Atemwegserkrankungen werden oft nicht erkannt

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"Viele Raucher fürchten sich vor Krebs, vor COPD (chronisch obstruktive Bronchitis) aber keiner", beklagte heute, Mittwoch, der Sprecher der Österreichischen Lungenunion. Dabei ist dies in Industrieländern die vierthäufigste Todesursache und trifft zu 80 Prozent Raucher. Doch 75 Prozent der Patienten sind nicht diagnostiziert, führte Otto Spranger bei einer Pressekonferenz in Wien aus.

COPD ist aber nicht die einzige gefährlich Atemwegserkrankung, die nicht ausreichend erkannt wird. Etwa ein Viertel der Österreicher leidet an Allergien, von denen nur die Hälfte diagnostiziert ist. "Die Allergie rutscht oft hinunter, entzündet die Bronchien und löst so Asthma aus", erklärte Norbert Vetter vom SMZ Baumgartner Höhe. So entwickeln 30 bis 50 Prozent der Allergiker Asthma.

Besonders Raucher würden sich oft nichts dabei denken, wenn sie morgens an Husten und Atemnot leiden. Die schleichende Entwicklung und das Unwissen der Bevölkerung machen Maßnahmen notwendig, so der Mediziner. Wer längere Zeit an roten Augen oder Schnupfen leidet, sollte einen Allergietest durchführen lassen. Wichtig wäre auch ein Lungenfunktionstest, um COPD rechtzeitig erkennen zu können. Leider würden die Kosten dafür nicht in allen Bundesländern von den Kassen übernommen.

Notwendig sei vor allem eine bessere Information der Patienten, damit die Atemwegserkrankungen erkannt und behandelt werden können. Durch Schulungsmaßnahmen ließe sich die Therapietreue deutlich verbessern. Die besten Erfahrungen habe man mit Selbsthilfegruppen gemacht, unterstrich Vetter. Besondere Bedeutung schreibt Spranger dem Nichtraucherschutz zu. Es sei zwar ein wenig passiert, "aber wir eiern da noch immer herum".

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