Hoffnung auf bessere Hepatitis C-Therapie

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Ziel von Forschungen ist es, die Wirksamkeit der Therapie bei Hepatitis C zu steigern und die Verträglichkeit der Behandlung verbessern. Am weitesten ist die Entwicklung von neuen antiviralen Substanzen gediehen, die mit peg-INF und Ribavirin kombiniert werden sollen (Dreifach-Therapie).

Hier werden laut Experten vor allem Verbesserungen in der Behandlung gegen den Virustyp 1 (HCV-1) erwartet, der mit Erfolgsraten von weniger als 50 Prozent bisher am wenigsten effektiv bekämpft werden kann.

Zur Vermehrung der HC-Viren in den menschlichen Zellen sind eine Reihe von Proteinen notwendig. Es wurden bereits Hemmstoffe dieser Proteine gefunden - bisher hat es allerdings noch keiner zur Zulassung geschafft. Mit dem HCV-Protease-Inhibitor Telaprevir stehe jedoch das Erste in den Startlöchern, hieß es. Der französische Leberforscher Fabien Zoulim von der Universität Lyon erwartet sich durch die neuen antiviralen Medikamente, die ein Protein hemmen, das zur Vermehrung der HC-Viren nötig ist, eine "Revolution des Behandlungserfolges sowie der Behandlungsdauer".

Die Ergebnisse der aktuellen Phase-III-Wirksamkeitsstudie zum Protease-Hemmer Telaprevir für HCV1-Patienten, der von den Unternehmen Vertex, Tibotec und Jannsen Cilag entwickelt wird, werden Ende 2010 erwartet: In der Studie zur Beurteilung und Sicherheit der antiviralen Aktivität erhalten die Patienten über zwölf Wochen zusätzlich zur Standardtherapie mit peg-INF und Ribavirin dreimal täglich den Protease-Hemmer in Tablettenform verabreicht, anschließend für weitere zwölf Wochen ausschließlich die Standardtherapie.

Die ersten Daten liegen vor: "Es schaut so aus, als ob die Erfolgsraten von unter 50 auf rund 70 Prozent bei einer Behandlungszeit von 24 Wochen - und damit die Hälfte der bisherigen Therapiezeit - steigen", so Zoulim. Im bisherigen Verlauf der Studie stellte sich ein dauerhaftes virologisches Ansprechen bei 67 Prozent der Patienten nach 24 Wochen ein. "Die Minimierung der Therapiezeit ist alleine schon ein Fortschritt für alle, die unter den Nebenwirkungen leiden", urteilt Zoulim.

Hoffnung gebe die neue Therapie auch Personen, die auf die vorhandenen Medikamente nicht ansprachen. Hier zeige sich, dass rund 50 Prozent der bisherigen "Non-Responder" auf die Dreifachtherapie nach zwölf Wochen anhaltend positiv ansprechen. Hierzu werden mehrerer Studien auf der Leberkonferenz EASL vom 14. bis 18. April in Wien präsentiert.

Eine Therapie ohne Interferon und Ribavirin ist laut Zoulim "nicht so schnell" zu erwarten. In fernerer Zukunft bestehe Hoffnung auf Kombinationstherapien, bei denen mehrere neuartige antivirale Wirkstoffe zusammen verabreicht werden.

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