Robin Gibb wird 60 und "weiß nicht, was Glück ist"

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In großer Feierlaune dürfte Bee-Gees-Sänger Robin Gibb zu seinem 60. Geburtstag am Dienstag (22. Dezember) nicht sein. Seine Ehe hat spätestens seit der Geburt seines unehelichen Kindes einen Knacks weg. Trauer überschattet seit sieben Jahren jeden neuen Jahrestag, weil sein Zwillingsbruder Maurice 2003 an einem Herzinfarkt starb.

Die Zwillinge hatten 1958 mit Bruder Barry (63) das erfolgreiche Bee-Gees-Trio gegründet und ihren unverwechselbaren Disco-Sound geformt. Ihre Hits "Saturday Night Fever" und "Stayin' Alive" laufen bis heute in Clubs und Radiostationen rauf und runter.

"Egal, wie erfolgreich man ist und wie viel Geld man macht, am Ende des Tages ist man immer allein", stellte Multimillionär Robin Gibb nach zahlreichen Schicksalsschlägen einmal in einem Interview ernüchtert fest. Von dem Motto "Geld macht glücklich" ist in seinem leben keine Spur: "Ich weiß nicht, was Glück ist."

Dabei mag er auch an seinen jüngsten Bruder Andrew - Robin war das mittlere von fünf Geschwistern - gedacht haben. Andrew war bereits mit 30 Jahren an einer Herzschwäche gestorben. Allerdings waren auch Drogen und Alkohol im Spiel - ein Problem, mit dem auch Robin zu kämpfen hatte.

Der sensible und hagere Hippie mit der runden, bläulich getönten Sonnenbrille war das Zugpferd der "Brothers Gibb", was im Englischen zu "Bee Gees" abgekürzt wurde. Mehr als 200 Millionen Platten verkaufte das Trio. Ihre Lieder wurden etwa 6500 Mal von anderen Künstlern interpretiert - "How Deep Is Your Love" zuletzt von Take That. Von solchen Boy Groups hält Gibb aber gar nichts, da "es bei einem Typen ziemlich tuntenhaft aussieht, wenn er anfängt zu singen und zu tanzen".

Der Erfolg der eigenen Band macht Robin Gibb alles andere als stolz. "Wir würden diese Zeit am liebsten in einen weißen Anzug mit Goldkettchen stecken und das Ganze anzünden", erklärten die Brüder wehmütig angesichts ihres unaufhaltsamen Abstiegs. Robin wollte später lieber alleine Musik machen, auch um aus dem Schatten der schönen bärtigen Brüder herauszutreten. Sein erster Solo-Versuch 1970 war aber eine Bruchlandung. Mitte der 80er Jahre stellte sich dann zwar der Erfolg ein. Auf der Bühne wollen Fans bis heute dennoch lieber die Hits des schmalzigen Dreiergespanns hören.

Nach dem Tod von Maurice war die Band, die mit neun Grammys geehrt wurde und vier Nummer-1-Hits in Deutschland hatte, eigentlich Geschichte. Doch dann kündigte Robin während der Übertragung eines Cricket-Spiels vor wenigen Wochen beiläufig das Comeback als Duett an.    

Robin ist ein begnadeter Liederschreiber und sogar Ehrendoktor für Musik an der Universität Manchester. Er komponierte die meisten Nummer-1-Hits der britischen Charts. Ein Workoholic: "Wenn ich die Wahl hatte, in einen Club zu gehen oder ins Studio, dann bin ich ins Studio gegangen. Und wenn ich die Wahl hatte, mit einer Frau zusammen zu sein oder ins Studio zu gehen, dann bin ich auch ins Studio gegangen. Manchmal habe ich die Frau mitgenommen. Aber sie musste warten können, bis ich mit der Musik fertig war."

Gibb brüstet sich damit, bisher 100 Geliebte gehabt zu haben. Seine zweite Ehefrau, die er 1985 geheiratet hatte, ist nach eigenen Angaben eine Ex-Priesterin und gehört einer Hindu-Sekte an. "Meine Frau Dwina ist der erste weibliche Druide seit 300 Jahren", sagte Gibb. Das Paar lebt zwar eine offene Beziehung, aber Robins uneheliches Kind mit einer 26 Jahre jüngeren Haushälterin war Dwina dann doch zu viel. Sie war außer sich vor Wut. Dagegen bezeichnete Gibb seine Tochter als "Geschenk des Himmels."

INFO: www.robingibb.com

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