Fortschritt bei genetischem Allergien-Impfstoff

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Ein Forschungsteam an der Universität Salzburg ist der Entwicklung eines genetischen Impfstoffs gegen Allergien einen großen Schritt näher gekommen. Die Wissenschafter verwenden nackte Ribonukleinsäure (RNA, ähnlich der DNA) als Impfstoff, die nach einigen Tagen vom Organismus wieder abgebaut wird und damit hohe Sicherheitsstandards bietet.

Die Arbeit wurde im "Journal of Allergy and Clinical Immunology" publiziert, teilte die Universität Salzburg am Montag mit. Das Salzburger Forscherteam arbeitet seit Jahren an der Entwicklung von genetischen Impfstoffen gegen Allergien. Bisher müssen Allergiker eine aufwendige Immunisierungstherapie machen. Ziel der Wissenschafter ist es, mit einer Impfung die Entwicklung einer Allergie überhaupt zu verhindern.

Der Durchbruch ist jetzt mit der Verwendung von nackter RNA als Impfstoff gelungen. Der Organismus reagiert auf diese Information und bildet ein Protein, das im Körper die gewünschte Immunantwort auf ein Allergen hervorruft. "Der Impfstoff erledigt seinen Job und wird nach einigen Tagen vom Organismus wieder abgebaut", berichtete Josef Thalhamer von der Forschungsgruppe gegenüber der APA. Das RNA Vakzin erfülle alle Sicherheitskriterien für eine Schutzimpfung mittels genetischer Immunisierung. Es komme zu keinen Nebenwirkungen.

Das Wissenschafterteam, das im Rahmen eines Christian-Doppler-Labors mit der Wiener Biotech-Unternehmen Biomay kooperiert, hat in einer breit angelegten Studie mit 29 verschiedenen Allergenen gearbeitet. Mäuse wurden mit dem neuen Vakzin geimpft und dann den Allergenen ausgesetzt. Es zeigte sich, dass das Immunsystem normal reagierte und keine allergischen Reaktionen auftraten.

In den nächsten beiden Jahren könnte eine erste klinische Studie mit RNA Vakzinen begonnen werden, sagte Thalhamer. Die neuen Impfstoffe seien gegen alle Allergien geeignet. Sie würden allerdings so zusammengesetzt werden, dass sie regional Sinn machen. So könnte es in unseren Breiten eine Impfung, die speziell gegen Birke, Gräser und Milben wirkt, geben. In Japan wäre ein Impfcocktail gegen Zederpollen sinnvoll, in Amerika gegen Ragweed, berichtete Thalhamer.

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