Neos-Unterstützung

Lotte Tobisch im MADONNA Polit-Talk

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Auch die Neos haben prominente Unterstützung: Opernball-Grande-Dame  Lotte Tobisch (91) bezeichnet sich als „das Original“ und will für Benehmen sorgen.

Just an dem Tag, als Sebastian Kurz Opernball-Chefin Maria Großbauer als neue Kandidatin aus dem Hut zauberte, outet sich auch deren Vorvorvorgängerin – das „Original“ sozusagen – Lotte Tobisch erstmals politisch. Die Grande Dame verriet in einem Facebook-Video, dass sie die Neos unterstützt. Damit war das Duell der Opernball-Ladys eröffnet. Für die aktuelle Ballchefin gab es von der gut gelaunten 91-Jährigen auch sogleich einen kräftigen Seitenhieb: „Für alle, die bisher auch nicht wussten, wer derzeit den Opernball organisiert – das Original unterstützt lieber die Neos.“
 
Elmayer-Besuch. Das Netz lacht, Tobisch sieht’s im Gespräch mit MADONNA locker: Ihre Nachfolger wolle sie nicht kommentieren. Aber dafür gibt sie den heimischen Politikern in Sachen Benehmen einen Tipp mit auf den Weg: „Ich würde sie ja gerne alle zum Elmayer schicken.“

Seit Sie in der Öffentlichkeit stehen, haben Sie über ihre politische Gesinnung geschwiegen. Warum springen Sie jetzt für die Neos in die Bresche?
Lotte Tobisch: Weil ich nicht glaube, dass die beiden Großparteien bei der kommenden Wahl noch eine Chance haben, und ich vermeiden möchte, dass als Alternative ausschließlich die Blauen da sind. Es ist wichtig, dass es noch eine dritte Partei gibt, die für die Wähler von SPÖ und ÖVP auch wählbar ist – für mich sind das die Neos. Das sind gute, jüngere Leute. Also, warum nicht. 
 
Ihre Nachfolgerin, die aktuelle Opernball-Chefin Maria Großbauer, unterstützt Sebastian Kurz. Der ist für Sie nicht wählbar?
Tobisch: Doch, natürlich. Warum sollte der nicht wählbar sein? Er ist ja ein guter Mann, so wie auch der Kern ein guter Mann ist. Aber diese Aufteilung der Welt, die in Österreich in den letzten Jahrzehnten zwischen SPÖ und ÖVP stattgefunden hat, darf es nicht mehr geben. Deswegen sind ihnen auch die Wähler scharenweise davongelaufen. Ich bin der Ansicht, dass es etwas Neues braucht. Und die Blauen sind für mich einfach keine Alternative, die haben einen nach rückwärts gerichteten Blick. Und ich bin vielleicht alt, aber ich schaue lieber nach vorne als zurück.
 
Was erwarten Sie sich von der neuen Regierung?
Tobisch: Dass sie sich nicht mehr so benehmen wie die letzten Monate und Jahre. Die haben sich öffentlich abgewatscht und man konnte förmlich sehen, dass sie einander nicht leiden können. Das geht ja nicht. Ich war immer Großkoalitionärin, aber in den letzten Jahren hat das einfach nicht mehr funktioniert. 

Abwatschen werden sie einander vermutlich auch im Wahlkampf …
Tobisch: Noch geht es ja, aber ich fürchte mich schon vor dem, was da noch kommen kann im Wahlkampf. Man kann ja anderer Meinung sein, aber was sich da teilweise abspielt, ist unerträglich. Die ständige Streiterei verunsichert die Menschen. Die Parteien sollen sich lieber zusammensetzen und was zusammenbringen. Ich würde sie ja gerne alle zum Elmayer schicken, damit sie lernen, wie man sich benimmt. 

Werden Sie persönlich, an der Seite der Neos, noch im Wahlkampf mitmischen?
Tobisch: Nein, auf keinen Fall. Ich gehöre keiner Partei an, das habe ich nie. Ich finde aber, man sollte die Neos unterstützen. Wenn man sich die Umfragen anschaut, wird klar, dass eine dritte Partei künftig mitmischen wird in der Regierung, und da will ich nicht die Freiheitlichen sitzen haben. Die Neos halte ich für eine sehr gute Alternative, die haben gute Sachen im Programm stehen – allerdings auch vieles, das mir gar nicht entspricht. 

Wählen werden Sie sie aber trotzdem …
Tobisch: Das ist noch nicht gesagt. Ich bin nicht parteifixiert, sondern auf gute Leute. Aber das letzte Mal habe ich die Neos übrigens gewählt.
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