Österreichs wahre Weihnachtsengel

Miteinander. „Zu uns kommen genauso Ärzte oder Polizisten – es gibt keine Berufsgruppe, die bei uns noch nicht Hilfe gesucht hat. Oft verlieren die Menschen durch einen Schicksalsschlag alles“, weiß Susanne Peter, die seit 28 Jahren ihr Leben in den Dienst der guten Sache stellt. In der „Gruft“ werden täglich Hunderte Menschen mit warmem Essen, Kleidung und Waschmöglichkeiten versorgt. Aber nicht nur das. Das Team der Gruft unterstützt auch bei einem Neuanfang, kümmert sich um Anträge bei Behörden und hat auch sonst ein offenes Ohr für ihre „Klienten“. Weihnachtsfreude. Auf den Heiligen Abend freut sich die 44-jährige Susanne schon ganz besonders. Wie jedes Jahr wird sie ihren Schützlingen auch heuer wieder das Essen servieren. Das Highlight: Es gibt für jeden Besucher ein Geschenk!

Gemeinsamer Kampf. Die Juristin engagiert sich für jene Menschen, die laut unseren geltenden Gesetzen alle Voraussetzungen erfüllen würden, um in Österreich bleiben zu dürfen. Doch die langen Behördenwege, die sich oft über Jahre ziehen, katapultieren diese Familien in ein Vakuum, in dem ihnen die Arbeitserlaubnis entzogen wird und sie auch sonst auf keinerlei Unterstützung hoffen dürfen. Seit zwei Jahren bietet der Verein Purple Sheep diesen Familien neben der rechtlichen Unterstützung auch einen Ort, an dem sie vorübergehend unterkommen können. In einem baufälligen Haus im 12. Wiener Bezirk leben 22 Familien mit 50 Kindern auf aller engstem Raum. Das Projekt finanziert sich ausschließlich über Spenden und wirklich jeder Cent wird an die Familien weitergegeben. Es fehlt aber an allen Ecken und Enden. Karin Klaric arbeitet rund um die Uhr unentgeltlich für ihre Schützlinge und verzichtet für das Gemeinwohl auf vieles. Ihren bescheidenen Lebensunterhalt finanziert ihr Lebensgefährte mit. Karin Klarics größter Weihnachtswunsch: „Wenn wir einen Zahnarzt und einen Kinderarzt finden würden, der uns unterstützt, wäre uns unglaublich geholfen!“

Helfende Hand. „Familien mit einem schwer kranken Kind stehen vor einer kräftezehrenden Herausforderung“, weiß Dr. Humer-Tischler. Eine Erfahrung, die Hilfe auf einer physischen, psychischen, sozialen und spirituellen Ebene erforderlich macht, besonders wenn man sein Kind nach langen Krankenhausaufenthalten endlich mit nach Hause nehmen darf. Die Ärztliche Leiterin des Kinderhospiz Netz besucht die Familien zu Hause und unterstützt sie auf allen erdenklichen Ebenen.

Offenes Herz. Erinnern Sie sich an den Film Momo? Das kleine Mädchen, das Menschen half, indem es ihnen einfach zuhörte. Als wir Helga Linz treffen, ist schnell klar, dass sie diese Fähigkeit besitzt. Sie gehört zu den Menschen, die nicht wegsehen, sondern hinsehen, wenn es anderen nicht gut geht. Als Krankenschwester auf einer Kinderintensivstation begegnet Helga Linz vielen Eltern und Kindern, die sich in Ausnahmesituationen befinden. Aber auch Menschen mit dem HIV-Virus spielen im Leben der 56-Jährigen eine große Rolle. Und das auch zu Weihnachten. „Wenn es dir selbst gut geht, dann kann man auch etwas weitergeben“, winkt Helga Linz bescheiden ab. Würden wir alle so denken, dann wäre die Welt mit Sicherheit ein besserer Ort…