Partnerschaft

Das Geheimnis ewiger Liebe

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Senger: Freundschaft als Basis einer funktionierenden Beziehung. Lästige Gewohnheiten mit Humor nehmen. Familie wird mitgeheiratet.

Österreichs beliebtester Hochzeitsmonat ist der Mai, auch in diesem Jahr werden wieder Tausende Paare vor den Traualtar treten. Doch damit der Bund fürs Leben auch wirklich einer bleibt, gilt es einige Grundlagen in punkto Partnerschaft und Ehe zu beachten. "Liebe ist kein Himmelsgeschenk. Sie bleibt nur erhalten, wenn man etwas dafür tut", erklärte die Wiener Sexualtherapeutin Gerti Senger gegenüber.

Freundschaft
Zur Liebe gehört Freundschaft. "Das ist die Voraussetzung für eine funktionierende Beziehung", weiß Psychotherapeutin Senger. Die Partner sollten loyal sein, für einander da sein und einander vertrauen können. Bestehe hingegen nur eine sexuelle Verbundenheit zwischen den beiden, dann sei die Beziehung flach und ohne Bedeutung.

Übereinstimmungen
Beziehungsgeheimnis Nummer zwei ist die Übereinstimmung der "Liebesstile". "Die Ausgangslage muss passen", so die "Sexpertin". Eine schwierige Konstellation für eine Langzeitpartnerschaft sei zum Beispiel ein Mann, der es mit der Treue nicht so ernst nimmt und eine Frau, der genau das wichtig ist. Extremsportler versus Couch-Potato: Laut Senger ist es wichtig, wenn Mann und Frau gemeinsame Werte und Interessen - zum Beispiel Reisen, Gartenarbeiten oder Sport - hätten. "Das Paar sollte nicht nur sich selbst im Blick haben, sondern gemeinsam den Blick auf etwas richten."

Verbundenheit
Ein zärtlicher Blick, eine verstohlene Berührung - in einer Beziehung ist es wichtig, auf Signale des Anderen zu achten. "Jedes Geste, jeder Blick hat eine Bedeutung, ebenso eine erhobene Stimme oder eine gereizte Antwort", so Senger. Besonders wichtig seien "Signale der Verbundenheit" - zum Beispiel Berührungen, einander in die Augen sehen, "Bitte" und "Danke"-Sagen. Sie sollten recht häufig verwendet werden. Doch die Realität schaut leider anders aus: "Das sind Dinge, die im Alltag leider häufig verloren gehen", bedauerte Senger.

Gemeinsam lachen
Eine Brise Humor gehört zu jeder guten Beziehung. "Man sollte lästigen Gewohnheiten, die man bereits erfolglos versucht hat, dem Partner abzugewöhnen, mit einem Lächeln begegnen", erklärte Senger. So ließen sich "aufreibende" Situationen leichter verkraften - egal ob es sich dabei um die dreckigen Teller in der Abwasch, ein immer wiederkehrendes, nervendes Gesprächsthema oder die Art handelt, wie er aus dem Wasserglas trinkt.

Wer was zahlt
Auch die finanzielle Frage "wer was zahlt" sollte geregelt werden, sonst kommt es zu einem bösen Erwachen. "Für viele ist 'Geld' ein Tabuthema", so Senger. Doch darüber gehöre unbedingt gesprochen, wie sie aus der Praxis weiß. Viele Paare, die zu ihr kommen, streiten um das "liebe" Geld.

Familie wird mitgeheiratet
Vor dem Altar stehen bei einer Hochzeit zwar nur Mann und Frau, doch Realität ist jedoch, dass die Familie mitgeheiratet wird. Deswegen sei es wichtig, ihr gegenüber tolerant und aufgeschlossen zu sein und deren Gewohnheiten und Sitten zu respektieren. Den "idealen" Zeitpunkt zum Heiraten gebe es laut Senger nicht, doch eines ist gewiss: "Sechs Wochen sind zu wenig, um zu wissen, dass der andere der 'Richtige' ist." Denn für eine Beziehung brauche es Vertrauen und das sei ein Prozess, der länger als einige Wochen dauert.

"Liebe ist wie eine Pflanze..."
Ist der Bund für das Leben einmal geschlossen, dann ist die "Arbeit" noch nicht lange nicht getan, sondern fängt erst an. "Liebe ist wie eine Pflanze, sie muss gepflegt und gegossen werden", so Senger. Für eine stabile Ehe beziehungsweise Partnerschaft sind das Kultivieren von Gefühlen sowie Respekt und Wertschätzung wichtig. "Oft ist man zum Tankwart freundlicher als zum Lebenspartner - und das sollte nicht sein", so Senger. Zum "Respekt" gehört auch der Respekt vor sich selbst. Man sollte auf sich achten, sich herrichten und nicht den ganzen Tag ungepflegt zu Hause "herum rennen", riet Senger.

Den richtigen Lebenspartner zu finden, ist schwer, eine lebenslange Partnerschaft zu führen, noch schwieriger. Denn um eine funktionierende Beziehung aufrecht zu erhalten, muss viel Arbeit und Energie investiert werden. Doch es lohnt sich, denn was gibt es Schöneres als die Liebe?

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