Beziehungstöter

Zu lieb – Gift für die Beziehung?

17.02.2014

Wenn einem der Partner jeden Wunsch von den Augen abliest, noch bevor man selbst davon weiß, kann das toll sein – geschieht dies jedoch aus den falschen Gründen, ist das alles andere als förderlich für eine gesunde Beziehung.

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Dem Partner in schweren Zeiten eine Schulter zum Anlehnen zu geben, zu verzeihen und öfters seine Bedürfnisse vor die eigenen zu stellen, ist völlig normal. Problematisch wird es für den Paartherapeuten und Psychologen Oskar Holzberg jedoch dann, wenn das „lieb sein“ nicht mehr dazu dient, dem Partner eine Freude zu machen sondern nur noch, um Konflikte zu vermeiden und eine künstliche Harmonie zu schaffen.

Holzberg meint: „Paare, die spüren, dass sie sich voneinander entfremden, versuchen häufig, genau dann besonders nett zueinander zu sein. Aber das ist, als würden wir einen angebrannten Kuchen mit einer besonders dicken Schicht Schoko-Guss überziehen. Es wird nichts besser dadurch, sondern nur verdeckt.“

Exzessives „lieb sein“ vernichte in diesem Fall die Möglichkeit, ein Problem zu erkennen, sich damit gemeinsam auseinanderzusetzen und eine Lösung zu finden und sei für die Partnerschaft viel kontraproduktiver als ein heftiger, aber reinigender Streit, erklärt der Therapeut. Diese gespielte Dauerharmonie ohne jegliche Spannungen sei der klassische Fall, bei dem der Partner eines Tages - und für Außenstehende aus heiterem Himmel - für jemanden „Aufregenderen“ aus der Beziehung flüchtet.

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