Wer ist sie?

Première Dame Brigitte

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Mit bereits sieben Enkeln und aus einer konservativen Schokoladen-Dynastie stammend, ist Brigitte Macron mit Sicherheit die bis dato ungewöhnlichste Première Dame. 

Wegen ihr hat sich Emmanuel Macron (39) extra beeilt, schon 2017 zum französischen Präsidenten gewählt zu werden. Seine um 25 Jahre ältere Frau Brigitte scherzte schon während des Wahlkampfes: „Emmanuel muss es jetzt schaffen. Können Sie sich vorstellen, wie ich bei der Kampagne 2022 aussehe?“ Mit 66,1 Prozent der Stimmen wurde Macron vergangenen Sonntag zum Präsidenten gewählt. Und mit ihm zieht auch Ehefrau Brigitte in den Élysée-Palast ein. 

Breitgetreten ist bereits die Geschichte um das Kennenlernen des Paares: Sie leitete einen Theaterkurs an der Mittelschule von Amiens in Nordfrankreich, er spielte in dem Stück eine Vogelscheuche. Emmanuels Eltern waren schockiert und schickten ihn auf eine andere Schule nach Paris. „Ich komme zurück und werde sie heiraten“, soll der 16-Jährige damals gesagt haben. 2007 heirateten sie dann wirklich, nachdem sich Brigitte von ihrem Banker, mit dem sie drei Kinder hat,  scheiden ließ. Natürlich ein riesiger Skandal für ihre ­Familie, die alteingesessene Schokoladendynastie Trogneux. 

Alleinstellungsmerkmal
Zwar hatte die frühere Französisch- und Lateinlehrerin im Team ihres Ehemannes keine offizielle Funktion, das Paar ließ aber nie auch nur einen Zweifel an der bedeutenden Rolle, die Brigitte beim politischen Aufstieg des 39-Jährigen spielte. Als einzige Partnerin der Kandidaten beteiligte sie sich aktiv am Wahlkampf ihres Mannes. Immer war sie präsent. Sie nahm an Strategietreffen teil, lektorierte seine Reden und organisierte Details seiner Auftritte – bei denen sie stets in der ersten Reihe saß.

Die französische Presse konstatiert ihr eine Ähnlichkeit mit Jane Fonda und betitelt sie als „außergewöhnliche Frau“. Und tatsächlich ist Brigitte ein wichtiges Bollwerk für ihren Mann. Als Frau in der Männerwelt der Präsidentschaftskandidaten zog sie weibliche Wähler auf Macrons Seite. Den Frauen gefiel, dass sie nie ein Anhängsel war, sondern sich seit Beginn der Kandidatur als Partnerin präsentierte. Und ad Falten: Wer weiß, ob die 25 Jahre mehr an Emmanuels Seite ihm nicht ein wenig mehr Erfahrung auf die teils bubenhaft wirkende Erscheinung projizieren.

Und Macron-typisch hat Emmanuel sich auch schon Gedanken über die Zukunft im Élysée-Palast gemacht: Brigitte wird eine Rolle übernehmen, aber ohne Bezahlung. Und für die Partner künftiger Präsidenten, also für „Première Dame“ oder „Premier Homme“, strebt er ein Statut an.  
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