Charity-Aktion

Wir sind die Survivors

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Helfen auch Sie! MADONNA und die Kinder-Krebs-Hilfe wollen mit einer Weihnachts-Charity-Serie so viele Spenden wie möglich sammeln. Aus Liebe zum Leben.

Chemotherapie, ­Spitalsaufenthalte, Ängste und Leiden gehören endlich der Vergangenheit an. Die Zeit, in der sie gegen den Krebs kämpften, ist überwunden. Auch die Nachbehandlung haben sie erfolgreich abschlossen. Nicht ohne Grund zählen sie sich zur Gruppe der „Survivors“. Survivors sind jene jungen Krebspatienten, die zu den 75 Prozent gehören, die überlebt, den Krebs besiegt haben. Von ihrem Glück wollen sie anderen etwas abgeben.

Survivors für Survivors
Die Survivors sind eine Gruppe von jungen Leuten, die in ihrer Kindheit oder Jugend an Krebs erkrankt waren und nun anderen Patienten Mut machen und durch ihre Leiden helfen.Survivors können sich als Überlebende einer onkologischen Erkrankung im Kindes- oder Jugendalter besonders gut in die Situation von jungen Krebspatientinnen einfühlen. In einem Trainingslehrgang werden sie zusätzlich für die besonderen Ansprüche als Gesprächspartner für Patienten auf den onkologischen Kinderstationen geschult. Zwischen Menschen, die ein ähnliches Schicksal erlebt haben, besteht oft eine besondere Vertrauensbasis. Das ist auch die Grundidee, die hinter der Krankenhausbetreuung durch die Survivors steht: Neben der professionellen medizinischen und psychologischen Hilfe und der Geborgenheit der Familie sollen die PatientInnen über die Erfahrungen von Menschen, die ein ähnliches Schicksal durchlebt haben, eine zusätzliche Stütze erhalten. 2005 als Projekt gestartet, ist das Betreuungsangebot heute eine viel genützte Hilfestellung an den kinderonkologischen Stationen in den Krankenhäusern in Wien, Innsbruck, Graz und Linz.

Wir sind die Survivors
© oe24

Durch Gespräche geben die Survivors krebskranken Kindern neue Hoffnung und neuen Mut.

Auszeichnung
Eine ganz besondere Auszeichnung erhielten die Survivors am 25. September 2013 von der Volkshilfe Österreich.
Für ihr Engagement rund um das Krankenhausbetreuungsprojekt wurden sie im Rahmen des Österreichischen Pflege- und Betreuungspreises 2013 mit dem Sonderpreis für ehrenamtliche HelferInnen ausgezeichnet. Ania Buchacz und Carina Schneider von den Survivors Wien nahmen die Urkunde entgegen.
„Es ist für uns eine wirklich ganz tolle Sache, diese Aufmerksamkeit und Anerkennung für das, was wir tun, zu bekommen. Wir selbst wissen, wie wichtig unsere ehrenamtliche Arbeit ist, das erleben wir jede Woche bei den Krankenhausbesuchen. Aber wir fühlen uns wirklich sehr geehrt, dass das auch außerhalb der Spitäler wertgeschätzt wird“, so Ania Buchacz bei der Preisverleihung. Und Motivator für die Arbeit in der Zukunft.

 

Carina Schneider, Psychologiestudentin und eine der beiden Wiener Leiterinnen des Projektes „Betreuung von Betroffenen im Krankenhaus“, erkrankte im Alter von 17 Jahren an einem Ewing-Sarkom (Knochentumor). In den Jahren 2005 und 2006 war sie ­Patientin der Kinderonkologie im St. Anna Kinderspital, wo sie heute regelmäßig Kinder und Jugendliche im Rahmen des Projektes besucht

Wir sind die Survivors
© oe24

Seit wann gibt es das Projekt Krankenhausbetreuung der Survivors?
Schneider:
Die Idee ist den Survivors schon im Gründungsjahr 2003 gekommen. Sie wollten unbedingt ins Spital gehen und die Kinderkrebspatienten durch Gespräche unterstützen. Denn das war das, was sie während ihrer eigenen Therapien immer vermisst hatten: ein Austausch auf gleicher Augenhöhe, bei dem man nicht lang erklären muss, was es heißt, an Krebs erkrankt zu sein, was es bedeutet, eine Chemotherapie verabreicht zu bekommen oder seine Haare zu verlieren. Nach vielen Grundsatzgesprächen mit allen beteiligten Institutionen – also der Österreichischen Kinder-Krebs-Hilfe und dem St. Anna Kinderspital – konnte 2005 der erste Trainingslehrgang für jene Survivors beginnen, die die Krankenhausbesuche durchführen wollten. Seit 2006 gibt es die Patientenbesuche der Survivors im St. Anna Kinderspital. Mittlerweile gibt es sie auch in Graz und Innsbruck.

