Der Mimik-Code von Patricia Stanek

So enttarnen Sie andere zu Weihnachten

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In „Celebrity Hunted“ auf Amazon Prime beweist sie ihr Können, in MADONNA gibt Verhaltensanalystin Patricia Staniek Tipps, wie Sie Ihr Gegenüber nicht nur beim Fest entschlüsseln. 

Ihrem wachen Auge entgeht nichts: Die Wienerin Patricia Staniek werkt als Verhaltensanalystin, Kriminologin oder Wirtschafts- und Persönlichkeitscoach. Jetzt gelang ihr international der nächste, große Coup: In der Amazon-Original-Serie „Celebrity Hunted“ jagt sie sechs Episoden lang Promis wie Wladimir Klitschko, Vanessa Mai oder Tom Beck, die sich freiwillig auf die Flucht vor Top-Ermittler:innen begeben. Die innovative Reality-Adventure-Show hat’s in sich – Staniek, 57, hat schon als Kind genau hingeschaut: „Ich habe schon früh Erwachsene beobachtet. Meine Mutter meinte damals zu mir: ‚Kind, wenn du deinen Mund aufmachst, streiten die Leute.‘ Denn wenn diese zu viel getrunken hatten, sah ich das eine oder andere unter dem Tisch, was nicht sein hätte sollen – und das sprach ich an.“

Analyse
. Ansprechen liegt ihr also im Blut – und was würde sich besser anbieten, als versteckte Schwingungen oder Emotionen bei der Bescherung aufzudecken? Die Expertin: „Bei vielen ist der Heilige Abend mit einer ordentlichen Portion Stress verbunden. Manche sind so genervt, dass es zu Streit kommt. Und manche sagen nicht, was sie denken, schlucken den Ärger runter, verbergen die Abneigung oder amüsieren sich heimlich mit verborgener Schadenfreude.“

Hinschauen.
Hier heißt’s: Das Gesicht checken! „Mimik ist ein starkes Kommunikationsinstrument. Sie sendet Informationen aus. Sie steuert, manipuliert, illustriert, beschreibt, fordert, motiviert, bestätigt, lehnt ab. Sie offenbart uns die echten Gefühle und ist ein wesentlicher, bedeutender Teil der zwischenmenschlichen Kommunikation. Hinter der Fassade des bewusst gezeigten ‚öffentlichen‘ Ausdrucks verbirgt sich oft die Wahrheit, die vor der ‚Öffentlichkeit‘ verborgene Emotion. Oft sagen wir etwas, was wir nicht fühlen.“ Und weiter: „Besonders die nur ca. 1/5 Sekunden schnellen Mikroexpressionen (kurze mimische Bewegungen der Gesichtsmuskulatur) sprechen die emotionale Wahrheit. In Form von minimalen und teils sehr schnellen mimischen Bewegungen oder Mimiksplittern zeigt uns das Gegenüber, was er oder sie tatsächlich fühlt.“

Tipps.
In MADONNA erklärt die Austro-Expertin, wie Sie familiäre Flunkerer mit einem Augenzwinkern unterm Weihnachtsbaum enttarnen – und wie Ihnen das Erkennen der sieben Grundemotionen hilft, was das Gegenüber nicht sagen will (es aber zeigt).

Ärger

Vielleicht ärgert sich Ihr Partner beim Fest, weil er das falsche Geschenk bekommen hat – er hat aber nicht den Mut, es anzusprechen. So versucht er, den Ärger zu unterdrücken – die Augenbrauen drücken schnell nach unten und ziehen zusammen. Das untere Augenlid ist angespannt und zieht von außen nach innen. Die Nasenflügel können sich weiten oder zusammenziehen. Auch möglich: Die Lippen pressen aneinander.

Freude

Ist das Geschenk gut angekommen? Freude ist die schönste aller Emotionen! Die Ringmuskulatur um die Augen zieht sich zusammen und bildet Fältchen wie Sonnenstrahlen, außen am Augenlid. Die „Sonnenstrahlen“ und eine abgesenkte Lidmittelfalte sind das „Echtheitszertifikat“, die Augen lachen mit. Die Mundwinkel sind nach oben gezogen und schieben die Wange hoch! Bei einem aufgesetzten, falschen Lächeln bleiben die Augen kühl.

Verachtung

Zeigt Ihnen Ihr Partner „Ich hab’s gewusst, die Weihnachtsgans schmeckt wie Gummi“? Verachtung ist die einzige „einseitige“ Ausdrucksform. Ein Mundwinkel wird hochgezogen oder eingepresst.
 Diesen Ausdruck setzen wir ein, wenn wir jemanden belächeln oder geringschätzen.

Ekel

Meint Tante Frieda tatsächlich ehrlich, dass ihr das Essen schmeckt? Ekel präsentiert sich immer in der zentralen Mittellinie des Gesichtes. Bei der verborgenen Emotion ziehen Nase und Oberlippe dezent nach oben. Bei geöffnetem Mund wird die obere Zahnreihe freigelegt. Bei geschlossenem Mund ist nur ein Rümpfzug nach oben sichtbar.

Überraschung

Ist die Überraschung unter dem Weihnachtsbaum gelungen? Bei dieser Emotion heben sich beide Augenbrauen, eventuell fallen das obere Augenlid und die Kieferlade bei offenem oder geschlossenem Mund nach unten.

Angst

Die dreijährige Elisa fürchtet sich vorm Grinch, von dem ihr der ältere Bruder erzählt hat – der auftaucht und ihr die Geschenke wegnehmen will? Wenn Sie Augenweiß oberhalb der Iris sehen, sprechen wir von Angst. Die Unterlippe kann dabei schnell seitlich wegziehen, welches eine Unsicherheit bedeuten kann.

Trauer

Das neue Geschenk findet der kleine Jürgen ganz schrecklich, traut sich aber nicht, es zu sagen: Er ist traurig und verbirgt es. Bei der Trauer ziehen sich die Innenspitzen der Augenbrauen zusammen und hoch. Das sieht wie ein Giebel. Die Mundwinkel gehen wie beim traurigen Smiley nach unten.
  

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