Pflege-Einmaleins

Das tut Ihrer Vagina gut

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7 Tipps für die richtige Intimpflege.

Der Intimbereich zählt zu den sensibelsten Zonen des weiblichen Körpers und verlangt daher auch spezielle Pflege. Die Wiener Dermatologin  Dr. Sabine Schwarz klärt auf über die Dos und Don’ts der Intimpflege.
 

1. Pflege unter der Dusche
 

Herkömmliche Duschgels sind für die Intim­zone nicht sinnvoll, sie können das schützende Hautgleichgewicht stören und Irritationen und damit auch Infektionen begünstigen. Daher empfehle ich speziell für Intimpflege ausgerichtete Produkte. Z. B. Kamille oder Salbei bieten sich an. Zu häufiges Waschen kann bei der Frau die Vaginalflora aus dem Gleichgewicht bringen. Vorsicht bei Waschlappen – dieser darf nur einmal verwendet werden. 
 

2. Pflege für Zwischendurch
 

Rückfettende Öltücher sind erlaubt, von ­vorne nach hinten wischen, wer besonders empfindlich ist, kann mit Wattebausch und Salbeitee reinigen. Wahl der Wäsche: Tangas sind oft mit Reibung verbunden, das kann zu Irritationen führen. Baumwollunterwäsche, auch wenn sie nicht immer erotisch ist, ist zu bevorzugen. Binden oder Slipeinlagen zu tragen, ist hygienisch, da diese mehrmals täglich gewechselt werden können.
 
 

3. Gepflegter Sex

 
Vorm Sex: Milde Reinigungen, rückfettende pH-neutrale Reinigungsmilch. Wenn die Schleimhaut beleidigt ist, haben Bakterien und Viren leichtes Spiel. Der Schleimhautfilm der ­Frauen ist ein Wunderwerk der ­Natur. Wenn man dieses empfindliche Ding stört, kann es leicht zu Pilzbefall, Irritationen und damit auch Schmerzen beim Sex kommen. Nach dem Sex: Spermien sind für die weibliche Schleimhaut fremdes Eiweiß. Spermien schnappen sich deshalb aus der Vaginalschleimhaut ein kleines Köpfchen und tarnen sich so, um „unerkannt“ in die Vulva gelangen zu können. Wer besonders empfindlich auf Sperma reagiert, sollte eine Intimdusche nehmen. Auch der Mann sollte sich nach dem Sex waschen, um Bakterienbefall etc. zu verhindern.
 

4. Schonende Rasur
 

Gerade im Intimbereich unbedingt schonendes Rasiergel verwenden. Qualitativ hochwertige Rasierklingen sind genauso wichtig. Rasierklingen bitte oft austauschen. Sind sie zu stumpf, kann das die Haut irritieren. Nach dem Rasieren oder Harzen kann man die irritierte Haut mit Babypflege oder ­Bepanthenol rückfetten und beruhigen. 
Die beste Dauerlösung für glatte Haut in der Intimzone ist aber der Laser.
 

5. Unerwünschte Gerüche
 

Geruch ist nicht nur unangenehm, sondern kann auch Ausdruck einer krankhaften Keimbesiedelung zum Beispiel mit Trichomonaden sein. Diese haben einen ganz speziellen Geruch und sind therapiewürdig. Ist trotz richtiger Reinigung, Pflege und Therapie der Geruch immer noch unangenehm, helfen pflegende Öle oft als Neutralisator wie z. B. Salbeiöl oder Johanniskrautöl. Vorsicht aber vor scharfen Ölen! Von Intimdeos und desinfizierenden Vaginalseifen rate ich persönlich ab. 
 

6. Tägliche Pflege
 

Bei Frauen, die besonders empfindlich sind oder zu Pilzinfektionen neigen, empfehle ich Döderlein Bakterien aus der Apotheke, um die Schleimhaut wieder aufzubauen. Wenn man es nicht zur Verfügung hat, ist auch reines Joghurt möglich, weil es ebenfalls Milchsäurebakterien enthält.
 

7. Chronische Probleme


Die Intimzone bedarf bei chronischen Problemen besonderer Pflege, weil dort Haut und Schleimhaut zusammentreffen. Jedes Pflegeprodukt sollte dabei beruhigende, befeuchtende Eigenschaften aufweisen. Wichtig ist es, auf den pH-Wert zu achten! Verwendet man die falschen Pflegemittel, können Hautreizungen entstehen, damit werden Bakterien und Pilzen Tür und Tor geöffnet.
 
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