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Wieso Nicole Öttl & Felix Baumgartner  Weihnachten erstmals nicht in Österreichfeiern.

Wären da nicht die vielen Lichter und goldenen Kugeln, es wäre Nicole Öttls strahlendes Lächeln, das den Linzer Weihnachtsmarkt funkeln ließe. Fröhlich schlendert die 31-jährige Lebensgefährtin von Stratos-Helden Felix Baumgartner (43) über den Hauptplatz ihrer Heimatstadt, lässt das aufregendste Jahr ihres Lebens Revue passieren. Nach dem Sprung ihres Lebensgefährten aus 39 Kilometern feiern Nicole und Felix heuer ein ganz besonderes Weihnachtsfest, wie die attraktive Kunstturn-Trainerin im MADONNA-Weihnachtstalk bei Punsch und Keksen im gemütlichen Café Glockenspiel erzählt.

Frau Öttl, Sie haben ein aufregendes Jahr hinter sich. Hat Weihnachten heuer für Sie dadurch eine noch größere Bedeutung?
Nicole Öttl: Prinzipiell versuche ich immer die Weihnachtszeit möglichst besinnlich zu gestalten. Aber heuer ist ja alles ein bisschen anders. (lacht) Ich bin zurzeit als Kunstturn-Trainerin beruflich sehr eingespannt – und Felix ist natürlich überhaupt sehr im Reisestress. Deshalb hatten wir bis jetzt relativ wenig Zeit, in Weihnachtsstimmung zu kommen.
Wie werden Sie Weihnachten heuer feiern?
Öttl: In den letzten Jahren habe ich den 24. Dezember tagsüber immer mit meiner Familie verbracht. Abends feierten wir meist gemeinsam mit Felix’
Eltern in gemütlicher Atmosphäre im Haus in Salzburg. Aber heuer ist wie gesagt alles etwas anders.
Wo feiern Sie?
Öttl: Heuer fliegen wir nach Amerika. Wir haben uns das direkt nach dem Sprung vorgenommen. Wir möchten die USA einmal mit völlig anderen Augen sehen. Wir werden die Leute, die beim  Stratos-Projekt mitgearbeitet haben, besuchen – und mit Felix zweiter Familie, der Stratos-Familie, Weihnachten feiern. Silvester verbringen wir anschließend bei Joe Kittinger in Florida. Ich denke, Felix braucht das jetzt auch irgendwie, als Abschluss von diesem aufregenden Jahr. Ein Stratos-Weihnachten sozusagen. (lacht)
Was ist Ihr größter Weihnachtswunsch?
Öttl: Zeit mit Felix! Die letzten Monate waren schon hart, obwohl wir doch mehr Zeit zusammen verbringen konnten, als ich im Vorhinein dachte.
Welche Gefühle kommen in Ihnen hoch, wenn Sie den 14. Oktober noch einmal Revue passieren lassen?
Öttl: Das kann man gar nicht in Worten beschreiben. Man hat sich ja schon Jahre zuvor mit allen „Was wäre, wenn...“-Szenarien auseinandergesetzt, aber trotzdem fühlt man sich in diesem Moment total hilflos.
Im TV haben Sie sehr ruhig gewirkt...
Öttl: Ja, ich muss sagen, ich war relativ ruhig. Das heißt nicht, dass ich nicht aufgeregt war, aber mental war ich sehr stark. Auch als der Felix ins Trudeln geraten ist und leichte Panik aufkam, habe ich gesagt: „Hört auf, der macht das!“ In dem Moment hat er sich wirklich gefangen.
Sind Sie und Felix eigentlich gläubige Menschen?
Öttl: Ja, es glaubt ja fast jeder an irgendetwas. Ich bin eher der Typ, der an Engel glaubt – ich habe dem Felix vor dem Sprung auch einen kleinen Schutzengel aus Glas geschenkt. Aber ich bin kein Kirchengänger, weil ich mit dem System der Kirche einfach nicht einverstanden bin. Aber fest steht: als Felix gesprungen ist, habe ich an etwas Überirdisches geglaubt.

Daniela schimke
© oe24


Stimmt es, dass im Vorfeld sämtliche Vorbereitungen getroffen wurden, für den Fall, dass etwas passiert?
Öttl: Ja, das ist bei so einem Projekt notwendig, dass man darüber spricht, wie gewisse Dinge im schlimmsten Fall abgewickelt werden sollten. Aber das wollte ich alles überhaupt nicht hören!  
Hat Felix gebetet?
Öttl: Das weiß ich nicht, aber ich glaube schon, dass er, seit er mit dem Projekt begonnen hat, das ein oder andere Gebet gesprochen hat.
Viele haben gehofft, dass Sie einen Heiratsantrag aus der Kapsel bekommen. Sie auch?
Öttl: Nein, überhaupt nicht! Jeder hat so seine Zukunftspläne, über die er spricht und die er schmiedet, aber so aktuell wurden diese nur von den Medien gemacht. Wir haben ja noch nicht einmal einen gemeinsamen Alltag, müssen jetzt erst einmal zusammenziehen. Wir machen uns da aber überhaupt keinen Stress.
Wünschen Sie sich Kinder?
Öttl: Ja, aber auch da machen wir uns keinen Druck. Es wird schon alles so kommen, wie es kommen soll.
Wir alle kennen Felix Baumgartner als Helden – steckt auch ein Romantiker in ihm?
Öttl: Kaum zu glauben, aber doch schon – gerade zu Weihnachten! Er geht den Baum kaufen, richtet alles liebevoll her, schmückt den Baum... und da Felix bekanntlich durch und durch Perfektionist ist, kann es schon sein, dass die Kugelabstände ganz genau bemessen sind. (lacht) Im Ernst: der Felix ist schon sehr traditionsbewusst und kann auch romantisch sein. Es gefällt ihm auch, wenn ich dann auf meiner Blockflöte Stille Nacht spiele.
Was wird in Ihnen vorgehen, wenn Sie zu Silvester um Mitternacht in den Himmel blicken?
Öttl: Ich werde froh sein, dass der Felix mit beiden Beinen am Boden neben mir steht! (lacht)
Gibt es Situationen, in denen Sie Ihren Felix gerne sprichwörtlich ins All zurückschicken würden?  
Öttl: (lacht) Nein, ich bin wirklich froh, dass er da ist und ich kann mir keine Situation vorstellen, in der ich ihn wirklich loswerden wollen würde.
 

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