Museen, Bücher und Co.

Tipps für die Couch: Kultur statt Netlix

17.03.2020

Durch mit allen Serien? Bei den Büchereien Wien gibt es rund 60.000 digitale Medien online, die nur darauf warten, gelesen zu werden. 

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Es muss nicht immer der Fernseher oder der Streaming-Dienst sein: Im Jahr 2020 haben wir in den eigenen vier Wänden die Möglichkeit, Museen zu besuchen, uns durch tausende Bücher zu schmökern oder Filme zu sehen, auf die wir sonst wahrscheinlich niemals gestoßen wären. 

Hier einige Kultur-Tipps für die Isolation in Zeiten den Coronavirus:

Büchereien Wien betreibt "Virtuellen Bücherei"

Die Büchereien Wien haben zwar alle Standorte geschlossen, auf den digitalen Bestand kann man jedoch weiterhin ungehindert zugreifen. Einzige Voraussetzung: eine gültige Mitgliedskarte. In der "Virtuellen Bücherei" gibt es rund 60.000 digitale Medien, darunter neben E-Books auch elektronische Zeitungen und Hörbücher.

Anders als bei physischen Medien gibt es dabei eine "automatische Rückgabe": Das bedeutet, dass die Medien nur für eine beschränkte Zeit auf den Tablets, Smartphones oder E-Book-Readern abrufbar bleiben. Anders als man vielleicht denken möchte, kann ein uns dasselbe Buch nämlich nicht parallel mehrmals verliehen werden - außer die Bücherei hat mehrere Lizenzen erworben. In der "Overdrive-eLibrary" stehen darüber hinaus rund 10.000 Medien in englischer Sprache zum Download zur Verfügung. Zusätzlich ist der unbegrenzte Download lizenzfreier Titel aus dem Project Gutenberg möglich. Eine gültige Bücherei-Karte ermöglicht weiters die Nutzung des "Austria-Kiosks": Die Nutzung von Zeitungen und Zeitschriften ist dabei jedoch auf zehn Ausgaben pro User im Monat beschränkt. Zeitunglesen kann man auch über den "PressReader", der ePaper-Ausgaben von über 5.000 internationalen, nationalen und regionalen Tageszeitungen sowie Magazinen aus 100 Ländern in 60 Sprachen enthält. Infos unter buechereien.wien.gv.at

Online-Kurzfilmfestival für den guten Zweck

Unter dem Namen "My Darling Quarantine" haben sich Festival-Programmierer aus u.a. Cannes, Venedig und Berlin zusammengeschlossen. Das so betitelte Online-Kurzfilmfestival soll nicht nur kulturellen Genuss in den eigenen vier Wänden ermöglichen, sondern auch Geld für Coronavirus-Betroffene sammeln. Heimischer Mitstreiter ist das Kurzfilmfestival Vienna Shorts. Auf der Plattform Talking Shorts  ist seit Montag eine Auswahl von sieben Werken abrufbar, die wöchentlich wechseln soll.Neben einer Spendenmöglichkeit kann auch für den persönlichen Favoriten abgestimmt werden. Das Geld kommt zu 50 Prozent Ärzte ohne Grenzen und zu 50 Prozent kulturellen Einrichtungen und Kulturschaffenden, die von der aktuellen Situation besonders getroffen sind, zugute.

Museen virtuell besuchen

Trotz der behördlichen Schließung aller österreichischen Bundesmuseen bis voraussichtlich 3. April muss man nicht komplett auf den Kunstgenuss verzichten. Mit der Webanwendung "Google Arts & Culture" kann man nach dem Streetview-Prinzip virtuell durch über 1.200 internationale Museen und Ausstellungen "schlendern". Auch österreichische Häuser bieten den Besuch von der Couch aus an.

In einem kurzen Video zum Gemälde "Großer Turmbau zu Babel" von Pieter Bruegel dem Älteren, welches im Kunsthistorischen Museum in Wien hängt, führt die kanadische Sängerin Leslie Feist mit sanft-rauer Stimme durch verschiedene Details. Man hat danach das Gefühl, für ein paar Minuten sehr nahe vor dem Bild gestanden zu haben. "Art Zoom" ist eine der Funktionen der von Google seit 2011 angebotenen Plattform "Google Arts & Culture", die es auch als App fürs Smartphone gibt. Die herausragende Zoomqualität in Kombination mit dramaturgisch-aufbereitenden Hintergrundinformationen, eingesprochen von Künstlern und Musikern, ermöglicht ein Erlebnis, bei dem man einem Kunstwerk gefühlt näher kommt als im echten Museum inklusive Sicherheitsabstand.

Über 1.200 Museen, Galerien und Ausstellungsstätten vom Museum of Modern Art über die Uffizien bis hin zur Eremitage stellen auf "Google Arts & Culture", das auf der Startseite mit Kategorien wie "This week's most popular" oder "Recently Published" in der Aufmachung an Streamingdienste wie Netflix erinnert, ihre Bilder inklusive Hintergrundwissen zur freien Verfügung. Auch österreichische Museen wie das KHM, die Albertina oder das Leopold Museum sind vertreten.  

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