Aufdecker-Film

Anna Wintour: Die teuflische Doku

Teilen

„The September Issue“ – ein Dokumentar-Film, zeigt das wahre Gesicht von Anna Wintour. Wie die 59-Jährige wirklich tickt und warum sich eine Russin auf New York freut.

(c) WireImage.com/Getty Lesen Sie auch: Anna Wintour vor Entmachtung Zwei Kilo schwer und 840 Seiten dick. Das ist „The September Issue“ – die dickste US-Vogue-Ausgabe aller Zeiten und das umfangreichste Magazin, das je erschienen ist. Verantwortlich für die im September ’07 erschienen „Biggest Issue Ever“ zeichnet – so wie für alle US-Vogue-Ausgaben der letzten zwei Dekaden – Chefredakteurin Anna Wintour (59).

Der Film
Der Dokumentarfilmer R. J. Cutler hat vor Erscheinen der Spezialausgabe das Unmögliche möglich gemacht. Er überredete die despotische Mode-Königin – Spitzname „Nuclear Wintour“ oder „Ice Queen“ –, sie und ihr Team mit seinen Kameraleuten diskret begleiten zu dürfen. Acht Monate wurde in den „Heiligen Hallen der Modewelt“ gefilmt. Knapp eineinhalb Jahre später feierte Cutlers Doku „The September Issue“ Premiere beim US-Sundance-Filmfestival und wird bald über die US-Kinoleinwände flimmern. Wann die Doku nach Europa kommt, ist noch ungewiss.

Aufreger sind garantiert
Denn es wäre nicht Wintour, gäbe es keine Skandale. Cutler verschafft in seinem Film intimste Einblicke in Wintours Besessenheit, ihr Gewicht und ihre Perfektion betreffend. Anders als nach Erscheinen des Kultfilms „Der Teufel trägt Prada“ kann sich die gebürtige Londonerin nicht auf verzerrte Erzählungen verschmähter Ex-Mitarbeiter ausreden. Auf Film ist nun dokumentiert, wie sie nicht nur ihr Team, sondern auch Stars diffamiert. So ätzt Wintour coram publico über das September-Covermodel Sienna Miller, diese hätte zu große Zähne, zu viele Füllungen und struppige Haare. Miller fand das weniger witzig.

Baldiger Abgang?
Seit Dezember halten sich hartnäckig Gerüchte über Wintours Ablöse. Zuerst wurde Carine Roitfeld, Chefin der französischen Vogue als Nachfolgerin gehandelt. Mittlerweile gilt Aliona Doletskaya, Chefredakteurin der russischen Vogue, als Thronfolgerin. Die Wirtschaftskrise hat auch den Condé-Nast-Verlag getroffen. Wintour verdient kolportierte zwei Millionen Dollar pro Jahr – ein kleines Vermögen mehr als ihre russische Konkurrentin. Die Modezarin mit perfektem Oxford-Englisch scharrt in den Startlöcher. Doletskaya: „Ich bin anpassungsfähig genug, um jede Vogue-Ausgabe der Welt leiten zu können...“
Fehler im Artikel gefunden? Jetzt melden.