Domina im Talk

„Die Wünsche werden immer extremer”

07.10.2016

Wildes, offenes Interview mit einer Domina.

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MADONNA fragte bei einer Domina nach: Was passiert hinter den verschlossenen Türen in Österreich? Welche Wünsche haben die Männer? Wie tickt Österreich, was Sex betrifft?

Eine Nation ist entsetzt: Wie konnte die Domina den Mann zum Sterben verlassen? Die schönste Nebensache der Welt, Sex, der einem Mann zum Verhängnis wurde. MADONNA sprach mit einer Domina über die aktuellen Ereignisse, über den Sex der Österreicher und über ihre Lust sowie Privatleben.

Treffen in der Redaktion

Zum Gespräch in den Newsroom nimmt sie ihren Slaven mit. Claudia L. (43) ist eben eine professionelle Domina. Gelernt (mit ausgestelltem Zertifikat) in Deutschland, danach mehrfache Weiterbildungen in Österreich absolviert. Ihr Resümee zum aktuellen Todesfall klingt ziemlich klar: „Das war eine Pfuscherin!“

Wie lange üben Sie schon diesen Beruf aus?

Claudia L.:Seit über 25 Jahren. Ich habe schon in meiner Kindheit gemerkt, dass mir die Macht über das andere Geschlecht gefällt und mich erregt. Danach will man es auch ausleben. So wurde ich eine Domina. Es ist kein Beruf, sondern eine Leidenschaft.

Als Domina hat man keinen Sex, oder doch?

Claudia L.:Natürlich nicht. Auch wenn man in den Porno-Filmen komplett etwas anderes sieht, das ist einfach nicht realistisch. Eine Domina hat nie Sex. Denn ein Orgasmus wäre ja eine Belohnung des Subs und wie kann man ihn belohnen und gleichzeitig bestrafen, das funktioniert nicht.

Wie hat sich das Sex-Verhalten der Österreicher in den letzten Jahren verändert?

Claudia L.:Die Wünsche werden immer extremer. Ich denke, dass der Auslöser die Pornoseiten sind. Jeder sieht irgendetwas online und will es dann in der Realität ausleben. Auch wenn es wirklich extreme Wünsche sind.

Was meinen Sie mit extrem? Was war bis jetzt das Schlimme, was Sie machen mussten bzw. wo ist Ihre Grenze?

Claudia L.:Bei „Kaviar“ hört es bei mir auf. Das kann ich nicht, das will ich nicht. 

Was bedeutet „Kaviar“?

Claudia L.:Das bedeutet, wenn man  Fäkalien unter anderem isst oder überhaupt mit ins Spiel nimmt. Das ist schon extrem speziell. Das mache ich nicht. Allein schon das Urinieren vor ‚Fremden‘ musste ich mir antrainieren. Das habe ich damals mit meinem Freund gemacht.

Apropos Freund, Sie sind Mutter, wissen Ihre Kinder, was Sie machen?

Claudia L.:Ja, da bin ich ganz locker. Ich bin sehr offen mit meinen Kindern. Wozu auch lügen? Natürlich finden sie Mami manchmal peinlich, aber das tun auch andere Kinder. Also, das hat nicht wirklich damit etwas zu tun.

Zur aktuellen Diskussion, wie konnte das passieren, dass bei einer Domina ein Mann stirbt?

Claudia L.:Sie war eine Pfuscherin! Ich kann doch nicht den Mann allein lassen. Er vertraut mir. Vom ersten Augenblick an bis zum letzten bin ich für ihn verantwortlich. Dazu braucht man auch eine Ausbildung. Manche Frauen wollen einfach das schnelle Geld machen, o. k., dann peitsche mal eben schnell jemanden aus, aber bitte stranguliere keine Menschen, denn das wird dann wirklich gefährlich.

Wie oft kommt es denn vor, dass Männer mit extremen Wünschen zu Ihnen kommen?

Claudia L.:Immer öfter. Die Wünsche werden immer wilder. Und ich habe ein bisschen auch das Gefühl, als würde sich nach Fifty Shades of Grey jeder berufen fühlen, irgendwelche Fantasien auszuleben.

Wie fanden Sie den Film?

Claudia L.:Total langweilig und komplett realitätsfern. Es stimmt einfach vieles nicht. Wie bereits erwähnt, als Domina hat man eigentlich keinen Sex.

Macht Ihnen Ihr Beruf Spaß?

Claudia L.:Ja, es ist eine Leidenschaft. Ich genieße die Macht, dem Mann wehzutun. Ich habe dabei auch richtig Spaß. Ich denke, dass das wichtig ist.

Haben Sie auch einen anderen Beruf?

CLAUDIA L.:Ja, ich bin Teilzeit eine Pflegerin. In der Nacht schlage ich sie, am Tag pflege ich sie.

Welche Männer kommen zu Ihnen?

CLAUDIA L.:Alles quer durch, alle Schichten. Früher hätte ich gesagt meistens Männer in höheren Positionen. Aber seitdem jeder Pornos online gucken kann, kommen alle. Die Wünsche werden immer individueller und ausgefallener.

Sie dürfen keine Namen nennen, aber jetzt mal unter uns, coole Anekdoten?

Claudia L.:Es gab mal einen Direktor von 5000 Mitarbeitern, der gern einmal im Monat in einem Latex-Kostüm über die Bühne gezogen werden wollte. Natürlich erkannte ihn niemand. Oder ein Politiker, der in einer Latex-Maske vor allen geschlagen werden wollte. Oder der Manager, der mit einem riesigen Kilo-Gewicht auf seinem Penis für die Nutten einkaufen gehen wollte. Da erlebt man schon was.

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