Lungenkongress: Spirometrie-Screening in Wien

11.09.2009

Ignoriert, unterdiagnostiziert und zu wenig therapiert: die chronisch obstruktive Lungenerkrankung (COPD), ein klassisches Raucherleiden. "Mehr als 500.000 Menschen in Österreicher haben eine COPD. Mehr als die Hälfte weiß davon nichts.

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"Die Dunkelziffer ist enorm", warnte Freitagvormittag der Präsident des am Wochenende in der Bundeshauptstadt beginnenden Kongresses der europäischen Lungenspezialisten (ERS; 12. bis 16. September), der Wiener Experte Otto Burghuber. Neben der Staatsoper gibt es jetzt die Möglichkeit für jeden Interessierten, seine Lungenfunktion messen zu lassen.

Das Spirometrie-Zelt am Herbert-von-Karajan-Platz soll helfen, das Bewusstsein für diese chronisch fortschreitende Lungenerkrankung bei der Bevölkerung zu heben. Zumeist durch langjähriges Rauchen ausgelöst, verschlechtert sich im Krankheitsfall die Atemkapazität der Lunge schnell, bis Unbehandelte in die Invalidität abgleiten. Früherkennung, sofortiger Rauchstopp und eine medikamentöse Therapie können hier den Krankheitsverlauf deutlich abbremsen. Wichtig wäre, dass zumindest jeder Raucher ab dem Alter von 40 seinen Lungenfunktionswert kennt.

Zelt-Projektverantwortlicher Josef Riedler, Salzburger Kinderfacharzt und Allergieexperte: "Wir müssen das Bewusstsein für das Organ Lunge heben. Die ersten Symptome einer Erkrankung müssen erkannt werden." ERS-Chef Jorrit Gerritsen wies auf das Faktum hin, dass die Krankheit oft erst im Spätstadium entdeckt wird: "Zehn Prozent der Bevölkerung haben sogar schon ein Lungenemphysem." Das ist das Spätstadium einer COPD.

Wiens Gesundheitsstadträtin Sonja Wehsely bewertet derartige Publikumsaktionen sehr positiv: "Wir machen deshalb mit, weil für diejenigen, die sich nicht so gut auskennen, Erkrankungen mit viel Unwissen und großer Angst verbunden sein können. Wir dürfen aber nicht glauben, dass wir mit unseren Erkrankungen allein sind." Frühzeitiges Erkennen sei wichtig.

In dem Zelt können in zwölf Abteilen Spirometrie-Messungen durchgeführt werden. Völlig unbelastend - vor allem wird der Atemstrom bei forciertem Ausatmen gemessen - erhält man so Aufschlüsse über die eigene Lungenfunktion. Im Verdachtsfall wird eine Abklärung beim Arzt empfohlen.

Gesundheitsminister Alois Stöger: "Mit dem Atmen nimmt der Mensch Teil an der Umgebung. (...) Ich würde mich freuen, wenn alle Gastwirte die Aschenbecher wegräumten."

INFO: "Schau auf Deine Lunge" - Spirometrie-Zelt bei der Wiener Staatsoper: Freitag, 11.9. (10.00 bis 19.00 Uhr), und am Samstag, 12.9. (10.00 bis 20.00 Uhr).

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