Melanie Scheriau im Talk

'Ich fühle mich besser denn je!'

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Traumfrau. Schön, clever, humorvoll, unkompliziert … Österreichs sympathischster Topmodel-Export, Melanie Scheriau, im Talk über Liebe, Job & Kritik an „Austria’s Next Topmodel“.

Wir haben natürlich versucht, kleine Makel an ihr zu entdecken, vielleicht die ein oder andere unsympathische Seite zu decouvrieren … Fehlanzeige. Nach dem stundenlangen MADONNA-Modeshooting und dem großen Talk müssen wir neidlos anerkennen: Melanie Scheriau ist eine Traumfrau! Nicht nur weil das 33-jährige Topmodel – auch ungestylt – phänomenal aussieht, sondern vor allem auch, weil die seit 2004 verheiratete Powerlady in der Welt der Schönen und Reichen kein bisschen Charme, Humor und Natürlichkeit verloren hat. Das Interview mit der gebürtigen Kärntnerin, die seit elf Jahren der Liebe wegen in New York lebt.

„Austria’s Next Topmodel“ auf Puls 4, Opernball, Bipa- und MADONNA-Shooting – in letzter Zeit arbeiten Sie sehr oft in Österreich. Erste Anzeichen für eine Rückkehr in Ihre Heimat?
Melanie Scheriau:
Nein, ich lebe ja mit meinem Mann (Businessman Seth Harris, Anm.) seit elf Jahren in Amerika. New York ist auch meine Heimatstadt geworden. Ich glaube, wenn man einmal dort lebt, kommt man schwer weg. Aber natürlich genieße ich es sehr, hier zu sein. Obwohl ich meine Eltern kaum sehe, weil sie ja in Kärnten leben und die meisten Jobs in Wien sind.

Wann haben Sie Ihre Eltern zuletzt gesehen?
Scheriau:
Als wir für Austria’s Next Topmodel in Kärnten gedreht haben. In den drei freien Tagen, die ich hatte, war ich bei meinen Eltern – mitunter um meine Wäsche zu waschen (lacht).

Vor zwei Wochen haben Sie in Wien die neue Bipa-Kampagne geshootet. Sie sehen trotz Reise- und Business-Stress auch ungeschminkt toll aus – was ist Ihr Beauty-Geheimnis?
Scheriau:
Ich zwinge mich dazu, wirklich viel Wasser zu trinken und schminke mich immer ab – egal, wie spät es ist. Einmal pro Woche lege ich eine Gesichtsmaske auf. Das war’s aber auch schon.

Gar keine Beauty-Treatments?
Scheriau:
Nein, ich habe so etwas einmal in New York gemacht und danach ausgeschaut wie ein Streuselkuchen! Also das lasse ich lieber.

In „Austria’s Next Topmodel“ haben Sie nun sozusagen die Seiten gewechselt, sind nun Moderatorin. Das ist sicher eine völlig neue Erfahrung für Sie …
Scheriau:
(lacht) Ja, total! Ich habe so etwas ja noch nie gemacht und hatte außer zwei Tagen Coaching auch kein Moderationstraining oder so. Es war also schon sehr spannend für mich. Noch dazu spreche ich ja sonst hauptsächlich Englisch. Auf Deutsch zu moderieren war also gar nicht so einfach für mich, weil mir viele Redewendungen nicht sofort einfallen. Ich war natürlich sehr nervös. Mein Moderations-Coach hat mir etwas Süßes beigebracht: Menschen sind wie Tiere, wenn sie sich bedroht fühlen – entweder sie fangen an zu schreien, laufen davon oder stellen sich tot.

Für welche Variante haben Sie sich entschieden?
Scheriau:
Ich wäre anfangs am liebsten schreiend davongelaufen und hätte mich dann irgendwann tot gestellt (lacht). Aber es ist natürlich eine geile Erfahrung, etwas völlig Neues auszuprobieren.

Haben Sie sich Heidi Klum aus „Germany’s Next Topmodel“ zum Vorbild genommen?
Scheriau:
Nein, ich kenne die deutsche Show nicht, weil ich ja in Amerika lebe. Deshalb habe ich mir immer das Original, also America’s Next Topmodel mit Tyra Banks angesehen. Tyra macht das irrsinnig toll, ist aber natürlich ein völlig anderer Typ als ich.

