Experten-Tipps für Paare

Sprechen Sie Liebe?

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So kommuniziert man in der Partnerschaft richtig.

Verständnis ist wohl eines der wichtigsten Dinge in einer Beziehung. Doch leider wird das nach einigen Jahren in ­einer Beziehung immer weniger. Oft wird nur mehr das Nötigste gesprochen, man redet aneinander vorbei .Aus dem einstigen Verständnis wird Missverständnis. Paartherapeut Gary Chapmann hat nach 30 Jahren Liebes- und Eheberatung etwas Spannendes herausgefunden: Es muss nicht immer zur Trennung kommen, wenn man die Sprache des Partners kennt, erlernt und übersetzt. Welche fünf Spracharten es gibt und wie man das Wissen um diese im Alltag umsetzt: 

1 Lob und Anerkennung

Bestätigung ist enorm wichtig für ­eine gut funktionierende Beziehung. Komplimente sind nämlich wirkungs­volle Kommunikatoren der Liebe. Wenn man des öfteren sagen würde „Du siehst in dem Anzug toll aus!“ oder „Es ist lieb von dir, dass du gestern abgewaschen hast“, ermutigt das den Partner in vielen Lebensbereichen und er erfährt Wertschätzung. Vielleicht hat auch Ihr Lebenspartner ungeahnte Fähigkeiten, die nur darauf warten, durch Mut machende Worte geweckt zu werden. Wer in der Partnerschaft diese Sprache spricht, lobt also gerne und braucht auch Komplimente und Liebesbekundungen vom Partner. Tipp: Setzen Sie sich das Ziel, Ihrem Partner ­einen Monat lang jeden Tag ein anderes Kompliment zu machen. Sie werden ­sehen, es wird Sie und Ihren Partner glücklich machen.
  
2 Zweisamkeit

Dem anderen im Beisein Aufmerksamkeit schenken. Manche Menschen wünschen sich einfach Zweisamkeit. Und damit ist nicht das nebeneinander Fernsehen gemeint, sondern etwa gemeinsamen Hobbys nachgehen, Wochenenden und Urlaube gemeinsam zu verbringen oder Rituale wie Mahlzeiten zusammen zu pflegen. Wichtig an der Zeit, die man bewusst mit dem andern verbringt, ist eben das Miteinander. Der Experte rät: „Halten Sie Augenkontakt mit Ihrem Partner, das hilft, dass die Gedanken nicht abschweifen. Außerdem sollte man dem Partner gut zuhören und nebenbei nichts anderes tun. Das macht schon einen massiven Unterschied!“ Eine weitere Möglichkeit, Zweisamkeit zu genießen, auch wenn man gerade nicht zusammen ist, besteht darin, den Partner in Ihren Tagesablauf einzubeziehen. So entsteht ein Gefühl von Nähe.
 
  
3 Geschenke, die von Herzen kommen

 
 
Präsente, die man von der oder dem Liebsten bekommen hat, sind eine Erinnerung an die Liebe. Dabei sind nicht nur Geschenke an Weihnachten oder zum Geburtstag gemeint, auch Kleinigkeiten zwischendurch sind für Menschen, die diese Sprache sprechen von besonderer Relevanz. Wichtig ist vor allem, dass die Aufmerksamkeiten von Herzen kommen und  eine Überlegung dahintersteckt. Mit Geschenken sind übrigens nicht nur materielle Dinge gemeint, auch Zeit oder gemeinsame Aktivitäten werden von den Menschen gerne angenommen. Beispielsweise könnte man bei einem Spaziergang einen schönen Stein oder eine Feder verschenken – als Andenken an die schöne Zeit. Auch selbstgemachte Geschenke, die Ihre Zeit in Anspruch genommen haben sind bei Menschen, die diese Sprache sprechen besonders beliebt. Tipp: Für alle, die sich beim Schenken schwer tun, ist ein kleines Notizbuch hilfreich. Darin notieren Sie Geschenkideen, die Ihr Partner zwischendurch ausspricht und es wird Ihnen helfen, im richtigen ­Moment das passende Geschenk zu finden. 
 
4 Hilfsbereitschaft

Sich Mühe geben, Kraft investieren, damit es dem anderen gut geht und man ihm Arbeit abnimmt – Hilfsbereitschaft ist eine weitere Sprache, die Liebe ausdrücken kann. Dabei spielt die Größe der Dienste keine Rolle, es können auch kleine, unscheinbare Dinge sein, wie zum Beispiel jeden Tag das Bett oder den Abwasch zu machen. Wichtig ist es aber, diese Dinge aus Liebe und Zuneigung zu machen und nicht aus Gewohnheit, Schuldgefühlen oder gar Furcht. Chapman gibt folgende Hilfestellungen: „Bitten Sie Ihren Partner oder Ihre Partnerin, eine Liste mit zehn Dingen aufzustellen, bei denen er oder sie sich freuen würde, wenn Sie sie im Lauf des nächsten Monats erledigen würden. Erledigen Sie dann diese Dinge. Sie werden sehen, wie glücklich es Ihren Partner macht.“ Wenn das die Liebessprache Ihres Partners ist, dann bedeuten Taten viel mehr als Worte.  

5 Zärtlichkeit

Zärtlichkeit ist ein klassischer Ausdruck der Liebe. Damit ist beispielsweise Händchenhalten, Küssen,  Umarmen oder miteinander schlafen gemeint. Zu einem Menschen, dessen Muttersprache der Liebe Zärtlichkeit ist, wird eine zärtliche Berührung sehr viel deutlicher durchdringen als bloße Sätze wie „Ich liebe dich“. Menschen, die diese Sprache sprechen, wünschen sich also Zuneigung. Das kann schon eine Kleinigkeit wie Hand in Hand durch den Park wandern sein. Viele möchten die Zuneigung auch vor anderen erfahren. Ein Tipp vom Profi: „Berühren Sie Ihren Partner zärtlich in der Gegenwart von anderen, das kann ein sanftes Streicheln des Armes sein. Auch Sex ist eine Art von Zärtlichkeit. Geben Sie einmal den Anstoß und fangen Sie mit einer Fußmassage an, auch das erzeugt Nähe.“
 
Franck Verlag
© Franck Verlag
Die 5 Sprachen der Liebe. Paartherapeut Gary Chapman über Kommunikation in der Partnerschaft. Francke Verlag, um 13,95 Euro
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