Warum ist die Krankenhaus­betreuung aus Sicht der Survivors so wichtig?
Schneider:
Wie schon angesprochen, geht es um einen Austausch auf Augenhöhe und das Vermitteln von Hoffnung: „Wir waren auch in dieser Situation, wir haben Ähnliches ­erlebt und wir haben es geschafft!“ Ich merke immer wieder, dass ein Patient, dem es gerade schlecht geht, nach dem Gespräch wieder mehr Motivation und mehr Energie hat.

Wer kann bei der Krankenhaus­betreuung mitmachen?
Schneider:
Voraussetzung ist, dass man den Trainingslehrgang für Krankenhaus­besuche der Österreichischen Kinder-Krebs-Hilfe absolviert. Dieser Trainingslehrgang erstreckt sich über ein Jahr und findet an acht Wochenenden statt. Er beginnt mit einem Infomodul, das auch medizinische Informationen über die unterschiedlichen Krebserkrankungen beinhaltet. Darauf folgen vier Selbsterfahrungsmodule und drei Kommunikationsmodule, die einander abwechseln. In den Selbsterfahrungsmodulen, die von Psychologen bzw. Psychotherapeuten geleitet werden, liegt der Fokus auf der eigenen Erkrankung und dem Umgang damit. Wichtig ist aus meiner Sicht, dass man seine Krebs­erkrankung in sein Leben integriert hat und dass man sich gut abgrenzen kann, sonst kann man anderen Betroffenen nicht helfen. Ich persönlich werde so lange Krankenhausbesuche machen, solange ich das Gefühl habe, dass ich in diesem Bereich noch etwas zu geben habe. Aber natürlich ­hören immer wieder Kollegen und Kolleginnen auf, wenn sich zum Beispiel ihre Lebensumstände ändern. Daher freuen wir uns über junge Frauen und Männer, die bei uns mitmachen und uns unterstützen wollen.

Was war Ihr schönstes Erlebnis in Ihrer Tätigkeit als Survivor?
Schneider:
Das ist gar nicht so einfach zu beantworten, da bei fast jedem Kontakt mit Patientinnen oder Eltern so viel Bereicherndes mitgenommen werden kann. Aber für mich persönlich war das schönste Erlebnis, als Ania und ich uns nach einem langen, sehr offenen und positiven Gespräch mit einem 16-Jährigen verabschiedet haben, der junge Mann uns anstrahlt und sagt: „In ein paar Monaten bin ich fertig mit der Chemo, danach fahr ich auf Reha und dann möchte ich unbedingt bei euch mitmachen!“ Ich glaube, eine größere Bestätigung für das, was wir tun, können wir uns nicht wünschen.

Sie sind selber im Alter von 17 Jahren an Krebs erkrankt, mittlerweile wieder gesund. Jetzt geben Sie Patienten Hoffnung. Wer hat das damals bei Ihnen gemacht?
Schneider
: Da gab es zum Glück ganz viele Personen, aber in Bezug auf das „Durchbeißen“ haben mir zwei ganz besondere Menschen gezeigt, wie’s geht: Mein Großvater und der beste Freund meiner Eltern; beide waren einst selbst an Krebs erkrankt, wir haben uns von Anfang an viel ausgetauscht, und da ich bei beiden miterlebt habe, wie sie gekämpft haben und das Leben trotzdem – oder gerade deshalb? – so bedingungslos bejaht haben, hatte ich von Tag eins an die zwei besten Vor­bilder.

Durch Ihre Spende werden bedürftige Familien direkt unterstützt.

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Möglichkeiten, um mit den Survivors in Kontakt zu treten: Büro der Österreichischen Kinder-Krebs-Hilfe
01/402 88 99
survivors@kinderkrebshilfe
www.survivors.at

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