Frostiges Vergnügen

Eisbaden: Gefährlicher Lockdown-Trend?

Teilen

Im Lockdown haben viele Menschen das Eisbaden für sich entdeckt - und es zum absoluten Megatrend erkoren! Trotzdem dürfen die Gefahren nicht unterschätzt werden. 

Bananenbrot, selbstgebastelte Kerzen und Handstände waren gestern. Wenn wir jetzt durch die sozialen Medien scrollen, tauchen stattdessen immer mehr Menschen auf, die samt Pudelmütze und Badebekleidung in eiskalten Seen plantschen. Während Warmduschern hier allein beim Gedanken daran erschauern, schwören die Eisschwimmer, wie Fitness-Influencerin Sophia Thiel,  auf den neuen Lockdown-Trend. Gesund soll es sein, das Immunsystem boosten, sich positiv auf das vegetative Nervensystem auswirken und resistenter gegen Stress machen. Aber ist das Ganze wirklich so unbedenklich?
 

Ist Eisbaden gesund?

Beim Eisbaden ist unser Körper einem starken Temperaturreiz ausgesetzt. Um sich warm zu halten, reagiert er, indem er schnellstmöglich Wärme produziert. Dabei weiten sich die Gefäße, damit das Blut im Körper zirkulieren kann und Organe sowie Arme und Beine weiter durchblutet werden. Dafür muss der Körper allerdings enorme Mengen Energie freisetzen. Er verbrennt Fett und mobilisiert Adrenalin und andere Stresshormone. Das sorgt für den besonderen „Kick“ und ein euphorisches Gefühl nach dem Schwimmen. 
Dass das Baden im eiskalten Wasser tatsächlich die Abwehrkräfte stärkt und so Infekten vorbeugt, ist hingegen nicht nachzuweisen. Spaß soll es aber trotzdem machen!
 

Darauf sollten Sie achten

Ganz ungefährlich ist Eisbaden nicht. Nur wer wirklich gesund ist, sollte sich dem Kälteschock aussetzen. Besonders Menschen mit Herz-Kreislauf- und Gefäßerkrankungen sollten lieber auf den verrückten Trend verzichten, da  zum Beispiel die Herzfrequenz absinken könnte. Vorsicht auch bei der Dauer des Eisbades: Um seine Gesundheit nicht zu riskieren, ist es wichtig, sich nicht länger als wenige Minuten im Wasser aufzuhalten.
 
Frau nach dem Eisbad mit Decke
© Getty Images
× Frau nach dem Eisbad mit Decke

 

Tipps zum gesunden Eisbaden

  • Wärmen Sie sich vor dem Eisbad etwas auf, zum Beispiel mit Joggen.
  • Gehen Sie lieber langsam ins Wasser - nicht hineinspringen! Der Kopf sollte außerdem immer über der Wasseroberfläche bleiben.
  • Achten Sie auf eine gleichmäßige Atmung,
  • Gehen Sie nie alleine und länger als fünf Minuten ins eiskalte Wasser.
  • Bereiten Sie warme, lockere Kleidung vor, die Sie nach dem Bad gleich anziehen können. Sie werden merken, dass die Hände und Füße erst einmal nicht so können wie sie wollen.
  • Wärmen Sie Ihren Körper nach dem Baden nicht zu schnell auf, damit er nicht durch den raschen Temperaturwechsel geschockt wird.
Fehler im Artikel gefunden? Jetzt melden.