Bilanz

Desirée Treichl-Stürgkh im Talk

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Eine Schlägerei, zu wenige Stars maulten viele über den Opernball. In MADONNA wehrt sich Ballchefin Desirée Treichl und verrät Pläne für 2015.

Immer gibt es was zu meckern: Beim Opernball 2014 war es das Fernbleiben internationaler Stargäste (außer Lugner-Zicke Kim Kardashian). Dafür hatten die Fotografen mit der Prügelei auf Rang zwei genug Stoff. Andere wiederum haben das Staatsgewalze heuer als „langweilig“ empfunden. Gründe genug, mit Ballchefin Desirée Treichl-Stürgkh (49) Bilanz zu ziehen. Sie hat es wie keine andere geschafft, dem Ball ein modernes Image zu verpassen und die Jugend anzulocken. Aber kümmert sie sich zu wenig um die Stars? Tut ihr die Kritik auch im siebten Jahr ihrer Tätigkeit weh?

Resümée. In MADONNA verrät die Ehefrau von Topbanker Andreas Treichl und Mutter dreier Söhne (Alfred, 16, Jakob, 14, Pauli, 13), wie sie mit der Kritik umgeht, wie sie die Prügelei erlebt hat und was sie beim Opernball 2015 anders machen wird. Und sie erzählt uns von ihrem persönlichen Opernballhighlight – einem Flashmob.

Wie haben Sie sich nach dem Opernball erholt?
Desirée Treichl-Stürgkh:
Ich habe spät gefrühstückt, nicht Zeitung gelesen und nicht ferngesehen. Ich habe versucht, mich wieder zu erden, alles ein bisschen runterzufahren und den Fokus auf das zu richten, was wichtig ist – auf meine Familie.

Was ist nach dem Ball zu tun?
Treichl:
Die Anfragen, die für 2015 kommen, einsortieren. Es sind viele! Es kommen schon Leute auf mich zu, die Logen für nächstes Jahr wollen. Das größte Kompliment für mich!

Es war Ihr siebter Ball und doch waren Sie per Eigendefinition so nervös wie nie. Warum?
Treichl:
Ich war so nervös, wie nie zuvor. Denn mein Mann war dieses Mal nicht da und ich habe mich eigentlich darauf eingestellt, mich ab zwei Uhr an seiner Schulter anlehnen zu können. Allein durch den Ball zu gehen, ist zwar wunderbar, aber man hat auch gleichzeitig Angst, dass etwas schiefgehen könnte. Jeder weiß, wer ich bin, doch ich kenne nur die Hälfte der Leute. Wenn einen da wildfremde Leute ansprechen, hofft man natürlich, dass sie keine Beschwerde haben...

....oder sich prügeln...
Treichl:
Schon tags darauf haben sich die beiden Streithanseln beieinander entschuldigt. Und ich habe Blumen aus Hamburg bekommen.

Wie haben Sie am Ball von dem Zwischenfall erfahren?
Treichl:
Ein Fotograf hat es mir erzählt. Er hat mir die Fotos gezeigt und gemeint, dass sie das natürlich bringen müssen. Er hat sich im Vorfeld bei mir dafür entschuldigt. Mein erster Gedanke war: „Zum Glück war kein Österreicher beteiligt.“ Der zweite Gedanke war dann: „Der Opernball hat eine neue Schlagseite bekommen.“ Der letzte Gedanke war dann, dass ich so etwas ja nicht verhindern kann und dass zum Glück nicht mehr passiert ist. Bei einem Ball, wo 7.000 Menschen in einem Haus sind und der Alkohol fließt, gehen eben die Emotionen hoch. Ich habe es nur schade gefunden, dass das hängen geblieben ist am nächsten Tag. Aber dafür hatten wir eine Bild-Titelseite. Auch nicht schlecht (lacht).

Der zweite Kritikpunkt war, dass außer Lugners Stargast Kim Kardashian wenige internationale Stars beim Ball waren.
Treichl:
Das stimmt doch gar nicht! Es waren sogar einige da, doch jedes Jahr ist es so, dass dieser eine Stargast von den Medien aufgegriffen und hochstilisiert wird. Viele unserer Gäste hatten ihrerseits internationale Gäste, doch die wollen nicht, dass das öffentlich breitgetreten wird.

Hat Ihnen die Kritik persönlich wehgetan?
Treichl:
Wäre dieser Eklat vor fünf Jahren passiert, würde ich wahrscheinlich immer noch in einem Zimmer sitzen und weinen. Mittlerweile schüttle ich das einfach ab und kann darüber lachen. Ich sehe alles entspannter und als das, was es ist: Ein großes Fest zum Fasching. Mein ältester Sohn hat vom Internat aus Frankreich angerufen und gesagt: „Mami, es ist doch nur ein Ball.“ (lacht).

Könnten Sie sich trotzdem vorstellen, als Statement gegen Lugner, nächstes Jahr selbst einen Stargast einzuladen?
Treichl:
Das wäre eine Überlegung wert (lacht). Es ist aber so viel schöner, wenn die Leute von sich aus kommen und nicht bezahlt werden. Das haben wir nicht nötig. Aber ich werde mich 2015 verstärkt auf die Gäste konzentrieren. Die Oper, so wie sie jetzt ist, ist für den Ball gut aufgestellt.

Sie wollten heuer beim Ball mit Ihrem Mann in den Hochzeitstag tanzen...
Treichl:
Das war der Plan, doch dann ist die Bilanz-Pressekonferenz dazwischengekommen. Ich habe natürlich verstanden, dass er zu diesem ernsten Gespräch nicht übernachtig und im Frack erscheinen kann. Deshalb war ich ein bisschen nervös für ihn. Es ist aber alles gut gegangen und wir haben unseren Hochzeitstag am Freitagabend gefeiert. Ich habe nachts um zwei mit den Debütanten in der Disco einen Flashmob zu Happy (Pharrell Williams) getanzt. Eine Choreografie, die ich auch gelernt habe. Da war die Stimmung auf dem Höhepunkt, mein Herz ist aufgegangen. Dass auch die Jungen so einen Spaß hatten, hat mein Herz echt gerührt.

Was nehmen Sie vom Opernball 2014 mit?
Treichl:
Dass ich mein Augenmerk mehr auf die Gäste lege. Und dass weiterhin viele Junge kommen. Denn Tradition macht nur Sinn, wenn man das Feuer weitergibt.

Ans Aufhören denken Sie nicht?
Treichl:
Im Moment nicht.

Die schönsten Opernball-Roben 2014

Desirée Treichl-Stürgkh

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