Wundheilung im Medizinstudium zu vernachlässigt

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Wundversorgung, Diagnose und Behandlung wird laut Experten im Medizinstudium kaum behandelt. Dabei sollte dem Thema in der Ausbildung mehr Aufmerksamkeit beigemessen werden. Besonders chronische Wunden bereiten sehr häufig komplexe Probleme und betreffen viele medizinische Richtungen.

Das erklärten am Donnerstag Ärzte bei einer Pressekonferenz anlässlich der 12. Jahrestagung der Österreichischen Gesellschaft für Wundbehandlung vom 9. bis 10. April am Uni-Campus im Alten Wiener AKH. "Ich sehe als Präsident die AWA (Austrian Wound Association, Anm.) als eine national und international tätige interdisziplinäre Plattform und Schnittstelle für Wundmanager aus Ärzteschaft und Pflege", sagte Robert Müllegger, Vorstand der Abteilung für Dermatologie am Landesklinikum Wiener Neustadt. "Im Vergleich zu anderen, kleineren Organisationen, stellt sie durch die Bündelung der Expertise die einzige wirklich übergeordnete Instanz zum Thema Wundheilung dar."

Wie wichtig das Thema ist, zeigen aktuelle Zahlen aus Österreich. Diese belegen, wie hoch sich eine verbesserte Wundversorgung direkt zu Buche schlägt. "Das Einsparungspotenzial beträgt durch eine verbesserte Versorgung - auf 1.000 Patienten gerechnet - 2,5 Mio. Euro", rechnete Thomas Wild von der Paracelsus Medizinische Private Universität Salzburg. "Selbst, wenn man die tatsächliche Zahl an Betroffenen nur schätzt, geht es damit in Wahrheit um hohe zweistellige Beträge, die derzeit sinnlos verprasst werden. Mehr Qualität heißt in diesem Kontext definitiv, maximale Ersparnis."

Schwerpunkte der Tagung sind u.a. dermatologische Themen sowie Therapien von Wunden und Narben. Praktische Fertigkeiten werden in Workshops vermittelt. Hier reicht die Auswahl von der Dopplerdiagnostik bis zur Kompressionstherapie und vom Einsatz von Wundauflagen bis zur vakuum-assistierten Behandlung.

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