Wie würden Sie Ihre Rolle als Model-Mama beschreiben?
Scheriau:
Ich bin streng, aber trotzdem fair und auch immer für die Mädchen da. Ich erwarte einfach sehr viel von den Mädchen – nicht, weil ich sie ärgern oder triezen will, sondern, weil ich das Potenzial in den Mädchen sehe und weiß, wie viel mehr man aus ihnen noch rausholen kann, als sie selbst oft glauben.

Eine ehemalige Teilnehmerin von „Austria’s Next Topmodel“ 2011 behauptet nun in einem Buch, dass die Mädchen hinter den Kulissen miserabel behandelt werden …
Scheriau:
Ich kann darüber nichts sagen, weil ich in den letzten Staffeln nicht dabei war. Ich kann aber ganz sicher sagen, dass es den Mädchen in dieser Staffel gut geht. Sie bekommen natürlich genug zu essen, können mit ihren Familien telefonieren, und es sind immer zwei Leute bei ihnen, mit denen sie über Probleme und Sorgen sprechen können. Es wird wirklich sehr verantwortungsvoll mit den Mädchen umgegangen – vor allem auch mit den minderjährigen Mädels. Deswegen haben wir auch bei Nackt-Shootings besonders darauf geachtet, dass bei den Minderjährigen nichts zu sehen ist.

Dennoch zeigt die Show, dass die Branche sehr hart ist – gab es Momente in Ihrer Laufbahn, in denen Sie ans Aufgeben gedacht haben?
Scheriau:
Die Modebranche ist eine harte Branche. Bei uns Models gibt es eine wahnsinnige Konkurrenz. Man ist sehr schnell austauschbar, weil es so viele Models gibt. Und man muss ein dickes Fell haben. Ich habe auch mit einem Model-Contest angefangen, zwar nicht im Fernsehen, aber wir hatten auch ein Mordsdrama hinter den Kulissen. Die eine hat geplärrt, die andere hat geplärrt … Ich habe das alles erlebt (lacht). Man darf das aber alles nicht so ernst nehmen und muss sich darauf einstellen, dass es ganz normal ist, Hunderte „Nein“ einzukassieren. Ich war am Anfang bei 12 Castings pro Tag – erst nach circa 150 Castings wurde ich erstmals gebucht. Das sind alles Dinge, auf die wir die Mädchen bei Austria’s Next Topmodel versuchen vorzubereiten.

Sie wirken immer sehr fröhlich und ausgeglichen. Wann können Sie richtig sauer werden?
Scheriau:
Sehr selten. Aber was mich fuchsteufelswild macht, ist, wenn jemand sagt, dass er etwas nicht kann – ich aber genau weiß, dass das eine faule Ausrede ist. Ansonsten bin ich wirklich sehr relaxt. Sich ständig aufzuregen ist Energieverschwendung.

Sie sind 33. Denken Sie manchmal über das Älterwerden und das Karriere-Ende nach?
Scheriau:
Nein, noch gar nicht. Wahrscheinlich weil ich, je älter ich werde, umso mehr arbeite. Vielleicht liegt das daran, dass ich mich zurzeit in meiner Haut wohler denn je fühle. Ich bin in der Branche zur Frau geworden.

Hat Ihnen auch Ihre Ehe mehr Selbstsicherheit verliehen?
Scheriau:
Ja, vielleicht. Ich bin in der Beziehung jetzt einfach noch viel relaxter, weil ich weiß: Das ist jetzt meine Familie! Meine Eltern sind natürlich auch meine Familie, aber ich habe jetzt meine eigene kleine Familie – meinen Mann und meinen Hund.

Und bald auch Kinder?
Scheriau:
Ja, wir möchten auf jeden Fall Kinder. Vielleicht nicht in nächster Zukunft, aber wenn es passiert, ist es super. Es ist aber nicht so, dass wir es krampfhaft versuchen.

Sie sind als Model viel allein unterwegs – wie eifersüchtig ist Ihr Ehemann?
Scheriau:
Eigentlich gar nicht. Ich könnte auch mit niemandem zusammen sein, der eifersüchtig ist. Außerdem hat Eifersucht immer etwas mit Vertrauen zu tun. Wenn man weiß, dass der Partner nie etwas machen würde, das den  anderen verletzt, muss man auch nicht eifersüchtig sein.

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