keinen Oscar gewonnen, lässt sich schwer sagen." Wie war der jüngste Dreh mit Regisseur Michel Gondry? "Hervorragend, es war wunderbar. Sie sind offenbar Michel-Gondry-Fan - und ich kann Ihnen sagen, Sie liegen damit sicher nicht verkehrt." Gibt es schon weitere Pläne? "Jede Menge, aber Sie wissen, es wäre kindisch darüber zu reden, bevor nicht alles niet- und nagelfest ist."

Dass er die Rolle als Sigmund Freud in David Cronenbergs "The Talking Cure" absagen musste, ringt dem 53-Jährigen schließlich doch ein wenig Ernst ab. "Weil nicht alles gleichzeitig geht", begründete Waltz den Rücktritt von der Rolle mit dem parallelen Dreh von "Water for Elephants" mit Reese Witherspoon und Robert Pattinson. "Es ist schade so, aber es hat sich jetzt so ergeben." Und dass er nun auch bald Regie führen werde, sei "alles ein bisschen überhitzt präsentiert worden", so der Wiener. "Das hat alles ein bissl Zeit, das wird nicht morgen passieren." Details zu dem Projekt wollte Waltz nicht verraten.

Zur Vollversion des Artikels
Weitere Artikel