Italienische Vogue-Chefin gesteht:

Modeindustrie ist Schuld an Magersucht

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Jetzt gibt die Vogue-Chefin zu, dass auch die Modeindustrie einen erheblichen Teil zu Essstörungen beiträgt.

Franca Sozzani, seit 1988 Chefredakteurin der italienischen Vogue, äußerte sich vor einem Publikum von 600 Menschen an der Harvard Universität zum Einfluss der Modeindustrie auf  Essstörungen und die Definition von Schönheit.

Der Code der Ästhetik
Sozzani, die immer wieder selbst mit äußerst dürrer Figur schockiert, legte ein ehrliches Geständnis ab: „Einer der Gründe, warum junge Mädchen eine extrem strenge Diät anfangen, ist weil sie die Notwendigkeit verspüren, einem ästhetischen Standard zu entsprechen. Einen Standard weiblicher Schönheit bereitwillig anzunehmen, der dünn sein verherrlicht, hat verheerende Folgen auf Essgewohnheiten vieler Frauen. Und das ist der Punkt wo die Mode neben Models, Modemagazinen, und allem was Ästhetik miteinbezieht, ins Spiel kommt. Was führte uns dazu, festzuschreiben, dass dünn gleich schön ist und dass dünn sein der ästhetische Code ist dem wir folgen müssen?“

Internet-Gefahren
Weiters sprach die Journalistin über die Gefahren von Pro-Ana Seiten (Pro-Anorexia) und rief das Publikum dazu auf, ihre Petition solche Seiten zu schließen, zu unterstützen.  „Ich wollte die Macht der Modewelt nützen, um schlecht beeinflussten Menschen zu helfen, die in Selbstzerstörung enden.“ Im vergangenen Jahr schiebte Sozzani die Schuld am Magerwahn noch auf soziale Netzwerke wie facebook. Nach einer Studie der Universität von Haifa in Israel würden Mädchen zwischen 12 und 19 Jahren eher anorektisch werden, umso länger sie im sozialen Netzwerk  facebook online sein würden. Die seit Jahren für den Mager-Trend verantwortlich gemachte Modeindustrie hätte absolut keine Schuld an falschen Vorbildern, so Sozzani.

Den Kampf gegen den Magerwahn nahm auch Israel nun auf. Laut einem neuen Gesetz dürfen untergewichtige Models weder bei Schauen mitlaufen noch geshootet werden, ohne eine ärztliche Bestätigung mit entsprechendem BMI mitzubringen.

Stars im Mager-Wahn

Isabelle Caro (* 9. September 1982 in Paris; † 17. November 2010 in Paris) starb an den Folgen ihrer jahrelangen Magersucht. Ihr niedrigstes Gewicht war 25kg. Sie wurde bekannt durch die Anti-Magersucht Fotokampagne auf der sie nackt ihren abgemagerten Körper zeigte. Nach ihrem Tod beging ihre Mutter im Januar 2011 Suizid.

Serien-Star Portia de Rossi (38) war 18 Jahre lang magersüchtig. Zu ihren schlimmsten Zeiten wog Rossi 37 Kilo.

Ein Model bei der Chanel Show 2011. Dürr ist chic: die Mager-Diktatur der Modewelt erlaubt keine Pardons.

Gefährlich dünn: Allegra Versace, Tochter von Donatella Versace soll im Frühjahr 2007 nur noch 30kg gewogen haben und künstlich ernährt worden sein. Seit Jahren kämpft sie gegen ihre Essstörung.

Dünn und dünner: Portia de Rossi mit „Ally McBeal“-Serien-Kollegin Calista Flockhart.

Demi Moore spindeldürr nach der Trennung von Ashton Kutcher.

Immer mehr Hollywood-Stars leiden unter dem großen Druck, schlank zu sein. Claudia Schiffer.

Immer mehr Hollywood-Stars leiden unter dem großen Druck, schlank zu sein. Mary-Kate & Ashley Olsen.

Mary-Kate Olsen - abgemagert, entkräftet und unglücklich. Der Kinderstar kämpft seit Jahren mit der Magersucht.

Nicole Richie in ihrer dürrsten Zeit: nur noch Haut und Knochen...

Auch Lindsay Lohan konnte dem Druck des Dünn-Seins in Hollywood nicht Stand halten. Exzessive Parties und Koks sollen ebenfalls dazu beigetragen haben.

Lollipop-Figur: Paris Hilton's riesiger Kopf in Proportion zum dürren Körper ist ein typisches Anzeichen für Bulimie.

Victoria Beckham total ausgezerrt. Herausstehende Schlüsselbeinknochen, eingefallenes Gesicht, dürre Beine- das einstige Spice-Girl hielt jahrelang strikte Diäten.

Beverly Hills Star Tori Spelling gilt seit Jahren als essgestört. Extreme Gewichtsab- und -zunahmen und Schönheitsoperationen hinterließen deutliche Spuren an ihrem entkräfteten Körper.

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