Gekaufte Liebe

Beichte eines Gigolos

19.02.2010

Der brotlose Künstler Greg alias "Golden" finanziert seinen exzessiven Lebensstil als exklusiver Toyboy. MADONNA bat zum Talk.

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© Schwarzkopf/Nico Klein Allermann
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Er führt als Jazz-Musiker ein brotloses Künstler-Dasein, ist notorisch pleite und lässt sich als Gigolo (kommt vom französischen „gioter“, was so viel bedeutet wie „die Schenkel bewegen“) für Liebesdienste mit exklusiven Geschenken entlohnen. Der Engländer Greg – „Künstlername“ Golden – hält sich dabei für den glücklichsten Mann der Welt. „Ich verführe“, so Golden, „die schönsten Frauen, habe mit ihnen fabelhaften Sex und werde in die teuersten Restaurants und auf die besten Partys ausgeführt.“ Im MADONNA-Interview spricht er über seine exklusiven Klientinnen, wahre Liebe und echte Sehnsüchte.

Der Talk

Wenn ich Sie für einen Abend buchen wollen würde, sagen wir für nächste Woche, was müsste ich tun?
Golden:
(langes Schweigen) Ich muss zugeben, so direkt werde ich nie gefragt. Ich bin kein Escort-Mann, den man über eine Agentur bucht. Ich bin Musiker und treffe Frauen beim Ausgehen – sind sie sexy und aufregend, dann gibt es meistens eine stillschweigende Vereinbarung.

Als Gigolo darf man auch wählerisch sein?
Golden:
Gigolo zu sein, ist ein Lebensstil und keine Berufsbezeichnung. Ich habe stets als Musiker um Anerkennung gekämpft, habe in Hotels und Casinos gespielt, wo viele sehr reiche Frauen verkehren. Ich konnte und kann es mir nicht leisten, diese Frauen einzuladen. Frauen haben für mich bezahlt. So wurde ich Gigolo.

Wie gut verdienen Sie?
Golden:
Es geht nicht um Geld, sondern um Lebensstil. Ich kann von meiner Musik leben, denn ich selbst bin bescheiden. Aber wenn ich mich mit meinen Klientinnen treffe, dann tauche ich in ihre exklusive Welt ein – lasse mich mit Erste-Klasse-Flügen, Designeranzügen, teuren Dinners und Champagner bezahlen...

Welche Art Frau daten Sie?
Golden:
Viele von ihnen sind absolute Alpha-Frauen, die ihr Leben vollständig kontrollieren. Sie mögen Männer, die selbstbewusst sind. Und ich habe keine Angst vor Frauen, die die Kontrolle haben wollen. Das ist der Grund, warum sie mich mögen.

Wie weit gehen Sie, um sexuelle Wünsch zu erfüllen?
Golden:
Ich sage „Stopp“, wenn ich mich nicht wohl bei etwas fühle. Es kommt aber auch immer auf die Situation an. Oder wie betrunken ich bin (lacht). Zu ausgefallene oder gewalttätige Sachen mache ich nicht. Ich möchte auch nicht das Gefühl haben, dass „frau“ mich nicht respektiert.

Sie offenbaren in Ihrem Buch Geheimnisse, wie man Frauen glücklich macht. Zum Beispiel?
Golden:
Es soll für andere Männer nicht von oben herab klingen, aber es ist nicht schwer, eine Frau zufrieden zu stellen. Man darf im Bett nicht zu egoistisch sein und muss auf die Wünsche der Partnerin eingehen.

Sind Sie vergeben?
Golden
: Nein.

Ist eine Beziehung mit Ihrem Lebenswandel vereinbar?
Golden:
Ich bin ständig in Beziehungen. Es gibt besondere Frauen in meinem Leben, mit denen ich in Kontakt bin. Aber es ist schwer, wenn man viel auf Reisen ist, eine feste Bindung einzugehen.

Haben Sie sich je in eine Kundin verliebt?
Golden:
Das ist nicht die Art von Beziehung, in der ich mich verlieben könnte. Ich bin liebevoll und sorge für die Frauen, aber auch nicht mehr.

Was wünschen Sie sich für Ihr weiteres Leben?
Golden:
Ich habe künstlerische und spirituelle Ziele, keine finanziellen. Ich wünsche mir ein Haus am Land, eine Frau und Kinder – aber das alles, ohne mein eigenes Leben dafür zu opfern.

© Schwarzkopf/Nico Klein Allermann

„Das Leben eines Gigolos. Die Geheimnisse eines Mannes, der Frauen glücklich macht“ (9,90 Euro, Schwarzkopf & Schwarzkopf-Verlag). Bild: (c) Schwarzkopf/Nico Klein Allermann

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