Bergrettung setzt verstärkt auf Quads

09.03.2010

Damit die Bergretter möglichst schnell nach der Alarmierung beim Patienten ankommen und einen möglichst schonenden Abtransport gewährleisten können, werden spezielle Rettungsgeräte und Fahrzeuge eingesetzt. Die österreichischen und bayerischen Bergretter haben sich deshalb die Quads bzw. All-Terrain-Vehicles (ATV) angeschafft.

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Mit diesen Fahrzeugen, die sowohl im Winter als auch Sommer eingesetzt werden können, sind in gebirgigen Gebieten die Helfer noch schneller bei den Verunglückten, sagte die Pressesprecherin der Salzburger Bergrettung, Maria Riedler, zur APA. "Die Quads sind eine sehr große Hilfe bei Suchaktionen. Mit ihnen können schnell Wege und Hänge befahren werden, selbst im steilsten Gelände (50 Grad, Anm.) ist das möglich", so Riedler. Lange Fußmärsche blieben erspart, sodass der Notarzt oder Sanitäter sehr schnell bei Patienten sein könne. Selbst bei schlechtem Wetter oder auch bei Lawineneinsätzen könne man dadurch sehr rasch an Ort und Stelle sein, sogar ein Lawinenhund könne zum Einsatzort transportiert werden.

Die Quads haben auch Anhänger, mit denen beispielsweise ein Akja zum Patienten gebracht werden könne - so ist es möglich, rasch Material zu den Verunglückten zu bringen. Zusätzlich können zwei Bergretter für schnelle Rettungsmaßnahmen - etwa bei Abstürzen - transportiert werden. In Gastein waren die Quads schon oft in Verwendung, zum Beispiel in der Nacht bei Rodelunfällen, Stürzen oder Pistenunfällen. Sehr bewährt haben sie sich bei Sucheinsätzen, weil nicht nur Wege, sondern auch Stege, Wiesen, Skigelände, Trassen und Steige, die vielleicht nur einen Meter breit sind, befahren werden können.

Benützt werden kann der Quad zu allen Jahreszeiten. Im Sommer ist er mit Reifen, im Winter mit einem Raupensystem ausgestattet. In Salzburg werden die Quads - so wie in Gastein - bisher nur in fünf von 44 Ortsstellen eingesetzt. Diese Fahrzeuge sind sehr teuer, und die Bergrettung ist auf Sponsoren angewiesen.

"Um die Zeit bis zum Erreichen der Unfallstelle noch weiter zu verkürzen und vor allem um Verletzten zu helfen, die ihren Notruf nach Ende des offiziellen Skibetriebs abgesetzt haben, nutzen wir seit dieser Skisaison ein neu beschafftes ATV (All-Terain-Vehicle)", erklärte Bereitschaftsleiter Franz Brandner von der Bergwacht. Das 68 PS starke Spezialfahrzeug verfügt über eine Seilwinde, Überrollbügel, Scheinwerfer, Blaulicht, Martinshorn, Blinklicht, eine Griffheizung, eine Anhängerkupplung und Pistenfahrzeugsignale. "Dank seiner großen Mobilität ist das ATV in fast jedem Gelände die perfekte Unterstützung für unsere Bergwachtmänner und -frauen", so Brandner. In Bayern ist dieses Fahrzeug in Berchtesgaden, Ramsau und Bad Reichenhall im Einsatz.

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